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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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an. Aber es meldete sich niemand. Dann blätterte
     ich im Branchenverzeichnis, um festzustellen, welche von den Galerien
     aufgrund der Beschreibung die von Billy Boyd sein mußte.
    Es gab eine, die »Boyds
     Galerie« hieß. Und sie befand sich einen Block westlich des
     Gerichtsgebäudes, an einer Ecke des Village-Green-Parks. Ich ging
     direkt dorthin und freute mich schon, endlich wieder etwas gefunden zu
     haben, wo ich weiterbohren konnte.
    Die Galerie war geschlossen.
    Ein paar Blicke durch die
     Fenster überzeugten mich davon, daß es drinnen tatsächlich
     wie in einer Kunstgalerie aussah.
    Als ich mich umdrehte, fiel
     mir ein roter Ford Fiesta auf, der an der gegenüberliegenden Ecke in
     der Thomas Street parkte. Ich blieb stehen und betrachtete den Wagen
     mindestens eine Minute lang. Inzwischen hatte ich mich davon überzeugt,
     daß es den Zufall allzusehr strapazieren hieße, wenn ich
     annahm, daß es sich um den Wagen handelte, den ich suchte. Aber dann
     ging ich doch hin. Da ich mir die Kennzeichennummer des roten Fords bei
     meiner ersten Begegnung nicht gemerkt hatte, konnte ich nicht mit
     Sicherheit sagen, ob es Frank Pynnes Wagen war. Dieser jedenfalls hatte
     keine Kartons im Fond, aber andererseits klebte am Fenster die Plakette
     des Brown County Trusts.
    Und außerdem parkte er
     vor einem restaurierten Fachwerkhaus an dem ein Schild prangte mit der
     Aufschrift »David Hogue Rechtsanwalt«.
    Gepriesen seien die Kleinstädte!
     dachte ich.
    Ein zweites Schild war der
     Geschichte des Hauses seit seiner Erbauung im Jahre 1887 gewidmet. Und am
     Fenster neben der Tür hing die Liste der Veranstaltungen des Brown
     County Trusts für den Monat Juni. Für diesen Abend war um
     neunzehn Uhr eine Versammlung des Komitees anberaumt.
    Ich versuchte die Tür zu
     öffnen. Sie war unversperrt.
    Allmählich besserte sich
     meine Laune.
    Ich betrat vorsichtig das
     Haus und ging nach links in ein Wartezimmer.
    Eine Sekretärin saß
     an einem Schreibtisch neben dem Fenster. Sie sah so frisch aus wie eine
     Tomate aus Indiana.
    »Hallo«, sagte
     sie und lächelte dazu.
    Auf einem Schild neben ihrem
     Arbeitsplatz las ich ihren Namen »Betty Weddle«, sagte ich
     daraufhin zu ihr, »mit diesem freundlichen Gruß haben sie mir
     einen miesen Tag verschönt.«
    »Nett, daß Sie
     das sagen. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Gehe ich recht in der
     Annahme, daß Frank Pynne hier ist?«
    »Ja. Er ist drinnen bei
     Mr. Hogue.«
    »Ich versuche schon den
     ganzen Nachmittag, ihn zu erreichen. Wissen Sie, wie lange die Besprechung
     mit Mr. Hogue noch dauern wird?«
    »Das kann ich Ihnen
     wirklich nicht sagen. Die beiden besprechen eine Versammlung des Komitees,
     die heute abend hier stattfinden soll, aber wenn Sie mich fragen - ich
     nehme an, Mr. Hogue wird zuvor noch zum Essen gehen wollen.«
    Jetzt nannte ich ihr meinen
     Namen. »Ich bin Privatdetektiv aus Indianapolis«, fügte
     ich hinzu, »und habe den Auftrag, Mr. Pynnes Frau zu suchen.
     Vorausgesetzt, daß das überhaupt möglich ist. Daher hätte
     ich mich gern mit Mr. Pynne unterhalten, bevor ich heute abend zurückfahre.«
    Betty Weddle schaute mich
     nachdenklich an. Dann stand sie auf und sagte: »Ich glaube, ich sehe
     mal nach und teile den beiden mit, daß Sie hier sind.«   
    Etwas Besseres hätte mir
     gar nicht passieren können.
    Dann vertrieb ich mir die
     Zeit und schaute mich in dem Wartezimmer um. Es war genauso eingerichtet,
     wie man es in Wartezimmern von Anwälten erwarten konnte.
     Privatdetektive wie ich verbringen viel Zeit in solchen Räumen,
     vorausgesetzt, sie gehen einer regelmäßigen Tätigkeit
     nach.    
    Das Wartezimmer war mit einem
     dunkelbraunen Teppich ausgelegt und mit soliden Nußbaummöbeln
     ausgestattet. An den Wänden hingen Aquarelle, die die Herbstfarben
     des Brown Countys Wiedergaben.
    Ich setzte mich und fühlte
     mich wohl. Zum zweiten Mal innerhalb eines einzigen Tages befand ich mich
     an einem Ort, wo ich gern jahrelang geblieben wäre. Offenbar beschäftigte
     ich mich im Unterbewußtsein damit, endlich seßhaft zu werden.
    Betty Weddle kam nach fünf
     Minuten zurück. Sie war eine robuste Frau Mitte Dreißig mit
     einer bemerkenswert schlanken Taille, die sie durch ihre Kleidung
     unterstrich. »Die beiden Herren bitten Sie hinaufzukommen«,
     sagte sie und schien sich darüber ein wenig zu wundern.
    Ich selbst wunderte mich darüber
     eigentlich noch mehr.
    Ich dachte, sie

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