Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
Vom Netzwerk:
früh.«
    »Ich verstehe. Und -
     drittens?«
    »Frank hat sich, seit
     seine Frau weg ist, recht häufig mit einer anderen Frau getroffen.«
    »Mit wem? Doch nicht
     mit der Frau, mit der er auf der Boyd-Party erwischt worden ist?«
    »Doch. Sharon Doans.«
    »Und das hält man
     für ein zusätzliches Motiv?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Ist das alles?«
    »Ja - das heißt,
     bis man den Leichnam von Mrs. Pynne gefunden hat.«
    »Das gefällt mir
     nicht«, sagte ich.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht glaube,
     daß man Mrs. Pynnes Leichnam da draußen in den Wäldern
     finden wird.«
    Jetzt fragte er düster:
     »Und warum glauben Sie, daß das nicht der Fall sein wird?«
    »Sehen Sie, Boyd wurde
     mit großer Sorgfalt verscharrt. Weit von der Straße entfernt,
     in einer bestens dafür geeigneten Mulde. Sheriff Dunlap sagte mir,
     man hätte sogar Giftefeu auf die Stelle gepflanzt. Wenn Priscilla
     Pynne von derselben Person umgebracht worden wäre wie Boyd, dann hätte
     man die beiden vermutlich an derselben Stelle begraben.«
    Er dachte darüber nach.
    Nach kurzer Pause fuhr ich
     fort. »Es steht doch wohl fest, daß Boyd nicht gefunden werden
     sollte. Er wurde nur durch einen fast unwahrscheinlichen Zufall entdeckt.
     Hätte es dagegen zwei verschiedene Gräber gegeben, wäre die
     Möglichkeit zumindest verdoppelt worden. Wozu hätte sich der Täter
     diese Mühe machen sollen? Nein - wenn es zwei Tote gäbe, hätten
     wir sie an ein und derselben Stelle gefunden. Daraus folgert, daß
     Priscilla Pynne, tot oder lebendig, anderswo zu finden sein muß.«
    Nach einer weiteren Pause
     nickte Hogue. »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte er.
    »Aber wenn das der Fall
     ist, dann zieht die Geschichte nicht, die man sich ausgedacht hat. Dann
     war es nicht so, daß die beiden zusammen durchgebrannt und zusammen
     ermordet wurden. Und es kommt mir ganz so vor, als ob Sheriff Dunlap auf
     der falschen Spur ist.«
    Wieder nickte er und schaute
     mich sehr ernst an.
    »Aber Sie wollten
     wissen, weshalb ich hergekommen bin«, fuhr ich fort. »Ganz
     einfach: Ich wollte wissen, ob es noch notwendig ist, daß man
     weiterhin Priscilla Pynne sucht. Nach dem, was wir inzwischen wissen,
     scheint mir das der Fall zu sein.«
    »Das ist wohl nicht zu
     übersehen«, bemerkte der Anwalt.
    »Es geht dabei auch
     darum, Ihrem Mandanten zu helfen«, sagte ich. »Aber ich könnte
     mir denken, daß es um viel mehr geht. Wenn zwei Leute gemeinsam
     verschwinden, und der eine von beiden wird tot aufgefunden, besteht mehr
     als ein Anlaß, dem anderen ein paar wichtige Fragen zu stellen.«

 
    17
      Vorläufig engagierte mich
     Hogue im Auftrag seines Mandanten Frank Pynne. Er fand, daß es nicht
     im Interesse seines Mandanten lag, zu warten, bis Sheriff Dunlap das
     Herumstöbern in den Wäldern aufgegeben hatte.
    Ich hatte nichts dagegen.
    Danach unterhielten wir uns
     über das, was jetzt zu tun war. Ich berichtete ihm von Elizabeth
     Staedtler und von der Möglichkeit, daß sie inzwischen mit
     Priscilla Pynne Kontakt aufgenommen hatte. Wir kamen überein, daß
     ich dieser Frage nachgehen sollte. Außerdem sollte ich es noch
     einmal mit Frank Pynne versuchen. Er war unsere beste Informationsquelle
     im Hinblick auf Priscillas Vergangenheit, auf weitere Spuren und
     Anhaltspunkte.
    Daneben wollte ich versuchen,
     die Ereignisse des Abends, an dem die beiden verschwunden waren, so gut
     wie möglich zu rekonstruieren.
    Wenn man davon ausging, daß
     Mrs. Pynne noch lebte, ergaben sich daraus mehrere Fragen. Zum Beispiel,
     was Boyds Wagen betraf. Wenn sie ihn genommen hatte - warum stand dann ihr
     eigener Wagen auf dem Gelände der Universität?
    Außerdem bat ich Hogue,
     herauszufinden, an wen Boyd monatlich eine Summe von tausend Dollar überweisen
     ließ.
    »Was denn für
     tausend Dollar?« fragte Hogue.
    »Als ich das letzte Mal
     hier war, fand ich heraus, daß die einzige Bewegung auf seinem
     Bankkonto diese Überweisung war. Aber ich konnte nicht ermitteln, für
     wen die Zahlungen bestimmt waren.« 
    »Es überrascht
     mich, daß er soviel Geld gehabt hat«, bemerkte Hogue.
    »Nun, da seine Mutter
     kurz zuvor gestorben war …«
    »Natürlich«,
     sagte er. »Das habe ich ganz vergessen.«
    War er schon in düsterer
     Stimmung gewesen, als wir über Frank Pynnes Situation sprachen, so
     wirkte der Anwalt jetzt, wo wir uns über Ida Boyd unterhielten, bedrückt
     und traurig.
    »Eine großartige
     Frau«,

Weitere Kostenlose Bücher