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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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sagte Peres. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Es hat keine Drohungen oder etwas in der Art gegeben?«
    »Ich bin sicher, das Personal hätte mir Bescheid gesagt, wenn so etwas vorgefallen wäre. Aber ich kann mich vorsichtshalber umhören, wenn Sie möchten.«
    »Was hat Kennedy während des Führerscheinentzugs getan?«
    Peres gestikulierte in Richtung des Fensters, das auf die Lagerhalle hinausging. »Lagerarbeiten, Beifahrer in einem Lkw, wenn einer benötigt wurde, solche Dinge.«
    »Sie hatten keine Bedenken, ihn anschließend wieder auf die Straße zu lassen?«
    »Es war ein Unfall«, sagte Peres. »Wenn das Gericht damit einverstanden war, dass er wieder fuhr, war ich es auch.«
    Sie folgten ihm nach unten. Er unterhielt sich kurz im Flüsterton mit der Frau am Empfangstisch, die anschließend an den Computer zurückging. Augenblicke später begann ein Drucker zu rattern. Ella sah durch die Glasscheibe in das hintere Zimmer hinaus. Der nervös wirkende junge Mann war nicht mehr da. Sie ging um den Schreibtisch herum und wollte die Tür öffnen.
    Peres eilte zu ihr. »Wenn Sie mit diesen Leuten reden wollen«, sagte er, »wäre es vielleicht besser, wenn ich sie einzeln zu Ihnen bitte, statt alle auf einmal zu stören.«
    Ella steckte den Kopf in den Raum, konnte den jungen Mann aber nirgendwo sehen. »Der Mann, der hier saß«, sagte sie und zeigte auf den Stuhl. »Wo ist er jetzt?«
    Peres schaute ebenfalls in den Raum und dann auf seine Armbanduhr. »Ich weiß es nicht.« Er sah zu der Frau am Empfangstisch. »Haben Sie Benson gehen sehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich war gerade auf der Toilette. Er muss in dieser Zeit gegangen sein.«
    Peres runzelte die Stirn und beugte sich an Ella vorbei in den Büroraum. »Tina?«
    Eine müde aussehende Frau Mitte vierzig blickte von ihrer Tastatur auf.
    »Wohin ist Benson gegangen?«
    »Er sagte, er sei krank, und ist nach Hause gegangen.«
    Peres seufzte, es klang gereizt, dann wandte er sich an Ella. »Sie sollen sich eigentlich zuerst bei mir melden.«
    Ella warf Murray einen Blick zu. »Wir brauchen Bensons Adresse ebenfalls.«
     

8
    Der nervöse junge Mann hieß Benson Drysdale und wohnte seinen Personalunterlagen zufolge in Lidcombe. Ella parkte längsseits des Gebäudes und stieg aus. Sie betrachtete die schäbigen Apartments mit der Wäsche auf den Balkonen. Murray kam um den Wagen herum, und sie gingen schweigend zu dem roten Ziegelbau.
    Vor Drsydales Wohnung im dritten Stock lauschte Ella zuerst, dann klopften sie an die Tür. Man hörte kein Geräusch von innen, aber sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie blickte auf das Guckloch, ob sich das Licht änderte.
    »Nicht zu Hause.« Murray wandte sich zum Gehen.
    Ella starrte weiter auf das Guckloch. Sie klopfte erneut. Noch immer nichts. Murray begann, die Treppe hinunterzugehen, und nach einigem Zögern schob Ella ihre Karte unter der Tür hindurch und folgte ihm widerwillig.
    Draußen sagte Murray: »Vielleicht war er wirklich krank.«
    »Dann sollte er zu Hause sein und die Tür aufmachen.«
    »Vielleicht ist er beim Arzt.«
    Ella marschierte zum Wagen. Es gab einen Grund, warum Drysdale keinen Kontakt mit ihnen haben wollte. Wenn er so nervös war, dass er glaubte, von seinem Arbeitsplatz fliehen zu müssen, während sie dort waren, würde er einer etwas schärferen Befragung wahrscheinlich nicht standhalten. Vorausgesetzt, sie fanden ihn.
    Sie rief Kuiper wieder an. »Drysdale ist immer noch unauffindbar.«
    »Okay«, sagte er. »Hoskins hat in der Bäckerei nachgefragt. Kennedy ist gestern Abend nicht aufgetaucht. Alle dort sagen, er war ein anständiger Mensch, und sie können nicht fassen, dass ihn jemand töten wollte. Und Strong hat soeben mit dem Wachmann von Quiksmart gesprochen, der bestätigt, was der Computerausdruck auch zeigt: Kennedy ist gestern Abend tatsächlich um sechs gegangen. Der Wachmann wirkt solide. War mal einer von uns. Er sagte, Kennedy wirkte zerstreut und schien es eilig zu haben, als er ging.«
    Ella fragte sich, was das wohl bedeuten mochte.
    »Als Nächstes steht für Sie beide jedenfalls die Obduktion an«, sagte Kuiper. »Wenn ihr sofort losfahrt, seid ihr genau in Glebe, wenn sie anfangen.«
     
 
    Der Gerichtsmediziner richtete Kennedys Kopf auf dem Edelstahltisch gerade, während Ella für ihn bestätigte, dass es sich tatsächlich um den Leichnam von James William Kennedy handelte, wie gestern Abend von seiner Tochter identifiziert. Murray stand mit

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