Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
Vom Netzwerk:
sagte sie laut. Sie legte den Stein auf den Küchentisch und stemmte die Hände in die Hüfte.
    Als es an der Tür klopfte, blieb ihr fast das Herz stehen. Das ist nur die Pizza. Entspann dich!
    Durch das Guckloch sah sie ein Mädchen von knapp zwanzig Jahren mit einer Pizzaschachtel in der Hand. Sie öffnete die Tür.
    »Hallo.« Das Mädchen lächelte sie an. »Das macht fünfzehn Dollar.«
    Erleichtert und irgendwie gerührt, gab ihr Ella einen Zwanziger. »Der Rest ist für Sie.«
    »Vielen Dank.«
    Der Karton war heiß in Ellas Händen, aber sie wollte das Mädchen nur ungern gehen lassen. »Seien Sie vorsichtig.«
    Das Mädchen sah sie an. »Wie bitte?«
    »Ich meine nur.« Aber Ella wusste, dass es keinen Sinn hatte, es erklären zu wollen. »Gute Nacht«, sagte sie stattdessen.
    »Ja.« Das Mädchen entfernte sich bereits.
    Ella verriegelte die Tür wieder. Sie setzte sich an den Tisch und aß direkt aus der Schachtel. Die Pizza war heiß und schmeckte gut, und es ging ihr ein wenig besser. Während des Essens blickte sie auf den Stein, der zurückschaute, bis sie ihn unter den Deckel des Kartons schob.
     
 
    Sal wusste, dass sie ihn nur bei Laune halten wollten. Harte Kerle achteten jedoch nicht auf solche Dinge. Er schob seinen Teller beiseite, räusperte sich und öffnete das Notizbuch, das er extra für diese Gelegenheit gekauft hatte. Er spürte die Augen seines Vaters auf sich und blickte auf, aber sein Vater schaute sofort zu Julio, der dasaß und Fussel von seinem Hut zupfte; sein kahler, skelettartiger Schädel glänzte im Licht.
    »Können wir diese Sache in Ordnung bringen?«, fragte Sal.
    Thomas saugte an Essensresten zwischen den Zähnen. Er hing seitlich auf seinem Stuhl, mit dem Arm über der Lehne, und ließ den Blick nicht von dem Fernsehgerät nebenan, obwohl Nona den Ton so leise gestellt hatte, dass man ihn am Esstisch nicht hörte. Oben sollten Nonas Kinder Lizzie und Mardi eigentlich Hausaufgaben machen, aber Sal konnte sie streiten hören.
    Er klickte auf seinen Kugelschreiber. »Okay. Wir haben keine Tagesordnung, deshalb schlage ich vor, wir bringen einfach reihum Themen zur Sprache. Dad, du fängst an.«
    Sein Vater leckte sich den Daumen und pickte einen Krümel vom Tischtuch. »Alles läuft ziemlich gut.«
    Sal runzelte die Stirn. Er hatte immer eine Menge zu sagen gehabt, als Paulo noch lebte und den Vorsitz geführt hatte. »Was ist mit …« Er wusste nicht, wie er es nennen sollte. »Mit dem Zwischenfall heute? Der neuen Entwicklung?«
    »Das ist nichts.«
    »Wenn die Polizei in den Club kommt und nach einem Telefongespräch forscht, ist das nicht nichts.«
    »Es ist ein Telefon, zu dem Hinz und Kunz Zugang haben.« Sein Vater stand auf und begann, die Teller einzusammeln. »Sie können das Gespräch keiner bestimmten Person anhängen. Deshalb ist es nichts.«
    »Dad«, sagte Sal, aber sein Vater reagierte nicht. Er trug die Teller in die Küche hinaus und drehte den Wasserhahn auf.
    »Lass gut sein.« Julio setzte seinen Hut wieder auf. »Er weiß, was er sagt.«
    »Wir sollten trotzdem darüber reden. Eine Art Notfallplan entwickeln.« Sal hatte sich vorgestellt, ein wichtiger Teil dieses Plans würde darin bestehen, Thomas zur Abreise zu bewegen, aber alles lief weiter wie gehabt. Thomas saugte sogar immer noch an seinen Zähnen.
    Julio stieß Sal sanft an. »Komm, Bruder, du bist an der Reihe.«
    Es klang, als würden sie nur bei einem Spiel sitzen. »Es geht dem Alter nach. Das heißt, du bist der Nächste.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Erzähl mir von dem Geld«, sagte Sal. »Onkel Paulo hat dir beigebracht, wie man es bewegt, und jetzt kannst du es mir beibringen.«
    Julio rutschte auf seinem Stuhl herum. »Das eilt nicht.«
    »Nein, aber es ist besser, wenn es zwei von uns können.«
    »Es können ja zwei von uns«, sagte Thomas, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen.
    »Thomas«, sagte Julio.
    Sal starrte ihn an. »Du hast es Thomas erklärt, aber mir nicht?«
    »Du bist gestresst.« Julio legte den Arm um Sals Schultern. »Wir wollten dich nicht mit diesem Kram belasten, wenn du ohnehin so viel um die Ohren hast.«
    Sals Haut kribbelte unter der Berührung seines Bruders. »Aber wir sind eine Familie.«
    »Die seid ihr immer noch«, sagte Thomas.
    Sal senkte die Stimme. »Wir sollten zuerst kommen.«
    In der Küche ließ ihr Vater etwas fallen und fluchte auf Spanisch.
    Julio lächelte ihn an. »Du bist immer noch mein kleiner Bruder, das weißt du.«
    Thomas

Weitere Kostenlose Bücher