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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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war kurz nach halb neun am Samstagmorgen, als sich Ella an ihren Schreibtisch setzte und Lauren anrief. »Na, wie geht’s? Ruhige Nacht gehabt?«
    »Absolut ruhig«, sagte Lauren.
    »Sie arbeiten heute, richtig? Mit Joe?«
    »Ja. Ich habe meinen Peilsender, und das Handy ist voll aufgeladen.«
    »Gut«, sagte Ella. »Ich melde mich später wieder.«
    Im selben Moment, in dem sie den Hörer auflegte, läutete es schon wieder. »Marconi, Mordkommission.«
    »Du klingst sehr ernst heute Morgen.«
    Sie erkannte die Stimme sofort. Wayne Rhodes. Er hatte in Lane Cove gearbeitet, als sie in Hunter’s Hill war, und sie waren sich häufig dienstlich über den Weg gelaufen. »Hallo, Wayne, wie geht’s?«
    »Ich kann mich nicht beschweren, du weißt ja, wie es ist«, sagte er.
    »Ja - wenn du es tust, fliegst du raus.«
    Sie lachten. Murray kam mit zwei Bechern Kaffee, stellte einen auf ihren Schreibtisch und sah sie fragend an. Sie fuchtelte mit der Hand. »Und wo arbeitest du jetzt?«
    »Surry Hills«, sagte Wayne. »Und ich rufe nicht nur an, um ein wenig zu plaudern, so nett das wäre. Ich bearbeite gerade einen Fall mit einem kleinen Schnittpunkt zu deinem. Wahrscheinlich ist nichts dahinter, aber ich habe deinen Namen in der Fallinformation im Computer gesehen und dachte, ich informiere dich mal und sehe, ob dir etwas dazu einfällt. Hast du einen Stift? Sitzt du in deinem bequemen Sessel?«
    »Ich komme kaum noch aus ihm raus.« Ella stellte ihren Kaffee beiseite und griff nach einem Kugelschreiber. »Schieß los.«
    »Okay«, sagte Wayne. »Es geht um einen Mann, der aus einem Zug gefallen und gestorben ist. Er war mit seinem Auto unterwegs und ist bei Rot über eine Ampel gefahren, direkt hinter ihm waren zwei Streifenbeamte, die ihn anhalten ließen. Er gibt ihnen seinen Führerschein, und als sie zu ihrem Wagen zurückgehen, um ihn zu überprüfen, springt er aus dem Auto und rennt davon. Sie verfolgen ihn in den Bahnhof von Redfern und weiter in einen Zug. Sie haben ihn beinahe, als er versucht, aufs Dach zu klettern, und abstürzt.«
    Ella verzog das Gesicht. »Er ist unter den Zug gekommen?«
    »Nein, zum Glück nicht. Die Beamten sind schon traumatisiert genug. Der Typ ist auf die Birne gefallen und hat einen Herzinfarkt erlitten, die Beamten haben Wiederbelebungsmaßnahmen gemacht, bis die Sanitäter da waren und ihn ins Krankenhaus brachten, aber da war er schon tot.«
    »Wann ist das passiert? Der Mann hieß nicht zufällig Thomas Werner?«
    »Am Dienstagabend, um halb acht«, sagte Wayne. »Und er hieß Adrian Nolan.«
    »Mein aktueller Fall ist auch am Dienstagabend gestorben.«
    »Anscheinend ein Tag, an dem man besser zu Hause blieb«, sagte Wayne. »Nun pass auf, denn jetzt wird es interessant. Der Mann fuhr einen Mietwagen, er hatte ihn seit drei Tagen und für einen ganzen Monat gemietet. Dabei hatte er ein einwandfreies, gutes Auto zu Hause.«
    »Wow, das ist ja rätselhaft.«
    »Warte, das ist noch nicht alles«, sagte Wayne. »Er besaß ein Lagerhaus und ließ seine Lieferungen von Quiksmart erledigen. Und meistens war es dein Mann, der die Aufträge erledigt hat.«
    »Haben Kurierfahrer nicht bestimmte Routen? Stammkunden, für die sie regelmäßig fahren?«
    »Lässt du mich hier auflaufen?« Sie hörte, dass er lächelte. »Willst du meine Theorie mit Dreck beschmeißen?«
    »Bis jetzt habe ich keine Theorie gehört. Nur eine Menge zufälliges Zusammentreffen.«
    »Ich nenne sie lieber übereinstimmende Fakten«, sagte Wayne. »Hier kommt noch eine. Rate mal, wer eine der Sanitäterinnen war, die den Guten vom Bahndamm aufgeklaubt haben?«
    »Lauren Yates war dabei?«
    »Die nämliche.«
    Ella sah nicht, welche Bedeutung damit verknüpft sein könnte. »Weißt du, wie viele Rettungssanitäter an einem Dienstagabend in der City Dienst haben?«
    »Wie viele?«
    »Keine Ahnung«, sagte Ella. »Aber es gibt wahrscheinlich, sagen wir, sechs Rettungsstationen direkt in der Innenstadt. Das sind wahrscheinlich nicht mehr als fünfzehn, zwanzig Sanitäter. Die Chancen, dass dieselbe Mannschaft zu beiden Todesfällen gerufen wird, stehen also gar nicht so schlecht.«
    »Ich liebe es, wie du auf Zufällen herumreitest.«
    »Ich lege jetzt auf.«
    Wayne lachte. »Ich treffe Nolans Witwe später. Sie hat gestern Abend eine Nachricht hinterlassen, dass sie wegen einer furchtbar wichtigen Sache mit mir reden muss.«
    »Macht sie Stress, wegen der Art und Weise, wie er gestorben ist?«
    »Na ja, sie ist tief

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