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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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und fand einen völlig zerdrückten Hut, der seit Generationen dort gelegen haben musste. Er setzte ihn auf. Und als er so „behütet“ wieder zum Vorschein kam, brach Serena in lautes Lachen aus.
    Noch lustiger allerdings fand sie den dunklen Ring, den der Hut auf Nicholas’ Stirn hinterließ und der sie irgendwie an einen misslungenen Heiligenschein erinnerte. Wahrhaftig, dieser dunkelhaarige Gentleman mit den grauen Augen hatte etwas von einem gefallenen Engel an sich!
    Als sie sich beruhigt hatte, führte Nicholas sie in den großen Speiseraum, in dem es ebenfalls viele Rosen gab. Kunstvoll waren sie in das Holz der Wandvertäfelung geschnitzt worden. Nicholas zeigte Serena eine Säule, die einen Hohlraum enthielt, in dem sein Vater einst wichtige Papiere aufbewahrt hatte. „Erst als ich ihn darauf hinwies, dass der gesamte Haushalt und vermutlich die meisten seiner Nachbarn von diesem Versteck wussten, entschloss er sich, seine Dokumente in einer abschließbaren Schreibtischschublade aufzubewahren. Nach seinem Tode habe ich natürlich trotzdem noch einmal in der Säule nachgeschaut. Sie war leer. Genau wie jetzt.“
    „Schade“, seufzte Serena.
    „Geben Sie die Hoffnung nicht auf“, riet Nicholas ihr. „Im Haus gibt es noch zahlreiche andere Verstecke.“
    Gut gelaunt begab er sich mit ihr ins Schlafzimmer seines Vaters, wo er ihr ein weiteres Geheimfach zeigte. Es befand sich in einem der schweren Fensterläden. Als Nicholas es öffnete, flatterte ein Blatt Papier zu Boden. Er hob es auf und reichte es Serena, die es gespannt entgegennahm.
    Erst malte sich Enttäuschung auf ihre Züge. Doch dann brach sie in ein so ansteckendes Lachen aus, dass Nicholas einfach mitlachen musste. „Eine Rechnung über drei Paar Abendhandschuhe und sechs Straußenfedern!“, prustete sie.
    „Ich vermute, mein Vater hat sie hier aufbewahrt, weil er nicht wollte, dass meine Mutter sie zu Gesicht bekam. Bevor er seine zweite Ehe schloss, hat er verschiedenen Damen seine Gunst geschenkt.“
    „Das hat mein Papa nach dem Tod meiner Mutter auch getan.“
    „Und das schockiert Sie gar nicht?“
    „Nein, warum sollte es? Mein Vater hat meine Mutter sehr geliebt und nie bewusst etwas getan, das sie hätte kränken können. Nach ihrem Tod war er sehr einsam. Warum sollte ich es ihm übel nehmen, wenn er sich gelegentlich nette Gesellschaft suchte?“
    „Eine interessante Einstellung …“
    Sein ironischer Ton ärgerte sie. Doch da es nicht in ihrem Interesse sein konnte, mit Nicholas Lytton zu streiten, sagte sie nur: „Ich habe lediglich meine ehrliche Meinung geäußert. Mir erscheint es unsinnig, so zu tun, als wäre die Welt anders, als sie tatsächlich ist.“
    „Trotzdem verschließen viele Menschen ihre Augen vor den Tatsachen. Kaum jemand zeigt sich verständnisvoll und großzügig, wenn es um den Lebensstil anderer geht.“ Er zuckte die Schultern. „Es würde mich übrigens wundern, wenn Ihr Vater Ihnen beigebracht hätte, so tolerant zu sein.“
    „Tolerant? Ich verstehe Sie nicht.“
    „Hätte er Ihnen die gleichen Freiheiten zugestanden, die er für sich selbst in Anspruch nahm?“
    „Um Himmels willen, einer Frau würde man einen solchen Lebensstil nie verzeihen! Das wissen Sie ebenso gut wie ich.“
    Er nickte. „Sie verfügen über ganz erstaunliche Einsichten.“
    Erneut wollte sie zornig auffahren, und erneut riss sie sich zusammen. Zweifellos legte er es darauf an, sie zu provozieren. Doch auf dieses Spiel wollte sie sich nicht einlassen. „Danke, Mr. Lytton“, stellte sie daher in sanftem Ton fest. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen ein ebenso großes Lob zollen.“
    „Gut pariert, Mademoiselle Stamppe!“ Er musterte sie anerkennend und lächelte wieder dieses hinreißende Lächeln.
    Ihr Zorn verflog. „Wollen Sie mich nicht Serena nennen?“, fragte sie. „Wenn man sich gemeinsam durch Schmutz und Spinnweben kämpft, erscheint es ein wenig albern, so förmlich miteinander umzugehen. Im Übrigen kann ich mich an die englische Form meines Namens nur schwer gewöhnen. Stamppe … Das hört sich sehr fremd an.“
    „Nun, Serena ist ein hübscher Name. Es ist mir eine Ehre, sie mit dem Vornamen anzusprechen. Natürlich müssen Sie mich dann Nicholas nennen – was leider nicht halb so schön klingt wie Serena.“
    „Papa hat wohl gehofft, mein Charakter würde sich meinem Namen entsprechend entwickeln. Serena, die Gelassene … Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er da nicht zu viel von

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