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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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fast zu hüpfen anfing.
    “Ja, und wenn wir ihn mit Eistee abfüllen, wird Peter bestimmt schwach und gesteht alles. Dann gibt er uns die Nummern seiner Schweizer Konten.”
    “Genau.”
    Sie erreichten das Boot. “Boston Belle” stand am Heck.
    “Anscheinend ist es nach dir benannt”, sagte Clint.
    Laura ließ sich durch ihn nicht die Freude verderben, dazu war es ein viel zu schöner Tag. “Ich bin seit Jahren nicht mehr gesegelt.”
    “Wieso nicht?”
    “Der vierte Mann meiner Mutter war ein richtiger Segler. Er hat es mir beigebracht und wir waren fast jedes Wochenende auf dem Wasser. Aber dann haben er und meine Mutter sich scheiden lassen.”
    “Klingt, als hättest du schon deine Lehre daraus gezogen.”
    “Das habe ich auch. Ich habe mir geschworen, nicht wie meine Mutter zu werden.”
    “Deine Familie war sicher entsetzt, als du als Polizistin auf Streife gegangen bist.”
    “Schlimmer als das.” Sie blieb stehen, sah Clint an und seufzte. “Sie haben so getan, als sei das nie passiert.”
    “Wie bitte?” Ungläubig erwiderte er ihren Blick.
    “Meine Mutter hat es niemandem erzählt. Deshalb brauche ich mir auch keine Sorgen zu machen, dass jemand auf dieser Hochzeit meine Tarnung auffliegen lässt. Deshalb weiß Cassandra Monroe nichts davon, dass ich Polizistin bin, obwohl sie meine Familie kennt. Als ihr Vater reich wurde und sie anfing, in den sogenannten besseren Kreisen zu verkehren, gehörte ich schon nicht mehr dazu.”
    “Dann bist du jetzt das schwarze Schaf der Familie?”
    “Ja.” Laura sah das Brautpaar am Ende des Bootsstegs stehen und winkte ihm zu.
    Die Verlobten, die gerade erbost miteinander redeten, bemerkten sie nun und winkten zurück.
    “Anscheinend bekommen die beiden kalte Füße”, meinte Clint.
    Jetzt würden Laura und er zum ersten Mal das Brautpaar treffen, und er war gespannt. Liebe konnte viele Unterschiede überbrücken, vorausgesetzt, die beiden hatten dasselbe Ziel im Leben. Aber wenn es so war wie bei seinen Eltern, dann war ihre Ehe schon jetzt zum Scheitern verurteilt. Für seine Mutter war Two Horse Junction der schönste Ort der Welt gewesen und sie hatte davon geträumt, dort eine Familie zu gründen und die Tradition ihrer Familie fortzusetzen. Sein Vater war abenteuerlustig gewesen und hatte immer auf die nächste günstige Gelegenheit gewartet, die sich meistens in der nächsten Stadt geboten hatte. Seine Eltern hatten sich sehr geliebt und drei Söhne in die Welt gesetzt, aber ihre Ehe hatte trotzdem nicht gehalten.
    Bei Laura und ihm war es ähnlich. Er mochte es noch so aufregend finden, ihre sinnlichen Lippen zu küssen und ihre zarte Haut zu berühren – er war der Cowboy und sie die Tochter aus gutem Haus. Da eine Verbindung herstellen zu wollen, wäre schlichtweg lächerlich.
    Laura strich sich das Haar aus der Stirn, das sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. “Haben wir einen Plan, wie wir Peter Monroe dazu bringen, alles auszuplaudern?”
    “Wir schmeicheln uns bei ihm ein. Ich spiele den Cowboy, und du … du bist einfach du selbst.”
    “Die Eisprinzessin.”
    Er blieb stehen, und weil sie sich bei ihm eingehakt hatte, musste auch Laura anhalten. Seufzend wandte sie sich zu ihm.
    Clint sah sie mit seinen grauen Augen sehr ernst an, das übliche spöttische Lächeln war verschwunden. “Ich hätte mir denken können, dass du mich hörst. Es tut mir leid.”
    “Es tut dir leid, dass ich gehört habe, was du wirklich über mich denkst? Keine Sorge, Cowboy, deine Meinung ist mir völlig egal.”
    Er hielt ihren Blick fest. “Es tut mir leid, dass ich es überhaupt gesagt habe. Aber du hattest mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, als du in unsere Abteilung kamst. Du warst so abweisend, dass man sich nicht mal getraut hat, dich nach der Uhrzeit zu fragen. Da war es leichter, sich über dich lustig zu machen, als zu versuchen, dich kennenzulernen. Ich entschuldige mich in aller Form.”
    Ihre Wangen glühten und sie riss sich von Clint los. Laura wollte nichts mehr davon hören, dass er sie für unterkühlt und verkrampft hielt und für völlig unkollegial. “In Ordnung, Entschuldigung akzeptiert. Jetzt sollten wir an Bord gehen, bevor die anderen sich wundern, was mit uns passiert ist.” Sie wandte sich ab.
    “Laura …” Aber was sollte er ihr sagen? Dass er sie immer faszinierender fand? Dass er mit ihr schlafen wollte? Dass er dadurch zu schaffen hoffte, diese Neugier auf sie und dieses brennende Verlangen nach

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