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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah M. Anderson
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Schwäche wollte sie es nicht zugeben.
    Prüfend schaute Dan sie an. Sie schlug die Augen nieder und mied seinen Blick. Ihre Schwäche war ihr peinlich. „Es ist gleich wieder okay.“
    Rosebud saß nur da und versuchte sich zu beruhigen. Du hast ihn geküsst. Das muss reichen.
    Sie hörte Dans Schritte auf dem Schotter. Er hielt ihr eine Flasche Wasser und einen feuchten Lappen hin. Dankbar spülte sie sich den Mund aus. Danach ging es ihr besser. „Halt still“, sagte er und begann, ihr Gesicht abzuwischen.
    Die Wunde schmerzte ein wenig, doch Dan beruhigte sie. „Es ist nicht schlimm.“
    Plötzlich brach die überstandene Angst sich Bahn, und Rosebud begann, hemmungslos zu schluchzen.
    „Es tut mir leid. Es war mein Fehler.“
    Sie merkte, dieses Mal würde sie es nicht schaffen, die Tränen wegzublinzeln. „Ich werde gleich weinen“, brachte sie noch heraus, bevor die Tränen ihr über die Wangen strömten. „Aber ich möchte nicht, dass das deine Meinung über mich als Anwältin beeinflusst.“
    Durchdringend sah Dan sie an. „Das wird es nicht.“
    „Und das hat alles nichts mit unserem Essen zu tun, jedenfalls mit dem Essen vor dem Angriff“, schluchzte sie. Sie hörte sich hysterisch an. Die Angst und der Schmerz und die Trauer, das alles schien plötzlich zu viel für sie zu sein. Sie konnte einfach nicht aufhören zu reden. „Es war schön. Ich mag dich sehr. Wenn du bloß nicht Armstrong heißen würdest. Wenn du bloß kein Armstrong wärst, Dan.“
    Als Nächstes spürte sie, dass Dan sie hochhob und zum Wagen trug. Doch er setzte sie nicht ab, sondern ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder und setzte sie auf seinen Schoß. Ihre Füße baumelten aus dem Fenster. Er wiegte sie sacht hin und her, während er ihr Haar streichelte und immer wieder flüsterte: „Das weiß ich, Liebes. Das weiß ich.“ Rosebud schloss daraus, dass sie noch immer redete.
    Doch sie hatte keine Ahnung, worüber.

11. KAPITEL
    Schön langsam. So als sei nichts gewesen, sagte Dan zu sich selbst, als er am Montagmorgen in das Hauptquartier der Red Creek hereinspazierte.
    Rosebud hatte er zum letzten Mal Samstagnacht um drei Uhr morgens gesehen. Er hatte sie nach Hause gebracht, und am Sonntag hatte sie keinen seiner Anrufe beantwortet. Er hatte sich wahnsinnige Sorgen um sie gemacht. Soweit er informiert war, wusste keiner etwas über das kaputte Auto, die Verabredung und den Zwischenfall in der Bar. Und er hatte nicht vor, kopflos durch die Gegend zu laufen und irgendjemanden zu fragen, wie es Rosebud ging.
    „Guten Morgen, Mr Armstrong“, begrüßte ihn Judy und hielt schon eine Tasse Kaffee in der Hand. „Miss Donnelly ist ein bisschen spät dran. Aber sie wird gleich zu Ihnen kommen.“
    Er schaute den langen Flur hinunter. Irgendwo dort hatte Rosebud ihr Büro. Er hoffte, dass sie gerade darin saß. „Aber sie ist hier, oder?“
    „Natürlich.“ Judy stellte sich so hin, dass Dan nicht mehr in den Flur sehen konnte, und führte ihn in den deprimierenden Konferenzraum.
    Resigniert übergab Dan Judy die Kekse, die Maria gebacken hatte. Dann begann er unruhig im Konferenzraum herumzulaufen. Wenn Rosebud nicht in fünf Minuten hier war, würde er sie suchen gehen.
    Er griff gerade nach der Türklinke, als Judy auftauchte und einen Stapel neuer Akten hereinbrachte. Hinter ihr stand Rosebud. Sie betrachtete etwas, das Dan nicht sehen konnte. Ihr Verhalten erinnerte ihn an das erste Mal, als er ins Reservat gekommen war und Joe White Thunder so getan hatte, als existiere er gar nicht. Ein schlechtes Zeichen. Auf ihrer Stirn hatte Rosebud ein Pflaster; sonst sah sie normal aus. Das Haar zum Knoten aufgesteckt, Hosenanzug über einem blauen T-Shirt, die Brille fest auf der Nase.
    Mucksmäuschenstill stand sie da, bis Judy gegangen war. Dann schloss sie leise die Tür. Dan kämpfte gegen das Bedürfnis an, sie in die Arme zu schließen. Er sagte sich, dass sie durcheinander war. Dennoch war ihr Verhalten seltsam. Sie tat so, als seien sie Fremde.
    Schließlich brach er das Schweigen. „Geht es dir gut?“
    „Ja.“ Das war eine Lüge. Er konnte sehen, dass sie sich auf die Unterlippe biss. „Ich habe mir den Kopf an einer Küchentür gestoßen.“
    „Oh, natürlich.“ Diese Version war so gut wie jede andere. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Er senkte die Stimme, bis er flüsterte. „Ich habe zwei Mal bei dir angerufen.“
    Sie zuckte zusammen. Doch dann sah sie ihn an, statt durch ihn hindurch. „Meine

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