Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
zur Rettung beider Seiten gefunden worden war, aber er hat einen Schutzschild zurückgelassen, damit niemand sich die Magie zunutze machen konnte.«
    »Wie es aussieht, hat der Graf seinen eigenen Leuten in Bezug auf diese Art der Macht nicht über den Weg getraut«, sagte Tanda.
    »Und was ist aus dem Grafen geworden?«, fragte ich. Aahz zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wird Harold uns das morgen erzählen.«
    »Tja, vorher hätte ich da noch etwas, das ich euch zeigen will.«
    Damit führte ich sie zu meinem Sofa.
    »Mir ist wirklich nicht nach schlafen«, protestierte Aahz.
    »Vertrau mir«, sagte ich und deutete auf die aufgestapelten Möbel, die etwa zehn Schritte entfernt standen. »Stell einfach das Sofa hierher.«
    Aahz schüttelte zwar den Kopf, tat mir aber den Gefallen.
    »Jetzt legt ihr beide euch auf das Sofa«, sagte ich und ließ mich auf das Sofa fallen, auf dem ich bereits einige Stunden zugebracht hatte. »Und legt euch auf den Rücken.«
    Keiner der beiden rührte sich, dafür sahen sie beide verärgert aus. »Was? Könnt ihr mir nicht einmal fünf Sekunden lang vertrauen?«, fragte ich und grinste ihnen ins Gesicht.
    Schließlich legte sich Aahz wutschnaubend nieder und ließ genug Platz, dass auch Tanda sich auf das Sofa legen konnte.
    Ich deutete nach oben. »Was seht ihr da?«
    »Eine dunkle Decke und eine Menge Staub«, antwortete Tanda.
    »Ich sehe mich meine Zeit vergeuden«, murrte Aahz. »Hier gibt es noch so viele Informationen, die wir unbedingt. ..«
    Plötzlich senkte sich Stille über die alte Bibliothek. Nach einigen scheinbar endlosen Sekunden sagte ich: »Interessant, nicht wahr?«
    »Was?«, fragte Tanda wütend. »Würdest du bitte mit den Spielchen aufhören und mir sagen, was hier vorgeht?«
    Für mich war die Karte inzwischen so deutlich erkennbar, als wäre sie auf weißes Pergament gedruckt. »Dort ist eine Zeichnung«, sagte ich und zeigte auf die deutlichsten Linien, die sich rechts von Tanda befanden.
    »Das ist eine Karte«, stellte Aahz fest.
    »Korrekt«, sagte ich. »Und wenn du sie lange genug betrachtest, kannst du erkennen, wo wir uns befinden.«
    »Oh, Himmel«, murmelte Tanda vor sich hin, als auch sie klar und deutlich den Grundriss des Palasts erkannte.
    »Wenn man sie ein paar Minuten ansieht, werden die Linien klarer«, verkündete ich. »Seht euch mal die Stelle rechts von dem Raum an, in dem wir gerade sind.«
    Mehr sagte ich nicht, sondern ließ beiden Zeit, das zu studieren, was ich zuvor stundenlang beäugt hatte. »Das sieht aus, als gäbe es dort einen Gang«, ließ sich Aahz schließlich vernehmen.
    »Wo?«, fragte Tanda.
    »Auf der anderen Seite des Raumes, der als Privatbibliothek gekennzeichnet ist«, sagte ich. »Auf der Seite, die der Königlichen Suite gegenüberliegt.«
    »Und er führt abwärts«, stellte Aahz fest.
    »Zum Energiezentrum dieses Gebiets«, fügte ich hinzu. »Habt ihr irgendeine Vorstellung, wie es sich anfühlen würde, mitten im Zentrum einer derartigen Energiequelle zu stehen?«
    Aahz und Tanda starrten mich aus großen Augen an.
    »Wie etwas, das du dir überhaupt nicht vorstellen kannst, Kerlchen«, sagte Aahz.
    »Richtig«, stimmte ihm Tanda zu und starrte wieder zu der Zeichnung an der Decke empor. »Aber Skeeve ist vielleicht der Einzige von uns, der dort unten hingehen kann.«
    »Das weiß ich auch«, knurrte Aahz und widmete sich ebenfalls wieder dem Studium der Karte über seinem Kopf.
    »Was genau wollt ihr damit sagen?«, fragte ich. Die Vorstellung, dass ich womöglich ganz allein durch diesen alten Geheimgang mitten in den Berg hineingehen sollte, behagte mir ganz und gar nicht.
    Aahz seufzte. »Ich habe meine Kräfte verloren. Tanda ist eine Mörderin, keine Magikerin, und Glenda können wir nicht trauen. Damit liegt es an dir, Lehrling. Wenn einer von uns da runtergeht, dann bist du das.«
    Ich starrte an die Decke, folgte dem uralten Korridor mit den Augen hinab in das Innere des Berges zu einem Ort, der das Zentrum unglaublicher Macht bildete. Für den Moment kam mir der Gedanke, eine Vampirkuh könnte mir das Blut aussaugen, gar nicht mehr so schlecht vor.

Kapitel 14
ES GEHT BERGAUF.
MICHELANGELO
    Der Rest der Nacht kroch langsam dahin. Aahz und Tanda blieben den überwiegenden Teil der Zeit bei mir auf dem Sofa, studierten die Karte und versuchten herauszufinden, wie wir von hier verschwinden konnten. Mir fiel auf, dass Aahz, jetzt, da er herausgefunden hatte, dass es keine goldene Kuh gab und die

Weitere Kostenlose Bücher