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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Minuten bevor die Brüllaffen mit ihrem täglichen Konzert loslegten. Die Viecher waren derart zuverlässige Wecker, dass sie seit dem ersten Morgen immer schon kurz vor dem Spektakel erwachte - eine reine Selbstschutzmaßnahme, denn wer ließ sich morgens schon gerne zu Tode erschrecken.
    Ihr erster zusammenhängender Gedanke war, dass sie vollkommen zerschlagen und steif vom Schlafen auf den Kisten war; der zweite, dass sie sich trotz allem nicht rühren wollte. Es hatte etwas Tröstliches, in den Armen eines Mannes zu erwachen.
    Moment mal.
    Diese hinterlistige Ratte.
    Sie zweifelte keinen Moment daran, dass er gewartet hatte, bis sie eingeschlafen war, um an sie ranzurobben, damit es so aussah, als würden sie es wirklich miteinander treiben. Ein Extrabonus war sicherlich, dass er sie auf diese Weise ungestört ein wenig betatschen konnte, falls ihn das Bedürfnis ankam. Und so, wie sie ihn kannte, bestand auch daran kaum ein Zweifel. Der Mann war ein einziges riesiges Sexualhormon auf zwei Beinen.
    Sein Arm lag schwer auf ihrem Brustkasten, das Handgelenk hatte er zwischen ihre Brüste gekuschelt und die Hand in den kleinen Zwischenraum zwischen Hals und Schulter geschoben. Er lag regungslos und schlief wohl wirklich. Die tiefen, gleichmäßigen Bewegungen seines Brustkorbs beim Atmen waren so beruhigend, dass sie trotz allem mit dem Aufstehen zögerte. Aber sie musste aufstehen; es wurde Zeit.
    Dann spürte sie eine alles andere als beruhigende Regung.
    Offenbar war sie nicht das Einzige, was wach geworden war. Bei Ben jedenfalls rührte sich definitiv etwas. Er drückte seinen Unterleib entschlossen an ihr Gesäß und zog sie fester an sich.
    An seinem Arm zu zerren, der sie wie ein Schraubstock umklammerte, wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Er war weitaus stärker als sie. Daher griff sie kurzerhand nach hinten, vergrub die Finger in seinem zerzausten Haar und zerrte mit einem kräftigen Ruck daran.
    »Autsch! He!«, jaulte er. »He!« Auf den Knien kauernd, versuchte er sich zu befreien.
    Jillian ließ los und sprang geschmeidig wie eine Katze von den Kisten. Sie bedachte ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. »Guten Morgen. Gut geschlafen?«
    Er rieb sich mit finsterer Miene den Kopf. »Geschlafen schon, aber das Aufwachen war die Hölle.«
    »Dann solltest du lernen, dich zu benehmen.«
    »Dafür kann ich doch nichts, verflucht noch mal. Jeder Mann, den ich kenne, wacht morgens mit ’nem Ständer auf.«
    »Mag ja sein, aber die reiben ihren Ständer nicht - ich wiederhole: nicht - an meinem Hintern.«
    »>Die< haben das auch nicht - bloß ich!«
    »Und ich hab lediglich an deinen Haaren gezogen, nicht?«, meinte sie mit total unschuldigem Augenaufschlag.
    Er knurrte etwas in seinen Dreitagebart und wandte sich beleidigt ab. Zufrieden mit dem Ausgang dieses kleinen Scharmützels drehte sich Jillian um und sah sich unversehens vier dunklen Augenpaaren gegenüber, mit Mienen, die von Verwirrung über Schock bis hin zu mühsam unterdrückter Heiterkeit reichten. Pepe war der Verwirrte, wohingegen Jorge aussah, als würde er gleich platzen. Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, zuckte sie mit den Schultern, als wäre das alles Bens Schuld und sie verstünde es auch nicht besser als sie. Dann machte sie kehrt und schlängelte sich zu dem kleinen Toilettenhäuschen am Heck des Boots durch.
    Die Brüllaffen begannen zu kreischen, und wie auf Kommando machte sich die Mannschaft an die Arbeit. Während das Frühstück zubereitet wurde, kam Kates, mit Rick am Rockzipfel, hinüber auf das Führungsboot.
    »Mann, was war das für ’ne Schießerei«, schwärmte Rick begeistert. Er hatte offenbar noch nicht genug davon, die Ereignisse wieder und wieder durchzukauen.
    Ben seufzte. Er selbst nahm es persönlich und war missgelaunt, wenn man auf ihn schoss, aber Rick hatte die kurze Auseinandersetzung in seiner Fantasie offenbar zur reinsten Heldenschlacht aufgebauscht. Ben hatte absolut keine Lust, sich das Ganze noch mal anzuhören. Sein Kopf tat dort, wo Jillian ihn so schnöde misshandelt hatte, noch weh, und er hatte die Schnauze gestrichen voll.
    »Nicht der Rede wert«, knurrte er. »Außer für den Bastard, den ich angeschossen habe. Mit einer solchen Wunde und bei dem Klima hat er Glück, wenn er’s bis zurück nach Manaus schafft. Falls er überhaupt jemanden findet, der Abschaum wie ihn behandelt.«
    »Werden Sie Schwierigkeiten kriegen, wenn wir wieder zurück sind?«, erkundigte sich Kates mit

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