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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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Clark das mit Ambers Baby erklären? Also, was können wir tun?”
    “Ich könnte so tun, als sei ich schrecklich seekrank. Dadurch bekommst du Gelegenheit, den Aktenkoffer zu öffnen und den Engel für Charlie zu spielen.” Clint betonte jedes Wort sehr sorgfältig und atmete durch die Nase. Es half nichts. Das Boot schwankte vor und zurück, und er klemmte nun den Kopf zwischen die Knie.
    “Du machst das sehr gut”, murmelte Laura bewundernd, beugte sich zu ihm und wischte ihm den Schweiß von der Stirn. “Darling, geht es dir nicht gut?” Sie wandte sich zu den Monroes. “Ich fürchte, mein Mann braucht etwas Zeit, um sich an den Seegang zu gewöhnen.”
    “Er sieht schrecklich aus”, stellte Cassandra fest.
    Clint war mittlerweile ganz bleich und fing zu zittern an.
    Laura holte eine Flasche Wasser aus der Kühltasche und reichte sie ihm. “Dir geht es ja wirklich nicht gut”, zischte sie anklagend.
    “Nutz die Gelegenheit”, erwiderte er.
    “Wir sollten ein paar Handtücher nass machen”, schlug Laura vor und hoffte, währenddessen zu dem Aktenkoffer zu gelangen und die Fotos machen.
    “Ich sage dem Captain, er soll umkehren”, erklärte Peter.
    “Nein”, widersprach Clint matt. “Mir geht’s gleich wieder besser. Wenn ich mich nur kurz hinlegen kann. Ich will nicht allen anderen den Tag verderben.” Schwankend kam er auf die Füße.
    Laura legte sich seinen Arm um die Schultern und Clint stützte sich schwer auf sie.
    “Auf der Kreuzfahrt ging es ihm manchmal auch schlecht. Wenn er eine Weile gelegen hat, ist er wieder putzmunter.” Sie führte ihn mit Peters Hilfe die Treppe hinab zu einer schmalen Bank im Wohnbereich unter Deck.
    Stöhnend legte er den Arm über die Augen, und Laura befeuchtete ihm mit einem Tuch die Stirn.
    Kopfschüttelnd betrachtete Peter seinen kranken Gast. “Ich werde doch zum Captain gehen und ihm sagen, er möge uns zurückbringen. Clint hätte uns sagen sollen, dass er keinen Seegang verträgt.”
    Laura sah den Aktenkoffer, und dann griff sie ganz schnell nach einem kleinen Mülleimer, als Clint ein Würgen von sich gab. Sie reichte ihm den Eimer keine Sekunde zu früh.
    “Vielleicht haben Sie recht”, wandte sie sich an Peter. “Ich dachte, ihm würde nur auf dem offenen Meer schlecht, aber ich hätte mir denken können, dass er lediglich mir zuliebe zum Segeln mitkommt.”
    Peter eilte die Treppe hinauf, um mit dem Captain zu sprechen, und Laura öffnete mit einer ihrer Haarspangen den Aktenkoffer, während Clint stöhnend noch einmal Gebrauch von dem Eimer machte.
    “Alles in Ordnung?”, fragte sie, ohne zu ihm zu sehen.
    “Mach einfach den blöden Koffer auf. Wenn ich jemanden auf der Treppe höre, bevor du fertig bist, werde ich mir etwas zur Ablenkung einfallen lassen.”
    “Was du nicht alles tust, um befördert zu werden!” Laura öffnete den Aktenkoffer und durchsuchte die Umschläge, die sich darin befanden. Es sah alles ganz legal aus: Dokumente für den Ankauf eines Unternehmens. Ein paar Absätze waren mit Textmarker angestrichen, und am Rand standen Fragen, die Peter beantworten sollte. Laura sah noch in einen gepolsterten kleineren Umschlag, der bereits offen war. Zwei dicke Bündel mit Tausend-Dollar-Scheinen – es mussten über 50.000 Dollar sein – und weitere Dokumente steckten darin.
    “Wir haben gewendet”, rief Cassandra von der obersten Treppenstufe, und Laura machte schnell ein paar Fotos, schob Geld und Unterlagen wieder in den Umschlag, klappte den Aktenkoffer zu und stellte ihn an die Stelle zurück, wo er gestanden hatte.
    Als Cassandra unten an der Treppe ankam, hockte Laura wieder bei Clint, wischte ihm die Stirn und spielte die ergebene Ehefrau.
    “Wir sollten in einer halben Stunde wieder im Hafen sein”, erklärte Cassandra.
    “Vielen Dank”, erwiderte Laura und war tatsächlich dankbar. Sie beugte sich wieder über Clint.
    “Hast du etwas gefunden?”, flüsterte er.
    “Ja.” Sie erzählte ihm von dem Geld und den Unterlagen, während sie ihm ein neues feuchtes Tuch auf die Stirn legte. “Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du so schnell seekrank wirst?”
    “Wir mussten unbedingt einen Tag mit den Monroes verbringen. Und du hast ja auch etwas herausbekommen. Also war es das Opfer wert.” Clint beugte sich wieder über den Eimer.

7. KAPITEL
    Stunden später erwachte Clint im Bett und stellte erleichtert fest, dass er wieder auf festem Boden war.
    Auf dem Boot hatte er sich noch zwei Mal übergeben,

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