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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Priscilla Pynne zwei Monate nach ihrem Verschwinden noch am
     Leben war.«
    »Natürlich«,
     bestätigte Hogue und stieß dabei heftig die Luft aus.
    »Hören Sie, Mr.
     Hogue«, schlug ich vor, »ich gehe jetzt und spreche mit ein
     paar Leuten, dann komme ich zurück zu Ihnen.«
    »Das wäre
     vielleicht nicht schlecht«, sagte er. »Momentan fühle ich
     mich alles andere als wohl.«
    »Aber Sie könnten
     mir noch einen Gefallen tun.«
    »Ja, was?«
    »Vielleicht wissen Sie
     es auch, ohne daß Sie sich erkundigen müssen. Hatte Boyd, als
     er gefunden wurde, Geld bei sich?«
    Wieder schaute er mich scharf
     an. »Meinen Sie Bargeld?«
    »Ja.«
    »Ich - ich glaube
     nicht. Jedenfalls erinnere ich mich nicht daran, daß es jemand erwähnt
     hätte.«
    »Vielleicht
     irgendwelche anderen Dokumente? Kreditkarten?«
    »Ich weiß
     wirklich nicht, Mr. Samson. Was -«
    »Mrs. Pynne brauchte
     Geld, nachdem sie das Haus verlassen hatte. Wenn Boyd mit seinem Geld
     begraben wurde, können wir sie als Täterin vermutlich ausschließen.
     Wenn das Geld und die Kreditkarten verschwunden sind, würde das auch
     nicht unbedingt gegen sie sprechen, denn die Kreditkarten hätten ihr
     nicht viel genützt. Wenn aber nur das Geld verschwunden ist, dann
     steht sie auf der Verdächtigenliste ganz oben. Und Billy war bekannt
     dafür, daß er immer viel Bargeld bei sich hatte.«
    »Sie glauben, Mrs.
     Pynne hätte Boyd umgebracht?« fragte er.
    »Es ist nur eine
     Hypothese. Eine, die Frank Pynne entlastet.«
    »Das stimmt.«
    »Und da ist noch etwas,
     was mich stört«, sagte ich.
    »Was?«
    »Daß sie ihren
     Wagen auf dem Universitätsgelände geparkt hat.«
    Er zog die Stirn in Falten.
    »Wenn sie Boyd
     umgebracht hat«, erklärte ich, »dann wollte sie
     vermutlich nicht in seinem Wagen gesehen werden. Also wäre es
     durchaus sinnvoll gewesen, wenn sie mit ihrem Wagen zur Universität
     gefahren wäre und von dort aus ein anderes Verkehrsmittel gewählt
     hätte. Von Bloomington aus konnte man praktisch überallhin.«
    »Und Boyds Wagen?«
     fragte Hogue.
    »Versteckt, irgendwo
     losgeworden - ich weiß es nicht. Jedenfalls ist er nicht mehr im
     Verkehr, daher hat ihn die Polizei bis jetzt auch nicht finden können.«
    Er nickte langsam.
    »So oder so - es
     entlastet Frank Pynne in jedem Fall«, sagte ich.

 
    26
    Als ich Hogues Haus verließ,
     saß der Trooper der Staatspolizei in seinem Wagen und machte sich
     Notizen. Ich klopfte an das Fenster des Beifahrersitzes, und er kurbelte
     es herunter.
    »Ich möchte ein
     paar Worte mit Darrow Junkersfield sprechen«, erklärte ich ihm.
     »Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?«
    Der Mann hatte eine volle, dröhnende
     Stimme, die wenig zu seinem Äußeren paßte. Er sagte:
     »Als ich ihn zuletzt sah, fuhr er zu einer Vernehmung, irgendwo im
     Norden der Stadt. Aber er benützt das Büro des hiesigen Sheriffs
     als Basis. Sie können dort auf ihn warten.«
    Nördlich der Stadt - das
     hieß wahrscheinlich Celene Deckard.
    »Danke«, sagte
     ich. »Ich versuch’s dann später dort.«
    Aber zuerst ging ich zu Fuß
     zu Boyds Galerie.
    Mary Tolley, in Hellblau und
     leuchtendem Orange, führte ein Verkaufsgespräch mit einem
     japanischen Paar. Sie redete ein paar Minuten lang auf die beiden ein, während
     ich wartete und die ausgestellten Kunstgegenstände betrachtete.
    Dann verließ sie das
     Paar und kam zu mir herüber. »Tut mir leid, daß ich Sie
     warten ließ, Mr. Samson.«
    »Schon gut - das Geschäft
     hat Vorrang. Wie geht’s?«
    »Es geht darum, ob sie
     genügend Platz in ihrem Gepäck haben«, antwortete sie.
    »Dann drücke ich
     Ihnen die Daumen.«
    »Haben Sie sich etwa
     auch entschlossen, eine unserer Arbeiten zu kaufen?«
    »Nein, Ma’am«,
     erwiderte ich. »Obwohl es sich dabei sicher um gute Investitionen
     handelt. Vielleicht besorge ich mir statt dessen selbst Pinsel und Farben
     und stelle fest, ob ich nicht vielleicht ein unentdeckter Primitiver bin.«
    »Jeder Mensch hat etwas
     Künstlerisches in sich. Davon bin ich überzeugt.«
    »Sobald ich mit meiner
     Produktion angefangen habe, kann ich Ihnen sagen, ob Sie recht haben.«
    Jetzt erklärte Mary
     Tolley: »Wenn Sie nicht wegen eines Bildes oder einer Skulptur hier
     sind, möchten Sie vermutlich über etwas anderes sprechen.«
    Ich nickte. »Über
     Billy Boyds Testament.«
    »Darüber redet man
     zur Zeit in der ganzen Stadt.«
    »Wußten Sie, daß
     Boyd Ihnen die Galerie vermacht

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