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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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laut, als dass sie hätte sagen können, ob ihr jemand folgte, doch sie musste annehmen, dass es so war. Es galt also, schleunigst ein Versteck zu finden, denn zum Weiterlaufen hatte sie keine Puste mehr. Ohne auf die Gefahren zu achten, kroch sie ins dichte Blätterwerk und blieb, total erschöpft vor Angst und Anstrengung, regungslos liegen.
    »Verfluchte Scheiße, was meinst du damit, sie sind entkommen?«, kreischte Kates. »Lewis hat den gottverdammten Diamanten! Er könnte hier überall sein, aber wahrscheinlich ist er schon auf halbem Weg nach Manaus und lacht sich schief über uns!«
    »Ich kriege ihn«, sagte Dutra, den bulligen Kopf gesenkt wie ein Stier vor dem Angriff. Seine gemeinen kleinen Augen glühten rot.
    »Na klar«, höhnte Kates. »Wahrscheinlich wartet er am anderen Ende des Tunnels auf uns und knallt uns hübsch ordentlich hintereinander ab. Wir sitzen in der Falle, verflucht -nein, Moment. Sherwood hat was von einem zweiten Tunnel gesagt. Im Tempel. Da können wir raus.«
    »Ja«, sagte Dutra mit seinem seltsam wölfischen Grinsen.
    Kates ließ den Blick verächtlich über das Lager gleiten. »Alles, was du zu tun hattest, war, sie abzuknallen, wenn sie aus den Zelten kriechen, aber nicht mal das hast du hingekriegt. Du hast nur zwei von ihnen erwischt. Ist dir klar, wie viele wir jetzt noch aufspüren und erledigen müssen?«
    Dutra zuckte mit den Schultern, hob die Pistole und feuerte Kates seelenruhig mitten in die Stirn. Kates brach zusammen. Seine Füße zuckten noch ein paarmal, dann lag er still. »Bastard«, sagte Dutra und spuckte auf Kates’ Leiche. »Ich finde Lewis schneller ohne dich.«
    Ohne auf die drei herumliegenden Leichen zu achten, begann Dutra in aller Ruhe, seine Sachen und ein paar Vorräte zusammenzusammeln. Er hatte Lewis seit Wochen nach Belieben schalten und walten lassen, doch damit war es jetzt vorbei. Er würde den Mistkerl aufspüren, töten, den Stein an sich nehmen und sich dann noch ein bisschen mit dem Weib vergnügen, bevor er auch sie umbrachte. Kates war ein Vollidiot gewesen, wenn er glaubte, ihn, Dutra, je beherrschen zu können. Und Lewis würde die gleiche Lektion erhalten. Lewis glaubte, er könne sich im Dschungel nicht zurechtfinden, aber da irrte er sich, das würde er bald merken. Er, Dutra, würde ihn jagen wie einen Hasen. Entwischen konnte er ihm nicht, denn er wusste, wohin der Bastard wollte. Alles, was er tun musste, war, zuerst dort zu sein und auf ihn zu warten.
    Ben stürzte aus dem Tunnel, den eingewickelten Diamanten sicher unter seinem Hemd verborgen, die Pistole in der Hand.
    Dieser Trip durch den Tunnel war ein wahrer Albtraum gewesen, den wollte er nicht noch mal machen, ganz ohne Taschenlampe, denn die hatte er fallen gelassen, als Kates ihn überraschte. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht und in die Augen. Er hatte seine ganze Konzentration aufbieten müssen, um nicht zu stürzen, als er die lange flache Treppe herunterrannte, und auch, um sich von dem Gefühl, lebendig begraben zu sein, nicht überwältigen zu lassen. Nur die Gewissheit, dass Jillian irgendwo vor ihm war, ließ ihn durchhalten.
    Das Licht des Morgens kam ihm geradezu himmlisch vor; erst jetzt, wo er es sah, merkte er, wie angespannt seine Nerven gewesen waren und was für eine Erleichterung es war, das Tageslicht wieder zu spüren. Er zwängte sich vorsichtig um den Felsblock herum und unter dem dichten Vorhang von Kletterpflanzen und Zweigen hervor. Hier war es heller; Sonnenflecken tanzten über den Boden.
    Aber keine Spur von Jillian.
    Kurz nachdem sie in der steinernen Stadt angekommen waren, hatte sich Ben in weiser Voraussicht nachts durch den Tunnel zurückgeschlichen und einen Rucksack mit ein paar Vorräten vor dem Eingang deponiert. Jetzt zerrte er diesen Rucksack aus seinem Versteck, schob den Diamanten in eine verschließbare Seitentasche, wo er angemessen geschützt war, schlüpfte dann rasch in den Rucksack und schnallte ihn fest. Sie konnte nicht weit sein, aber wenn er sie nicht bald fand, könnte sie möglicherweise spurlos im Dschungel verschwinden. Seine Brust fühlte sich an, als würde sie von einem Eisenband eingeschnürt, das sich immer fester zuzog. Er musste sie finden.
    Da war jemand aus dem Tunnel gekommen! Jillian erstarrte vor Schreck, wagte es nicht, den Kopf zu heben, aus Angst, sich mit dieser Bewegung zu verraten. Sie lag flach auf dem Bauch, die Wange an die Erde gedrückt, die Augen geschlossen, und das Blut rauschte ihr

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