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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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hat, war Ihr … Beschützer. Ich bin hier, weil ich seinen Namen erfahren möchte.“
    Die Witwe kniff die Augen zusammen. „Was?“
    „Mein Vater ist tot. Trotzdem möchte ich, dass sein Name reingewaschen wird.“
    „He, wer is’ denn das?“ Zum ersten Mal wandte sie ihre Aufmerksamkeit Nicholas zu, der ein paar Schritte hinter Serena stehen geblieben war. „Keiner von den Männern des Friedensrichters, hoff ich? Ich hab nix Schlimmes gemacht! Nur …“ Mit einem kleinen Schrei hob sie die Hände an die Wangen. „Du lieber Gott! Ich hab tatsächlich gedacht, er wär’s.“
    Nicholas kam näher.
    Eliza Baker griff hinter sich, um sich an der Tür abzustützen. „Ich hab nie was gesagt. Hab mein Versprechen gehalt’n. Hab nix gesagt, ehrlich!“
    Erstaunt musterte Nicholas ihr Gesicht, das plötzlich kreideweiß geworden war.
    „Kein Wort!“, rief sie mit schriller Stimme. „Sag’n Sie das Ihrem Vater. Ich hab mein Versprechen gehalt’n.“
    „Was hat mein Vater mit all dem zu tun?“
    „Aber er war’s doch, der mein’ Bruder umgebracht hat!“
    „Das kann nicht sein!“, entfuhr es Serena. Sie sah zutiefst entsetzt drein.
    „Woll’n Sie mich ne Lügnerin schimpf’n?“, fragte Mrs. Baker entrüstet. Sie hatte sich erstaunlich rasch von dem Schreck erholt, plötzlich einem Geist aus der Vergangenheit gegenüberzustehen. „Ich werd wohl wiss’n, wer mich nachts gewärmt un’ gut dafür bezahlt hat!“
    Nicholas erschauderte bei der hässlichen Vorstellung, die diese Bemerkung in ihm wachrief.
    „Un’ ich weiß genau, wer mein’ Bruder auf’m Gewissen hat. Hab’s mit eigenen Augen geseh’n. Un’ hab ordentlich Geld gekriegt, um mein Mund zu halt’n. Un zwar von Nick Lytton. Jawoll!“ Mit einem schmutzigen Finger wies sie auf Nicholas. „Sie müss’n sein Sohn sein! Jedenfalls sin’ Sie sein Ebenbild.“
    Mit Schrecken hatte Serena beobachtet, wie Nicholas’ Miene sich verdunkelte. „Es ist bestimmt ein Irrtum“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
    Er beachtete sie nicht. „Wann haben Sie Nick Lytton zum letzten Mal gesehen?“, fragte er Eliza.
    „Nich’ lange nach jener Nacht. Er kam, um mir mein Geld zu bring’n. Es hat mir geholf’n ’ne ehrbare Frau zu werd’n. Hab geheiratet un’ …“, ein heftiger Hustenanfall schüttelte sie, „… un’ Nick nie mehr geseh’n.“
    „Er ist schon seit Jahren tot“, erklärte Serena.
    „Dann weiß ich wirklich nich’, was Sie woll’n. Nach all dieser Zeit alte Geschichten ausgrab’n! Woll’n Sie uns alle in Schwierigkeiten bring’n?“
    Ehe Serena etwas antworten konnte, mischte Nicholas sich ein. „Wie können wir sicher sein, dass Sie die Wahrheit sagen? Vielleicht haben Sie sich das alles nur ausgedacht.“
    Eliza kicherte. „Es gibt Beweise. Wart’n Sie. Ich hol se.“ Sie verschwand in ihrem Cottage, kam jedoch wenig später mit einem kleinen in ein schmuddeliges Tuch eingewickelten Gegenstand zurück. „Da!“
    Nicholas nahm ihr das Päckchen ab und packte es aus. Seine Miene, die bisher hauptsächlich Ungläubigkeit ausgedrückt hatte, wurde zu einer Maske des Entsetzens.
    „Was ist es?“, fragte Serena ängstlich.
    „Eine Miniatur. Ich fürchte, Mrs. Baker sagt die Wahrheit. Dies ist ein Porträt meines Vaters.“
    „Das hat er mir geschenkt als Beweis seiner Zuneigung“, informierte die Witwe sie. „Is nich’ wertvoll genug, um verkauft zu werd’n. Also hab ich’s behalt’n.“
    „Ich denke eher, es war so etwas wie Ihre Lebensversicherung“, stellte Nicholas fest. Er holte eine Münze aus der Rocktasche und warf sie Eliza zu. „Als Dank für Ihre Mühe. Mehr werden Sie allerdings nicht bekommen. Sie sind ja bereits bezahlt worden.“
    Serena hatte die Szene mit wachsendem Schrecken beobachtet. Jetzt schaute sie Nicholas aus riesigen Augen an. „Was habe ich nur getan? Es tut mir so leid! Ich hatte ja keine Ahnung …“
    „Gehen wir!“, unterbrach Nicholas sie. „Dieser Ort ist einfach unerträglich.“
    Aus den Augenwinkeln sah Serena, wie Mrs. Baker die Münze in der Tasche ihrer schmierigen Schürze verschwinden ließ. Ein kalter Schauer überlief sie, und sie bemerkte, dass sie am ganzen Körper zitterte. „Sie müssen mir glauben, Nicholas“, stieß sie verzweifelt hervor, „dass ich auch nicht den kleinsten Anhaltspunkt dafür hatte. O Gott, wenn ich nur geahnt hätte … Sein bester Freund! Kein Wunder, dass Papa mir den Namen nicht verraten wollte. Ich hätte mich mit dem, was er

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