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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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erfüllt. Sie sagen uns Bescheid, wenn sich Mrs. Kennedy bei ihnen meldet.« Sie blätterte um. »Wir haben außerdem mit einer Helen Flinders gesprochen, die nahe des Steyne Parks wohnt und angibt, eine Affäre mit James Kennedy gehabt zu haben.« Sie fasste die Geschichte der Beziehung zusammen. »Sie sagt, sie hat Kennedy am Dienstagabend, kurz nach sieben, im Park mit einem Mann sprechen sehen, den sie als etwas kleiner als Kennedy beschreibt, beginnende Glatze, dunkles Haar, das bereits grau wird, mit dunkler Hose und hellem, kurzärmligem Hemd bekleidet. Sie sagte, es habe den Anschein gehabt, als würden die Männer sich kennen, und beide wirkten sehr ernst, wenngleich Kennedy weder verängstigt noch nervös zu sein schien. Sie ist sich sicher, dass Kennedy sie gesehen hat, aber da er sich nicht anmerken ließ, dass er sie kannte, nahm sie an, der Mann sei jemand aus dem anderen Teil seines Lebens, und ging einfach weiter.«
    Alle machten sich Notizen, während sie sprach.
    »Flinders hat uns außerdem erzählt, dass Kennedy am Mittwoch, dem 4., um halb sieben, Viertel vor sieben, einen Anruf auf seinem Handy erhielt. Kennedy sagte dabei: ›Nein, nein, ich sagte doch, ich will das nicht mehr. Keiner von uns will es.‹ Anschließend fragte Flinders nicht, worum es gegangen sei, und Kennedy sagte es ihr nicht.«
    »Wir haben die Liste seiner Handyverbindungen überprüft«, sagte Philsiger, »und festgestellt, dass der Anruf von einem hiesigen Festnetzanschluss kam. Strongy kümmert sich darum.«
    Graeme Strong nickte.
    »Und wir haben noch eine andere Sache aus diesen Verbindungslisten erfahren«, fuhr Philsiger fort. »Obwohl Deborah Kennedy uns erzählt hat, sie habe ihren Mann am Dienstagabend angerufen, weil er angeblich unerwartet Verspätung hatte, gab es in dieser Zeit überhaupt keine Anrufe bei ihm, weder von zu Hause noch von woanders.«
    Murray stieß Ella an, sie zog die Augenbrauen hoch, als sie ihn ansah.
    »Wenn wir wüssten, wo sie ist, könnten wir sie fragen«, sagte Kuiper.
    Ella sah, wie Kanowski auf die Tischplatte schaute.
    Kuiper griff nach einem Stapel Papiere auf dem Tisch vor ihm und teilte sie aus. »Interpol hat heute geantwortet. Werner wurde vor zwei Jahren verhaftet, als er in einer ländlichen Gegend nicht weit von Wien in Schlangenlinien Auto fuhr und man feststellte, dass er betrunken war und zweihundert Gramm Kokain im Kofferraum versteckt hatte. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und saß zehn Monate davon ab. Mit einer Verurteilung wegen Drogen würden die Behörden hierzulande auf ihn aufmerksam, falls er sich um ein Visum bewerben würde oder mit seinem eigenen Pass einreisen wollte; es bekräftigt also unsere Annahme, dass er unter einem falschen Namen hier ist.
    Und jetzt kommt der gute Teil«, fuhr er fort. »Die österreichische Polizei fand die Zeit, bei seiner Adresse vorbeizuschauen und sich ein Bild zu machen. Den Angaben zufolge wohnt er bei seinen Eltern, aber sieh an, er war nicht da. Seine Eltern schworen Stein und Bein, dass er zwar vor fünf Jahren in Australien gewesen sei, aber nicht jetzt. Vielmehr soll er zurzeit auf einem Boot irgendwo im Mittelmeer sein, vor rund einem Monat ist er angeblich aufgebrochen, sie wüssten nicht genau wohin und hätten keine Kontaktmöglichkeit, nicht einmal eine Handynummer.«
    Murray beugte sich vor. »Wo soll er seinem Pass zufolge sein?«
    »Die Europäische Union lässt ihre Bürger in diesen modernen Zeiten Grenzen beliebig überqueren, ohne dass sie Pässe herzeigen müssen«, sagte Kuiper.
    »Wie praktisch«, bemerkte Strong.
    »Sehr«, sagte Kuiper. »Genau wie die Kreditkartenbelege, die Werners Eltern der Polizei gaben und aus denen hervorgeht, dass seine Karte in den letzten drei Wochen einige Male in verschiedenen Hafenstädten am Mittelmeer benutzt wurde.«
    »Das ist ja nicht schwer«, sagte Ella. »Man braucht seine Karte nur einem Kumpel zu geben und ihn anzuweisen, sich mit Benzin und Lebensmitteln einzudecken, und schon ist die Sache geritzt.«
    »Wie sieht es mit seinen Eltern selbst aus? Sind sie vorbestraft?«, fragte Strong.
    »Nichts Bedeutsames.« Kuiper lächelte. »Hehlerei, Sozialversicherungsbetrug, Handeln mit Marihuana.«
    »Ein Hoch auf die genetische Veranlagung«, sagte Murray.
    Die Detectives lachten.
    »Wir haben Interpol gebeten, Werners genauen Aufenthaltsort im Mittelmeerraum festzustellen«, sagte Kuiper. »Aber dazu braucht es natürlich die Polizei von einer ganzen Reihe

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