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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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sie, diesmal wesentlich entspannter, wieder in der Kutsche.
    Die Straße nach London befand sich in einem guten Zustand, die Kutsche war hervorragend gefedert und das gleichmäßige Schaukeln wirkte einschläfernd. So dauerte es nicht lange, bis Nicholas die Augen zufielen.
    Es dämmerte. Die Nacht zog herauf. Die Temperatur sank. Fröstelnd zog Serena die Decke, unter der sie sich verkrochen hatte, fester um sich. Dann steckte sie die Hände tief in den Muff, den sie glücklicherweise nicht in einer der Reisekisten verstaut hatte. Sie lauschte auf Nicholas’ gleichmäßigen Atem, auf das Geräusch der Pferdehufe und auf die Stimmen der Männer, die auf dem Kutschbock saßen und sich unterhielten. Irgendwo in der Ferne schrie eine Eule. Nicholas murmelt etwas im Schlaf und streckte die langen Beine aus.
    Es wäre schön, dachte Serena, neben ihm zu sitzen, den Kopf an seine Schulter zu legen, mit den Fingern über seine dunklen Locken zu streichen und seine Körperwärme zu spüren.
    Wie sehr sie sich nach seiner Nähe sehnte! Um sich abzulenken, rutschte sie zum Fenster hin und starrte in die Dunkelheit hinaus. Die Wolken waren aufgerissen, und zwischen ihnen war der blasse Mond zu sehen. Es musste spät sein. Zeit, einen Gasthof aufzusuchen und ein Zimmer für die Nacht zu mieten.
    Ein lautes Geräusch ließ sie zusammenfahren. O Gott, war das ein Schuss gewesen?
    Die Kutsche machte einen Satz nach vorn, sodass Serena fast vom Sitz rutschte. Unwillkürlich stieß sie einen kleinen Schrei aus. Das Gefährt schwankte heftig. Offenbar hatte der Knall die Pferde erschreckt.
    „Keine Angst!“ Nicholas’ Stimme klang ruhig.
    Serena wehrte sich nicht, als er sie in die Arme schloss. Ah, es tat gut, seinen muskulösen Körper zu spüren. Und welch wunderbare Wärme er ausstrahlte!
    „Haben Sie sich wehgetan?“
    „Nein. Mir geht es gut“, gab sie zurück. „Aber ich glaube, ich habe einen Schuss gehört.“
    „Einen Schuss?“ Er zog Serena neben sich auf die Bank und fuhr mit der Hand in die Rocktasche, in die er vor der Abreise seine kleine Handfeuerwaffe gesteckt hatte. „Ich habe nichts gehört.“
    In diesem Moment kam die Kutsche abrupt zum Stehen.
    „Ich fürchte, es …“
    Sie verstummte, als der Schlag aufgerissen wurde und ein ganz in Schwarz gekleideter Mann den Kopf hereinsteckte. Er hatte das Gesicht hinter einem dunklen Tuch verborgen, sodass man nur seine Augen sehen konnte. Der Lauf seiner Pistole zielte direkt auf Serenas Brust.
    „Keine Bewegung, Lady, sons’ muss ich abdrück’n!“ Er wandte sich kurz Nicholas zu. „Wenn Se vernünftig sin, geschieht Ihn’ nix.“
    Ihm war sofort klar, dass der Straßenräuber ihn durchsuchen würde. Er würde seine gut gefüllte Börse verlieren, vor allem jedoch die Pistole, die er inzwischen in der Hand hielt. Geistesgegenwärtig schob er sie in Serenas Muff. Er spürte, wie ihre Finger sich um die Waffe schlossen. Sie hatte sofort begriffen, worum es ging. Nicholas schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Hoffentlich wusste Serena, wie man eine Pistole abfeuerte!
    „Alles in Ordnung, Jake“, rief eine Stimme von draußen.
    Der Räuber bedeutete Nicholas und Serena mit einer Kopfbewegung, dass sie ausstiegen sollten. „Eine falsche Bewegung, un Se sin tot.“
    Nicholas nickte. Als er auf die Straße sprang, sah er, dass der Kutscher damit beschäftigt war, die Pferde zu beruhigen, während sein Gehilfe gefesselt am Straßenrand lag. Neben zwei gesattelten Pferden stand ein weiterer schwarz gekleideter Mann. Er hielt ein Gewehr auf den Kutscher gerichtet.
    „Pass gut auf ihn auf, Ned“, sagte Jake und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Serena, die die Kutsche inzwischen ebenfalls verlassen hatte. „Taschen leer mach’n!“, befahl er. „Geld un Schmuck her!“
    Wohl wissend, dass jeder Widerstand zwecklos war, reichte Nicholas dem Räuber seine Börse.
    Erstaunt über deren Gewicht stieß Jake einen zufriedenen Pfiff aus. „Jetz’ die Uhr!“
    Serena starrte ihn an und rührte sich nicht. Noch immer zielte der Lauf seiner Pistole auf ihre Brust. Sie war schockiert, fürchtete jedoch nicht um ihr Leben.
    Im Allgemeinen waren Straßenräuber keine Mörder. Ihnen ging es nur um Geld und Wertgegenstände, die sich verkaufen ließen.
    Sehr wahrscheinlich werde ich all meinen Schmuck verlieren, dachte sie, nur gut, dass ich den Ring mit der schwarzen Perle zusammen mit den wichtigsten Papieren ins Futter meines Muffs eingenäht habe.
    Eines der

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