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Ein ehrliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein ehrliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein ehrliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frode Grytten
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dort, während unsere Körper zueinanderfanden, und seitdem war das Geräusch von Regen auf einem Schirm immer mit dir verbunden, Marny. Vergib mir, Liebes. Ich sehne mich nach der, die du einmal warst, die ich unter dem Schirm im Fjellveien geliebt habe. Die Frau, die du in den ersten Monaten warst, als wir über den Fjellveien liefen und du sagtest: Bankpause? Viele Male bin ich zum Pflegeheim in Åsane gefahren, habe draußen im Auto gesessen, hineingeschaut, einen Blick auf dich erhascht, habe es aber nicht über mich gebracht, zu dir hineinzugehen. Wärst du wenigstens tot, Marny. Würdest du wenigstens im Mutterboden unter einem Stein liegen, auf dem steht: Hier ruht meine geliebte Marny . Aber du sitzt dort drinnen, lächelnd, schön, du siehst fern, tanzt, spielst Bingo, schläfst in deinem Bett und stehst jeden Morgen auf, ohne zu wissen, dass es mich gibt.
    Ich merke, wie das Essen vom Abend in meinem Körper arbeitet. Irgendwo dort unten rotiert die Entenbrust. Die Kartoffeln bewegen sich hoch und runter. Das Sorbet steigt mir in den Hals. Die Passionsfrucht ist wieder auf dem Weg nach oben. Alles dreht sich um die eigene Achse. Alle fünf Gänge schießen mit eruptiver Kraft nach oben und werden über das Gästebett meines älteren Sohns gespritzt. Meines älteren Sohns, dem ich sehr spät im Leben meine Liebe erklärt habe. Jetzt habe ich seinen vulgären Bettbezug besudelt. Was soll ich tun? Ich habe keine Lust, Jan zu wecken, um ihm zu erzählen, was passiert ist. Ich stehe auf und ziehe mich an. Noch ist nichts verloren. Vielleicht ist die Rache alt und primitiv, halb vergessen, aber das hier ist meine Chance, für Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen. Als freier Mann habe ich geatmet, das Bittere hat sich in meinem Gemüt ausgebreitet. Die Rache war unten am Äquator, jetzt werde ich meinen Hass nach außen richten, und sei es nur als eine Variante von Durchfall oder Erbrochenem. Ich gehe hinaus zum Saab, ziehe die Tür mit einem resoluten Knall zu. Dann fahre ich denselben Weg zurück, den ich gekommen bin.

Die Straße saust unter mir dahin, als hätte sie nichts mit der Geschwindigkeit des Saabs zu tun. Der Winterstiefel auf dem Gaspedal. Atemwolken in der Luft. Immer noch dunkel. Kalter Sitz, die Heizung noch nicht in Betrieb. Alles kommt mir durch die Windschutzscheibe entgegen. Autos. Tankstellen. Schaukeln. Gelbes Licht, das zuverlässig aus den erwachenden Häusern Oslos fällt. Das war das Beste am Dasein als Möbelhändler. Herumzukommen, an Türen zu klingeln, all die Räume zu betreten. Auch wenn wir dafür eigene Leute hatten, bin ich oft als zweiter Mann mitgefahren. Ich trug Möbel die Treppe hinauf, schraubte sie zusammen, baute in Schlafzimmern Betten auf, drehte Schrauben fest, leimte die Welt zusammen. Ich machte den Kunden Vorschläge für die Gestaltung ihrer Wohnung, stellte meine Erfahrung in ihren Dienst, damit sie lebendige Zimmer bekamen. Ich konnte ihr Leben nicht in Ordnung bringen, ich konnte sie nicht von Leid befreien, das ihnen zusetzte oder sie schwächte, aber ich konnte ihnen dabei behilflich sein, zur Ruhe zu kommen. Ich weiß noch, wie ein Kunde anrief und fragte, ob wir die Möbel zurückhaben wollten, die wir ihm verkauft hatten. Ich begriff nicht recht, was der Mann von mir wollte, er sagte nur, er könne uns alles anbieten, was er je bei Möbel-Lunde gekauft habe. Sind Sie nicht zufrieden?, fragte ich. Kommen Sie, wann es Ihnen passt, sagte der Mann.
    Ich setzte mich ins Auto und fuhr zu einem der niedrigen Blocks bei Flaktveit. Als ich um die Kurve bog, wusste ich, dass ich richtig war. Der Mann hatte alle Möbel nach draußen gestellt und auf dem Parkplatz verteilt. Man schien geradewegs in eine Wohnung zu schauen, nur dass Wände und Decke fehlten und der Boden durch Asphalt ersetzt worden war. In einem der Sessel saß der Mann. Vor sich hatte er einen Fernseher. Ich setzte mich in einen der anderen Sessel. Möchten Sie einen Kaffee?, fragte er. Ja, gern, sagte ich. Er schenkte mir aus einer Thermoskanne Kaffee ein. So blieben wir eine Weile sitzen, als würden wir in der Dämmerung zusammen fernsehen. Der Mann machte keinerlei Anstalten zu erklären, was vorgefallen war. Ich fragte ihn, ob etwas mit den Möbeln nicht in Ordnung sei. Nein, nein, das sei es nicht, konnte er mir versichern. Er brauche die Möbel bloß nicht mehr. Was ist passiert?, fragte ich. Er halte es in den Zimmern nicht mehr aus, antwortete er. Ich war sicher, mich an seine Frau zu

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