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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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war, wie Luke darauf reagierte. Er war ein ehrenhafter Mann, vielleicht würde er ihr, falls sie schwanger war, sogleich einen Heiratsantrag machen. Er hatte aber gegenüber einer Ehe nach wie vor große Vorbehalte, weshalb sie sein Verhalten nicht einschätzen konnte. Er würde sie nicht im Stich lassen, so viel wusste sie. Aber selbst wenn er sich einverstanden erklärte, sie zum Wohl des Kindes zu heiraten, war das nicht, was sie wollte. Sie wollte seine Frau sein, ja. Aber nur, wenn er sie auch liebte.
    »Wenn er nicht kapiert, was für ein Schatz du bist, ist Lord Altea ein Narr«, bekräftigte Marta. In ihren Augen blitzte etwas auf.
    Luke war klug und ehrenhaft, weshalb er sie auch anfangs verlassen hatte … Oh ja, er hatte sie nach der ersten gemeinsamen Nacht ein Jahr lang allein gelassen. Sie hatte die Entscheidung getroffen, sich mit ihm in eine Affäre zu stürzen. »Wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht es ihm nicht darum, dass er grundsätzlich nicht heiraten will. Er will mich nicht heiraten«, murmelte Madeline. Sie fragte sich insgeheim, ob sie es ertrug, wenn er eines Tages irgendein hübsches, junges Ding heiratete, bloß um einen Erben zu bekommen.
    »Das ergibt für mich absolut keinen Sinn, wenn er und du … das ist … also, das ist Unsinn!«
    Unglücklicherweise dachte Madeline, dass es eigentlich schon Sinn ergab – zumindest für Luke. »Er spürt es auch. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, war da etwas zwischen uns. Nicht bloß die pure körperliche Anziehungskraft, obwohl die zweifellos auch da war. Ich weiß nicht, ob ich es richtig erklären kann, aber wir erkannten einander. Wir sind einander so ähnlich, und mit ihm zusammen zu sein, kommt mir so richtig vor. Ich habe das Gefühl, wir könnten sehr glücklich werden, wenn wir heiraten.«
    Marta blickte sie verwirrt an. »Wenn das, was du da sagst, stimmt, wird dieses Gespräch mit jeder Minute nur noch merkwürdiger.«
    Sie erklärte leise: »Wenn er eine Frau heiratet, die er nicht liebt, wäre der Verlust erträglich, sollte sie sterben. Ich glaube, er hat große Angst davor, mich zu lieben.«
    Und was wohl passiert, wenn er merkt, dass er mich bereits liebt, überlegte Madeline.
    Sie fürchtete, ihn dann zu verlieren. Er würde sich dann sofort von ihr distanzieren.
    Es sei denn, sie fand einen Weg, um ihm zu helfen. Er musste seine inneren Dämonen bezwingen, wie sie auch aussehen mochten. Sie hatte Colin wegen einer Krankheit verloren, gegen die sie nicht hatte ankämpfen können. Die Situation jetzt war anders. Zudem stand nicht nur ihr eigenes Glück auf dem Spiel. Sie liebte Luke so sehr, dass sie ihm alles geben wollte.
    Was sie einander geben konnten.
    »Wenn du weißt, dass du ihn glücklich machen kannst, warum beharrst du dann nicht auf einer gemeinsamen Zukunft, Madeline?« Marta streckte über das Tischchen zwischen ihnen die Hand aus und umschloss Madelines Finger. Sie drückte ihre Hand vorsichtig. »Es geht nicht um dein Wohl, sondern um seins. Das ist wahre Liebe.«
    Ein durchaus berechtigter Einwand, fand Madeline.
    Wenigstens war die Zukunft seiner Schwester jetzt beschlossene Sache.
    Luke beobachtete amüsiert die Verwandlung, die mit Miles und Elizabeth vorgegangen war. Zum ersten Mal seit dem Debüt seiner Schwester im Frühling herrschte an der Tafel eine feierliche Stimmung. Sogar seine Mutter hatte sich zu ihnen gesellt, nachdem er ihr vorsichtig erklärt hatte, dass er diese Verbindung guthieß. Er war nicht sicher gewesen, ob es ihr gefiel, wenn weder ein Titel noch große Vermögenswerte in Aussicht waren, die mit der üppigen Mitgift Elizabeths hätten vereinigt werden können. Aber das hätte kaum zu einer Ehe geführt, in der Elizabeth glücklich geworden wäre. Er hatte zudem angeführt, dass Miles schließlich nicht verarmt war, sondern wahrscheinlich eines Tages sehr wohlhabend würde, wenn er weiter so eifrig arbeitete. Außerdem bestand unbestreitbar die Möglichkeit, dass Elizabeth lieber unverheiratet blieb, wenn sie nicht den zum Mann nehmen durfte, den sie wollte. Im Übrigen war niemand in der Familie ernsthaft überrascht, dass aus den Kindheitsfreunden Liebende geworden waren.
    Er freute sich für sie, und zum Teil verspürte er auch einen gewissen Neid, wenn er die beiden beobachtete, die vor Glück förmlich strahlten.
    »Ich möchte im Winter heiraten«, sagte Elizabeth. Sie spießte ein Stück Hühnchen auf und steckte es geziert in den Mund.
    »Im Winter?« Angesichts der

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