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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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höchst angesehen.«
    »Aber genau das sage ich doch auch.« Amelia hob leicht die Augenbrauen. »Darf ich Susanna also ausrichten, dass du deinem Cousin einen kleinen Schubs in ihre Richtung gibst? Sie ist eine gute Freundin.«
    Ihr aufflammender Ärger war unlogisch. Es musste Elizabeth doch egal sein, welche junge Frau Miles sich aussuchte. Sie nickte knapp. »Ich weiß nicht, ob es was bringt, aber ich werde das nächste Mal, wenn ich ihn in Gesellschaft sehe, ihren Namen erwähnen.«
    »Ich danke dir.«
    Elizabeth blickte beiseite. »Vielleicht könntest du diesen Gefallen erwidern.«
    Amelia war die Personifikation einer englischen Schönheit mit ihrem blonden Haar und dem atemberaubenden zitronengelben Kleid aus Musselin. Ihre schlanken Finger umschlossen den Schirm. Sie hatte eine blasse, makellose Haut und trug das Haar im Nacken aufgesteckt. Ihre strahlend blauen Augen waren von dichten Wimpern umrahmt. Kein Wunder, dass St. James sich in sie verliebt hatte. Und zufällig war Alex St. James einer der besten Freunde von Luke.
    »Wie denn?« Fragend hob Amelia die Augenbrauen. »Gibt es jemanden, der dein Interesse geweckt hat? Kennt Alex ihn?«
    »Das ist nicht die Art Gefallen, die ich meine. Ich mache mir Sorgen um meinen Bruder«, gab Elizabeth freimütig zu. Sie konnte Amelia vertrauen, daran bestand für sie kein Zweifel. »Sicher hast du auch von der Wette gehört, die er letztens gewagt hat. Wenn ich das richtig sehe, redet ganz London darüber.«
    Ein kleines Kind lief vor ihren Füßen hinter einem Welpen her. Beide waren herrlich tollpatschig, und sogleich eilte ihnen die eifrige Kinderfrau nach. Auf ihrem Gesicht lag ein nachsichtiger Ausdruck. Amelia lächelte, als der Welpe und das Kind in einem Durcheinander aus Armen, Beinen und einem wackelnden Schwanz zu Boden purzelten. Der kleine Junge kreischte lachend. Sie sagte bloß: »Ja, ich habe davon gehört.«
    Das grüne Gras streifte den Saum ihrer Röcke, die Brise strich warm über sie hinweg. »Kannst du Alex fragen, ob er in letzter Zeit irgendeine Veränderung bei Luke bemerkt hat? Sie kennen sich gut, und wenn Luke sich irgendwem anvertraut, dann deinem Mann oder Lord Longhaven. Ich kann kaum den beeindruckenden Marquess darum bitten, aber du kennst ja Alex sehr gut«, sagte sie.
    Etwas Fröhliches schwang in Amelias Stimme mit. »Ich glaube, das kann man so sagen. Er ist schließlich mein Ehemann.«
    Das Wort Ehemann ließ in ihr schleierhafte Bilder von verdunkelten Schlafgemächern und geheimen Berührungen aufsteigen. Elizabeth musste sich eingestehen, dass ihr Mangel an Informationen darüber, was eine Ehe mit sich brachte, ihre Gedanken mit Fortschreiten der Saison zunehmend beschäftigte. »Du lächelst immer so merkwürdig, sobald sein Name fällt. Ist es wirklich so …« Sie verstummte, weil sie nicht wusste, wie sie den Satz vollenden sollte.
    »So magisch?«, half Amelia. Ihre Stimme klang gedämpft. »Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, aber bei uns … ja.«
    »Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen.« Die Zerstreuungen, die die Gesellschaft ihr boten, waren recht unterhaltsam. Aber Elizabeth fühlte sich nicht zu einem bestimmten Gentleman hingezogen. Sie waren entweder geckenhaft, aalglatt oder weltgewandt. Aber bei keinem von ihnen hatte sich bisher ein größeres Interesse ihrerseits geregt. Einige der Männer mochte sie recht gerne, bei einigen genoss sie die Gesellschaft. Im Grunde war ihre Haltung jedoch unentschieden.
    Sie wollte sich verlieben. Eine hoffnungslos romantische Einstellung, das wusste sie, aber es war auch bei Amelia passiert. Warum sollte es ihr dann nicht auch vergönnt sein?
    Ihre Freundin verzog den Mund zu einem schelmischen Lächeln. »Du meinst, du kannst es dir noch nicht vorstellen. Das ist ein Unterschied. Sobald du dem richtigen Gentleman begegnest, wird sich alles ändern.«
    »Ich hätte gerne dein Selbstvertrauen.« Elizabeth verzog kläglich das Gesicht. »Bisher scheint es mir nicht besonders erstrebenswert, eine Ehe einzugehen.«
    »Ich war absolut deiner Meinung bis zu jenem Abend, als ein geheimnisvoller Fremder auf meinem Balkon aufgetaucht ist.«
    »Auf deinem Balkon?«
    »Nicht so wichtig.« Amelia winkte einer Freundin zu. Ihr Gesicht strahlte mit der Sonne um die Wette. »Was ich sagen will, ist Folgendes: Wenn du den Möglichkeiten, die noch vor dir liegen, aufgeschlossen begegnest, wird es schon klappen.«
    »Ich nehme dich beim Wort.« Enttäuscht fügte Elizabeth

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