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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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haben … oder war sie bei ihrer Reise in dieses  – bis er kam  – verbotene Land weiter vorgedrungen war, als sie es geplant hatte? Sie war jedenfalls unverkennbar auf unvorhersehbares Terrain geraten.
    Ungebeten gingen ihr Claires Worte durch den Sinn, ihre Überzeugung, dass sie ihre Lebensplanung doch noch nicht abgeschlossen hatte.
    Sie dachte eigentlich, dass sie, indem sie die Verbannung aufs Land akzeptiert hatte, über ihre Zukunft entschieden hatte, dass es keine neuen Möglichkeiten geben würde, keine unbekannten Wege, die sich vor ihr auftaten.
    Aber …
    Sie blickte zu dem Mann, der schlafend neben ihr lag, spürte seinen Körper hart und schwer neben sich.
    Spürte ein Ziehen in ihrem Herzen, gefolgt von dem schmerzlichen Gedanken, dass dieser unerwartete Trost und Frieden ihr vielleicht nicht immer gehören würde.
    Sie konnte jetzt noch nicht sagen, wohin ihr Leben sich bewegte, aber eine Sache war glasklar:
    Die Dinge hatten sich geändert.
    Sie hatte sich geändert.

16
    Nachdem er vor dem Morgengrauen wieder in den Bastion Club zurückgekehrt war, machte sich Jack nach dem Frühstück auf den Weg, wohlauf und zufrieden mit seinem Leben. Er rief sich eine Droschke und begab sich in die Brook Street zum Benedict’s und zu Boudicca.
    Er fand sie in ihrer Suite, wo sie mit ihren Brüdern beim Frühstück saß. Er lächelte in die Runde. Alton betrachtete seine offensichtliche Zufriedenheit mit Argwohn. Clarice schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und reichte sie ihm mit einem warnenden Blick.
    »Wir waren gerade dabei, zu überlegen, wie wir am besten gegen etwaige Gerüchte vorgehen.« Clarice machte eine Pause, um einen Schluck zu trinken, während Jack sich einen Stuhl neben sie zog. »Ich denke«, sie blickte zu Jack, »dass es am besten wäre, das Thema selbst anzuschneiden, ehe irgendwelches Gerede aufkommt und sich verbreitet wie ein Lauffeuer, und rundheraus zu sagen, dass solch eine alberne Vorstellung offenkundig nicht der Wahrheit entsprechen kann. Was meinst du?«
    Er dachte nach und nickte. Über den Frühstückstisch hinweg fing er Altons Blick auf.
    »In den meisten Fällen würde ich ein solches Vorgehen für unklug halten, aber in diesem Fall habt ihr den Namen und den Rang, die für euch sprechen. Es wäre unsinnig, das nicht auszunutzen.«
    »Genau.« Clarice nickte bekräftigend. »Besonders, da wir ja
wissen, dass James vollkommen unschuldig ist. Dadurch, dass die Familie ihn unterstützt, gehen wir kein wie auch immer geartetes Risiko ein.«
    »Und dass wir uns offen hinter ihn stellen, wird selbst bei den unverbesserlichsten Klatschbasen dafür sorgen, dass sie es sich noch einmal überlegen«, erklärte Alton.
    »Das hat jedenfalls bei Lady Grimwalde und Mrs. Raleigh funktioniert.« Clarice stellte ihre Tasse ab. »Ich habe sie gestern Abend gesehen, und nach ihren Mienen zu urteilen waren sie immer noch sehr vorsichtig.«
    Nigel schob seinen leeren Teller beiseite.
    »Ich denke, dass der alte James wahrscheinlich schon die nächste Woche wieder ruhig schlafen kann.« Er sah zu Alton. »Aus dem, was ich gestern Abend gesehen und gehört habe, schließe ich eher, dass die gute Gesellschaft über ein anderes Mitglied der Familie Altwood Spekulationen anstellt.«
    »Über Alton?«, fragte Clarice.
    »Nein.« Nigel blickte sie an. »Über dich.«
    »Mich?« Clarice richtete sich auf. »Was, um alles in der Welt …« Ihre Worte verklangen, aber ihr Stirnrunzeln blieb. Sie musterte Nigel. »Was reden sie?«
    »Sie reden nicht  – sie spekulieren. Alle wundern sich, warum du zurück bist, und wer den Fehdehandschuh  – viele sehen es so  – aufnehmen wird.«
    »Welchen Fehdehandschuh?«, wollte Clarice wissen, und ihr Tonfall klang Unheil verkündend.
    »Den, den du gestern Abend hingeworfen hast«, antwortete Nigel. »Als du mit Warnefleet durch Mrs. Hendersons Ballsaal getanzt bist.«
    Als Clarice ihn verwundert anschaute, schnaubte Nigel. »Gütiger Himmel, so lange bist du doch nicht weg gewesen. Du weißt doch, worüber sich diese alten Schachteln am liebsten unterhalten. Französische Spione und Hochverräter reichen
vielleicht in einer Flaute, aber man gebe ihnen eine vornehme alte Jungfer, die immer noch schön und heiratsfähig ist, gut betucht und begehrenswert, und sie pfeifen auf Verrat.«
    Als Clarice ihn weiter anstarrte, offenbar sprachlos, grinste Nigel. »Wenigstens hast du das Problem gelöst, dass sie über James tratschen könnten.«
    Clarice

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