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Ein Cowboy für Bille und Zottel

Ein Cowboy für Bille und Zottel

Titel: Ein Cowboy für Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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schielte zu Tom hinüber, der begann, Troja abzusatteln.
    „Hm, ich war mächtig von den Socken.“
    „Wo kommt ihr Sattel hin?“
    „Gib her, ich bring ihn in die Sattelkammer.“
    „Nein, zeig es mir. Ich will alles sofort lernen, verstehst du?“
    „Okay, hier drüben, siehst du? Rechts daneben, der gehört Lohengrin, und links ist der Platz für Black Arrows Sattel.“ Gemeinsam rieben sie Troja trocken und brachten sie in die Box. Dann führte Bille Tom zu Zottel.
    „Besuch für dich, Dicker. Darf ich dir Tom vorstellen? Er möchte dich gern kennenlernen.“
    Zottel drängte sich freudig an seine Herrin und suchte ihre Taschen nach einem Leckerbissen ab.
    „Hallo, Zottel! Nice to meet you. Hier, der liebe Onkel hat dir etwas mitgebracht. Extra für dich gesammelt.“
    Tom zog ein Päckchen Kekse aus der Tasche, die offensichtlich aus dem Flugzeug stammten. Ihnen folgte ein in Zellophanpapier gewickeltes Stück Rosinenkuchen und mehrere Zuckerstücke.
    „Daddy hat mir alle seine Streiche erzählt. Und auch seine Heldentat — wie er die Bande fertiggemacht hat. Sagt man das so? Fertiggemacht?“
    „Ja. Wo hast du so gut deutsch gelernt?“
    „Ein Freund von mir. Er kam aus Deutschland, und sein Englisch war — oh, forget it. Wenn er wütend war, sagte er immer: ,Ich mach dich fertig!’“
    „Und?“ fragte Bille lachend. „Kannst du noch mehr solche Ausdrücke?“
    „Ja. ,Das ist nicht mein Bier!’ und — warte mal — und ,rutsch mir den Buckel runter.’“
    Bille kicherte. Es hörte sich zu komisch an, wenn Tom mit seinem amerikanischen Akzent so etwas sagte.
    „Ich wollte dich noch was fragen…“
     „Was denn?“
    „Ist es dir recht, wenn wir zusammen Unterricht haben — bei Daddy, meine ich?“
    „Klar ist es mir recht“, sagte Bille überrascht. „Aber dein Daddy wird dich doch sicher allein unterrichten wollen.“
    „Er hat mich gefragt, was ich am liebsten möchte. Und ich habe gesagt, mit dir zusammen.“
    „Und er war einverstanden?“
    „Er findet es gut. Weil — er sagt, ich kann mir was von dir abgucken. Aber ich wollte dich selber fragen.“
    „Okay, Tom. Ich freue mich drauf. Gleich morgen nachmittag? Weißt du schon, welches Pferd du reiten sollst?“ Billes Stimme hatte auf einmal Flügel bekommen.
    „Lohengrin. “
    „Das ist gut. Er ist manchmal ein bißchen faul — aber ein absoluter Profi. Ich hab mit ihm mein erstes Turnier gewonnen.“
    „Ich weiß.“
     

Advent im Pferdestall
     
    Als Bille zu Hause ankam und Mutsch die große Neuigkeit schon in der Tür berichten wollte, mußte sie feststellen, daß die Nachricht von Toms Ankunft im Dorf bereits die Runde gemacht hatte. Karlchen saß in der Küche und schaute Bille erwartungsvoll entgegen.
    ,N a ? Wie ist er? Ein richtiger Cowboy?“
    „Wieso warst du heute nicht im Stall?“ fragte Bille zurück.
    Karlchen hob resignierend die Schultern.
    „Ich werde wohl eine Weile nicht mehr kommen können. Mit dem Engel und Frankreich, das hat leider nicht funktioniert. Meine Mutter war heute bei unserem Klassenlehrer.“
    „Pech. Und?“
    „Sagen wir, es hat in meinem Leben kleine Veränderungen gegeben. Bis auf weiteres keine Jobs mehr, dafür Nachhilfestunden in Mathe. Sonst wird es nichts mit der Lehrstelle im Herbst. Schicksal.“
    „Tut mir wirklich leid für dich. Du wirst mir im Stall fehlen. Warum läßt du die Lehrstelle nicht sausen und wirst Pferdepfleger wie dein Bruder Hubert?“
    „Ich interessiere mich nun mal mehr für Autos und Motorräder!“ maulte Karlchen. „Du mit deinen Gäulen! Für mich ist die Arbeit im Stall ein Job, weiter nichts. Ein Job zum Geld verdienen.“
    „Dafür hast du’s erstaunlich lange ausgehalten“, meinte Bille kopfschüttelnd. „Ich frage mich immer wieder, ob deine unglückliche Liebe zu Autos und Motorrädern wirklich ausreicht, um einen guten Mechaniker aus dir zu machen.“
    „Du wirst schon sehen! Außerdem ist das ja nur das Übergangsstadium. Wenn ich erst mal soweit bin, werde ich nur noch Rennen fahren!“
    „Ach, daher weht der Wind! Sieh mal an...“
    Karlchen wurde rot.
    „Na ja, das hat ja noch Zeit, vergiß es. Nun komm doch endlich zum Thema!“
    „Welches Thema?“
    „Tiedjens Sohn! Wie sieht er aus, wie redet er und was ist er für ein Typ?“
    „Aussehen tut er dufte, reden tut er deutsch und ein Typ ist er nicht.“
    „Und weiter?“
    „Was weiter? Ich kenne ihn ja noch gar nicht richtig.“
    „Magst du ihn?“
    „Weiß ich noch

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