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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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Spurensicherung, und während der anschließenden Durchsuchung finden wir einen Karton mit einem halben Etikett des Quiksmart Kurierdiensts. Als wir den Namen in den Computer eingeben, springt uns euer Fall ins Auge, ich rufe an, und da seid ihr nun.« Er legte die Hand auf den Türknauf. »Sollen wir?«
    Die Tür öffnete sich zu einem kleinen Raum. Ella sah weitere rohe Rigipswände, der Gips rieselte aus Löchern in der Oberfläche. Eine Campingliege lag hochkant auf dem Boden, ein schmutziges braunes Laken und eine verschlissene Armeedecke hingen daran. Es gab kein Kissen. Ein paar Unterhosen lagen zusammen mit einer schwarzen Hose und einem grauen Hemd in einer Ecke. Das einzige Fenster hatte keine Vorhänge, das Glas war gesprungen und wurde durch ein braunes Paketband zusammengehalten. Über einem kleinen Waschbecken mit einem Hahn hing ein Sperrholzschränkchen ohne Tür. Ella sah Dosen mit Baked Beans und Kunststofftassen mit Instant-Nudeln, manche lagen auf der Seite, andere waren auf den Boden gefallen. Es gab einen Stuhl ohne Lehne, und daneben lagen auf dem Boden vier Chemielehrbücher mit zerrissenen Seiten und kaputtem Buchrücken.
    »Zum Labor geht es hier durch.«
    Ein Durchgang ohne Tür führte ins Badezimmer. Es war etwa doppelt so groß wie eine durchschnittliche Toilettenbox. Die nackten Bodenbretter bewegten sich unter Ellas Füßen. Es gab keine Wanne oder Dusche, nur eine Toilette und ein kleines Waschbecken. Das Fenster war schwarz gestrichen. Staub zum Sichtbarmachen von Fingerabdrücken bedeckte die Toilette und die Umrandung des Waschbeckens.
    An der Wand neben der Toilette war ein Feld aus dem Gipskarton geschnitten worden. Simon holte eine Taschenlampe hervor und leuchtete in den Raum. Ella sah das fehlende Stück der Gipsplatte auf dem Boden. Simon quetschte sich hindurch, und Ella folgte ihm; in ihrer Nase brannte der Gestank der Droge.
    Auf der anderen Seite konnte sie wieder aufrecht stehen. Es war ein langer, schmaler Raum, der vermutlich entlang der behelfsmäßigen Unterkünfte verlief. An den Wänden gab es Arbeitsflächen, die aus unbehandelten Brettern auf gestapelten Milchkisten bestanden. Auf dem Boden waren Glas und ein Chemikalienfleck zu sehen. Ein Ventilator steckte in einem Loch, das man grob in das schräge Dach geschnitten hatte.
    »Was haben die Nachbarn gesagt?«
    »So wie die alle verduftet sind, als wir hier ankamen, sind viele von ihnen illegale Einwanderer oder führen selbst nichts Gutes im Schilde. Wir haben inzwischen eine Reihe von ihnen in Gewahrsam und versuchen, möglichst viel an Informationen über Mr. Feng und seine regelmäßigen Besucher aus ihnen herauszukriegen.« Simon deutete in Richtung Arbeitsflächen. »Hier spielte sich offenbar alles ab, und die Abfälle hat er wahrscheinlich entsorgt, indem er sie ins Klo spülte oder in eine der Mülltonnen unten steckte. Die gesamte übrige Ausrüstung wurde mitgenommen, wahrscheinlich von seinem Mörder.«
    Ella sah sich um. »Und wo ist dieses Quiksmart-Ding?«
    Simon richtete den Lampenstrahl auf ein Loch in der Wand, tief unter der Dachschräge. »Der Karton war in zwei Teile geschnitten und da drüben eingezwängt. Entweder, sie haben ihn beim Säubern übersehen, oder er hat keine Bedeutung. Könnte sogar schon vorher hier gewesen sein. Jedenfalls haben wir das Logo und einen halben Strichcode, der im Moment gerade bei Quiksmart in den Computer eingegeben wird.«
    Ella dachte an den schwitzenden Daniel Peres und den Druck, den er empfinden würde.
    »Aber selbst wenn das Opfer den Karton hierher geschafft hat, muss es natürlich noch nichts bedeuten«, sagte Simon. »Er könnte ihn aus einer der Tonnen hinter den Restaurants gezogen oder von der Uni mitgebracht haben.«
    »Haben Sie Zeugen gefunden, die ihn ins Wasser gehen sahen?«, fragte Murray.
    Simon schüttelte den Kopf. »Wir befragen gerade die Leute da unten. Wir haben über Interpol Kontakt mit seinen Eltern in China aufgenommen, und wir wissen, dass er nicht vorbestraft ist. Aber dem Professor zufolge war dieser Feng ein ziemliches Genie. Seiner Ansicht nach war er für Großes geschaffen auf dem Feld der Chemie. Wieso er seinen Grips damit vergeudet hat, Ice zusammenzubrauen, kann er sich beim besten Willen nicht erklären.«
     
 
    Zurück im Büro stellten sie fest, dass alle unterwegs waren. An Murrays Computerbildschirm klebte eine Notiz. »Strongy hat uns drei Namen von der Rosie’s-Liste übrig gelassen«, sagte er zu Ella. Er

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