Ein Geschenk zum Verlieben
wir reden!«
»Oâ¦kay«, sagte Laura zögernd, »aber nur, wenn die Handtücher dranbleiben.«
»Baby! Wir machenâs wie Adam und Eva vor dem Apfel. Reinheit, Unschuld und Schönheit.«
»Nur mit Handtüchern, Orlando«, wiederholte Laura streng. Sie folgte ihm ins Haus.
Orlando wandte sich um, schlang den Arm um ihre Schultern und drückte sie so fest an sich, dass sie beinahe den Boden unter den FüÃen verlor. »Ach, ihr englischen Rosen!«, rief er. »Immer so prüde. Was eurem Leben fehlt, ist ein wenig südländische Leidenschaft! Passione! «
»Nein danke, ich bin vollkommen zufrieden mit meinem Leben.«
»Mir wollte sie das auch schon verkaufen«, flüsterte Rob Orlando zu, während sie die Garderobe durchquerten. Seine Augen funkelten. »Aber ich habâs ihr genauso wenig abgekauft.«
Zwanzig Minuten später lagen sie, nackt, wie Gott sie geschaffen hatte, auf zwei nebeneinander platzierten Massageliegen. Und Laura musste zugeben, dass sie sich in Anwesenheit eines nackten Mannes noch nie so sorglos gefühlt hatte. Gemma und Sasha hatten die zwei Liegen in einen Raum gestellt und massierten nun synchron. Die arme Sasha hatte allerdings doppelt so viel Arbeit mit Orlandos nicht unbeträchtlicher Muskelmasse.
»Ist vielleicht doch keine so gute Idee«, murmelte Orlando. »Macht mich ganz schläfrig.«
»He, aufwachen, Orlando!«, bellte Laura ihn an. »Ich warte schon das ganze Wochenende auf diese Gelegenheit.«
»Ja, ja, schon gut«, stöhnte er, hob die schweren Lider und starrte sie mit unnatürlich geweiteten Pupillen an.
»Du hast mir versprochen, du würdest mir ein paar negative Sachen über Cat erzählen, damit sie mir ein bisschen sympathischer wird. Und noch ein paar andere Geschichten über sie.«
»Du magst sie doch auch so schon, ohne dass ich sie dafür an den Pranger stellen musste. Aber eine Geschichte hätte ich für dich.« Er grinste träge. »Die wird dir gefallen.«
»Ich höre.« Sie stützte den Kopf in die Hände.
»Wir sind mal zusammen in Mailand gewesen.«
»Um Alex zu besuchen?«
Orlando schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Das war während der Design-Phase des Cube. Cat wollte unbedingt zu dieser Messe. Sie hatte was über ein farbiges Glas gelesen, und es gab dort einen Aussteller ⦠du hastâs ja gesehen.«
Laura blinzelte zustimmend.
»Wie auch immer, ich hatte von diesem Nachtklub gehört. Mit den schönsten Tänzern weit und breit. Ein paar Freunde hatten mir davon erzählt und ⦠ich meine, ich war natürlich auch an dem Glas interessiert â¦Â«, fügte er schuldbewusst hinzu.
»Und bist du in den Klub gegangen?«, erkundigte sich Laura.
Seine Augen funkelten schelmisch. »Ich war davon ausgegangen, dass Cat einfach früher ins Bett gehen würde, wenn sie hörte, dass ich dorthin wollte.«
»Und?«
»Aber sie wollte unbedingt mit.« Ein feierliches Nicken.
»Ja und? Da ist doch nichts dran, oder? Frauen gehen doch andauernd in Schwulenklubs, nicht?«
»Nicht in den. Frauen dürfen da nicht rein, nicht mal Lesben.«
»Ach so.«
»WeiÃt du, was sie gesagt hat?«
»Keine Ahnung.«
»Man me up.«
» Man me up? Was soll das heiÃen?« Doch dann dämmerte es ihr. »Du meinst â¦?«
Orlando nickte. »Und wenn Cat diesen Blick hat, dann ist nichts mehr zu machen. Also haben wir ihre Brust einbandagiert und ihr einen Smoking besorgt.«
Laura schnappte nach Luft. »Aber was war mit ihren Haaren? Und ihrem Gesicht? Unmöglich, dass man sie für einen Mann halten könnte.«
»Ihre Haare waren damals ein bisschen kürzer. Wir haben sie mit Gel zurückgekämmt. Und sie kann gut mit Make-up umgehen. Sie hat was mit ihren Augenbrauen gemacht ⦠du weiÃt schon, dass sie dicker aussehen.« Er zuckte die Achseln.
»Du willst doch nicht etwa sagen, dass es geklappt hat?«
»Doch!«
»Aber sie sieht doch nicht aus wie ein Mann!«
»Das nicht, nein. Aber sie sah aus wie ⦠wie das schönste androgyne Wesen, das du je gesehen hast. Ein Lustknabe, wenn du so willst. Sie waren alle total verrückt nach ihr! Konnten die Augen nicht von ihr abwenden. Und wir haben getanzt â die ganze Nacht durchgetanzt.« Er senkte das Kinn und warf
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