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Ein EKG fuer Trimmel

Ein EKG fuer Trimmel

Titel: Ein EKG fuer Trimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedhelm Werremeier
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schon immer als ein gelegentlich zu umgänglicher Mann, und er hat, auf der anderen Seite, beschlossen, sich über die seinerzeitige Initiative von Herrn Thienemann kräftig zu ärgern – ist’s zufrieden. Dazu trägt im Endeffekt doch wohl auch der Vertrauenskredit bei, den Trimmel (offenbar selbst ein schwerkranker Trimmel) im Hause hat und der sich offenbar auch auf Trimmels Leute überträgt. Und so stellt der Präsident nur noch eine letzte Frage: »Sie haben ja sicherlich inzwischen Kontakt mit den Kollegen in Bad Wildungen aufgenommen?«
    »Natürlich!« lügt Höffgen. Dieser Stein allerdings fällt ihm sehr schwer auf die Seele: er hätte es wirklich schon gestern tun müssen!
     
     
    Kriminaloberkommissar Schwarz, Leiter K in Bad Wildungen, ist zum Glück – zunächst jedenfalls – nur mäßig pikiert. »Natürlich weiß ich, daß Sie hier sind, hatte mir allerdings schon gedacht… Na ja, wenn Sie jetzt nicht…«
    Höffgen nickt pflichtschuldigst und bedauernd. »Jedenfalls sieht die Sache inzwischen… Sie kennen Professor Becker sicherlich persönlich?«
    »Wie man sich so kennt hierzulande…«
    »Jedenfalls«, wiederholt er und spricht jetzt so deutlich, daß es fast wie gedruckt wirkt, »jedenfalls war Herr Trimmel meiner Ansicht nach Becker im Begriff, Professor Becker einige Vorhalte zu machen, als er zusammenbrach, und man könnte es unter Umständen Vorhalte gegenüber einem Mordverdächtigen nennen!«
    Schwarz sieht ihn groß an. »Vielleicht darf ich Sie doch mal daran erinnern, daß Ihr Chef ohne Becker vermutlich tot wäre… das ist hier Stadtgespräch…«
    »Schon, schon«, sagt Höffgen. »Aber was ich weiß, weiß ich positiv aus einem Zwischenbericht von Herrn Trimmel. Und derzeit erlebe ich’s ebenso immer wieder, daß er den Namen Becker murmelt, wenn er vorübergehend aufwacht – den Namen Becker im Zusammenhang mit Nierenverpflanzungen…«
    »Professor Becker ist ein auch international renommierter Wissenschaftler!« Schwarz ist immer noch skeptisch. »Er gilt geradezu als Pionier auf dem Gebiet der Transplantationschirurgie!«
    »Ich weiß«, sagt Höffgen, »ich hab schon in Hamburg einiges über ihn gelesen…«
    »Und wen soll er… getötet haben, wenn ich Ihre Andeutungen recht verstehe? Oder töten lassen haben?«
    »Seinen Geschäftspartner!« sagt Höffgen. Dann endlich, als er kapiert, daß Schwarz mit seinen bisherigen Auskünften tatsächlich kaum was anfangen kann, erzählt er ihm die Geschichte von Tennessys Tod im Zusammenhang. Und dann kann er aufatmen, weil er erkennt, daß der ranghöhere Kollege seinen beziehungsweise Trimmels Verdacht wenigstens nicht mehr für völlig schwachsinnig hält.
     
     
    Für denselben Nachmittag trifft Schwarz telefonisch eine Verabredung mit Becker. Und Höffgen spürt etwas Merkwürdiges: am Ende ist es auch ihm ausgesprochen peinlich, Trimmels Lebensretter häßliche Fragen stellen zu müssen.
    »Einen Scotch, die Herren?« fragt Becker.
    Höffgen sagt nein, Schwarz sagt ja.
    »Zum Wohl!«
    Becker sagt: »Ich nehme an, die Polizei will sozusagen offiziell eine Auskunft über den Zustand von Herrn Trimmel von mir haben?«
    Vorsichtig, vorsichtig! denkt Höffgen. »Ja, auch das, Herr Professor. Es geht mir darüber hinaus – ich meine, es wird ja sicherlich sehr lange dauern, bis Herr Trimmel wieder zusammenhängend sprechen kann –, es geht mir letztlich allerdings auch noch mal um den Versuch, von Ihnen zu erfahren, was ihn tatsächlich zu Ihnen geführt hatte…«
    »Zum wiederholten Mal«, erwidert Becker geduldig, »ich habe keine Ahnung, er war…«
    »Er war ja sicher noch in der Lage, Ihnen wenigstens seinen Namen zu sagen, oder?«
    »Ja, das hat er…« Obgleich er gerade das, genaugenommen, nicht getan hat.
    »Und bestimmt auch noch einen anderen Namen«, drängt Höffgen, »den von Herrn Tennessy in Hamburg?«
    Becker überlegt. Es ist nicht wahrscheinlich, daß Trimmel sich jemals präzise an die letzten Minuten vor seinem Zusammenbruch erinnern wird. Auf der anderen Seite hat sich Trimmel seine rüden Anschuldigungen vermutlich nicht nur zusammenphantasiert; wenn einer blufft, muß er, wenn auch schlechte, so doch mindestens überhaupt Karten in der Hand haben. Es kann also nicht schaden, denkt Becker, eine Frontbegradigung vorzunehmen und ein paar Meter Boden preiszugeben.
    Höffgen bleibt am Ball. »Herr Professor…?«
    »Ja, ja… Also, beim besten Willen, wenn der Name Tennessy gefallen ist, hat Herr

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