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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Cullinan sein musste, wenn nicht größer. Dieser Diamant war buchstäblich unbezahlbar.
    Aber war er ihrer aller Leben wert? Wenn Kates diesen Stein sah, würde es Tote geben. Es hieß entweder Kates und Dutra töten - oder nicht nur seins und Jillians Leben, sondern auch das aller anderen Männer riskieren.
    Andererseits war er bis jetzt der Einzige, der davon wusste...
    Er zwängte sich hinter den Sarkophag und leuchtete mit der Taschenlampe den Boden ab, um sicherzugehen, dass die Nische unbewohnt war. War sie nicht. Eine Schlange lag zusammengerollt in einer Ecke und erholte sich von ihrer letzten Mausmahlzeit. Er stupste sie mit seinem Stock an und sah zu, wie sie sich träge davonschlängelte. Dann hob er die Arme und holte die Kaiserin behutsam von ihrem Thron herunter.
    Sie war überraschend schwer; er schätzte ihr Gewicht auf fast ein Kilo. Er blies den Staub weg und polierte sie an seinem Hosenbein. Der Stein schimmerte in einem so glühenden, herrlichen Rot, dass er förmlich verzaubert war. Etwas Schöneres hatte er nie gesehen, so warm, wo doch die meisten Diamanten einen kalten Schimmer besaßen.
    Jillian brauchte die Kaiserin nicht, um die Welt auf sich aufmerksam zu machen; allein diese Statuen würden dafür sorgen. Außerdem tat sie es sowieso nicht wegen des Geldes; wenn sie die Kaiserin hätte und sie es wohlbehalten wieder zurück nach Manaus schafften, würde sie den Stein ohnehin nur der brasilianischen Regierung übergeben. Aber, mein Gott, was könnte er alles damit anfangen! Dieser Klunker bedeutete mehr Geld, als er sich vorstellen konnte. Er könnte sich eine eigene Bootsflotte zu legen und seinen eigenen Charterservice eröffnen, vielleicht auch ein paar Flugzeuge dazu. Er hatte schon vor Jahren den Pilotenschein gemacht, denn es gab viele Orte im Amazonas, die nur per Flugzeug erreichbar waren, und er erkannte das Potenzial, das darin lag. Außerdem würde er Jillian alles kaufen können, was ihr kleines Herz begehrte, für den Rest ihres Lebens. Nicht, dass sie viele Wünsche hatte. Was konnte man einer Frau schon kaufen, die am glücklichsten war, wenn sie in der Erde wühlen konnte? Noch mehr Erde?
    Sein Gewissen gab nicht mal den leisesten Quieker von sich. Er ließ den Stein in seinem Hemd verschwinden und pustete behutsam auf den Sockel, um den Staub zu verteilen, damit niemand merkte, dass hier bis vor Kurzem noch etwas gelegen hatte. Es war schließlich nicht so, als würde er ein Grab plündern oder irgendwelche wertvollen Fundstücke zerstören. Wenn er den Klunker beim Schürfen gefunden hätte, hätte man ihm den auch nicht streitig gemacht. Und wenn man in Betracht zog, dass ihr Leben davon abhing, wie gut er ihn verbarg - Teufel, er hatte gar keine andere Wahl.
    Er schaute sich sorgfältig um. Jede Art von Schatz könnte sie ebenso gefährden wie die Kaiserin. Aber er entdeckte weder Gold noch Silber noch irgendwelche anderen Steine. So weit, so gut. Er hätte sich wohler gefühlt, wenn er sich noch ein wenig genauer hätte umsehen können, aber er wollte keine weiteren Spuren hinterlassen. Mit großer Sorgfalt beseitigte er sämtliche Spuren, vor allem seine Fußabdrücke hinter dem Steinsarkophag.
    Er musste wieder zurück. Jillian saß sicher schon wie auf Kohlen, obwohl sie sich das vor den anderen natürlich nicht anmerken lassen würde. Aber sie würde ihm eine schöne Standpauke halten, wenn sie annehmen müsste, dass er getrödelt hatte. Er musste lächeln, wenn er daran dachte, wie sie reagieren würde, wenn sie von den Statuen erfuhr. Ihre grünen Augen würden glühen, und auf ihrem Gesicht würde sich dieser vollkommen hingerissene, fast ekstatische Ausdruck abzeichnen, der ihn sowohl faszinierte als auch verrückt machte, weil er sich dann automatisch vorstellte, dass sie ihn so ansah, wenn sie endlich mit ihm schlief. Er wollte, dass sie ihn mit derselben Inbrunst begehrte, die sie beim Ausbuddeln alter Töpfe und Knochen an den Tag legte - oder auch wenn sie davon sprach, den Ruf ihres Vaters reinzuwaschen.
    Zwischen den wachsamen Hüterinnen dieser Hallen lief er wieder zurück, dorthin, wo ein Streifen Licht den Ausgang markierte.
    Auf dem Rückweg überlegte er es sich noch einmal, mit dem Stein unter dem Hemd ins Lager zurückzukehren. Das Ding war einfach zu groß. Stattdessen wickelte er es in sein Taschentuch und vergrub es an derselben Stelle, an der er am Abend zuvor die Taschenlampe versteckt hatte. Er würde den Stein später abholen, wenn er ihn

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