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Ein endloser Albtraum (German Edition)

Ein endloser Albtraum (German Edition)

Titel: Ein endloser Albtraum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Marsden
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Manchmal bist du immer noch störrisch wie ein Esel und du gibst nicht gerne zu, wenn du etwas falsch gemacht hast. Aber eines ist sicher, Ellie, du bist stark.«
    Ihre Worte freuten mich sehr. Ich bin Komplimente nicht gewöhnt. Ich habe nie viele davon gekriegt.
    »Seit Homer damals seine Ansprache am Bach gehalten hat, bin ich mutiger geworden. Daran denke ich jetzt immer, wenn es brenzlig wird.«
    »Welche Ansprache?«, fragte Fi.
    »Du weißt schon. Als er sagte, dass sich alles im Kopf abspielt. Wenn du Angst hast, kannst du die Panik entweder zulassen und dann keinen klaren Gedanken mehr fassen oder du kannst dein Denken steuern und mutig denken. Ich sehe das auch so.«
    »Genau das ist mit Weisheit gemeint«, sagte Robyn.
    »Also, wie geht es weiter?«, fragte Homer, der sich aufgerichtet hatte. »Es wird Zeit, dass wir wieder etwas unternehmen. Wir sind schon lange untätig. Bei den Harveys Heroes haben wir nichts getan – wir sollten wieder aktiv werden. Die Nachrichten im Radio waren ziemlich ermutigend. Die Leute wehren sich an vielen Orten und die Neuseeländer haben das Blatt gewendet. Wir können nicht zulassen, dass Wirrawee zum Bollwerk für diese Mistkerle wird, und wir sind hier so ziemlich die Einzigen, die das verhindern können. Also, was machen wir?«
    »Sag du es uns«, grinste ich ihn an. Homer hatte sicher längst eine Idee.
    »Okay.« Er zuckte die Achseln. »Was Fi und Ellie gestern Nacht beobachtet haben, ist die erste richtige Gelegenheit seit langem. Es sieht so aus, als benützten sie die Häuser als Hauptquartier. Ist ja auch logisch – das sind die besten Häuser weit und breit. Wir müssen die Gegend aber noch genauer beobachten, bis wir wissen, was da läuft. Ich schlage vor, wir beobachten sie ein paar Tage. Fi, meinst du, dass du von allen Häusern einen Plan zeichnen kannst und dabei alles berücksichtigst, an das du dich erinnerst? Und wir fügen dann die Dinge hinzu, die uns auffallen.«
    Wir beschlossen St. Johns, die Kirche schräg gegenüber von Fis Haus, als Spähposten zu benutzen, und zwar den Kirchturm. Das war Robyns Kirche und sie kannte sie so gut wie meine Mutter ihre Küche. Sie war sicher, dass wir durch ein kleines Fenster in die Sakristei einsteigen könnten; es war nur mit einem Ziegelstein gesichert, weil der Kirche immer das Geld gefehlt hatte, um es reparieren zu lassen. Der Kirchturm als Spähposten war keine geniale Lösung, denn wir müssten uns in der Nacht hinschleichen und jedes Mal bis zur nächsten Nacht bleiben, außerdem unsere Verpflegung mitnehmen und, da es keine Toilette gab, mehrere Behälter für Notfälle. Ich weiß nicht, was Gott davon halten würde.
    Homer und Robyn wollten die erste Schicht übernehmen, dann wären Fi und ich an der Reihe und nach uns Homer und Lee. In der ersten Nacht gingen wir jedoch alle hin, um Robyn und Homer zu helfen sich einzurichten. Wir warteten bis vier in der Früh, was inzwischen kein Problem mehr war. Wir hatten uns so daran gewöhnt, in der Nacht aktiv zu sein, dass ich keine Müdigkeit mehr spürte, wenn wir uns erst um drei oder vier Uhr früh in Bewegung setzten.
    Wir näherten uns der Kirche von ihrer rückwärtigen Seite, indem wir in der Barabool Avenue über einen Zaun stiegen. Das war sicherer und verbarg uns vor den Augen der Wachposten in der Turner Street. Robyn hatte kein Problem, das Fenster der Sakristei zu finden; es war umgefallen und lehnte an dem Ziegelstein. Es stellte sich jedoch als Problem heraus, durch das Fenster zu kommen. Robyn hatte nicht bedacht, wie klein es war. Da Fi als Einzige eine Chance hatte, hob Homer sie hoch und schob sie mit dem Kopf voran durch die schmale Öffnung. Als sie bis zu den Hüften durch war, musste sie sich drehen und wenden wie ein Korkenzieher. Sie kicherte und ächzte, dann war ein dumpfes Geräusch zu hören, als sie auf dem Boden aufschlug.
    »Autsch«, rief ich aus. »Hast du dir wehgetan?«
    »Pssst«, fuhr Homer dazwischen.
    »Ja. Dank Homers Hilfe«, erwiderte Fi flüsternd.
    Sie öffnete uns die Tür und wir gingen auf Zehenspitzen hinein. Es war natürlich stockfinster, aber was mich am meisten erstaunte, war der Geruch. Es roch nach Moder und Feuchtigkeit und Kälte. Robyn führte uns aus der Sakristei in den Haupttrakt der Kirche. Die dunklen Schatten der Glasmalereien der Fenster sahen aus wie schwarze Siebdrucke, doch von der Turner Street schien etwas Licht herein und hellte die Düsternis ein wenig auf. Ich war nicht oft zur Kirche

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