Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
dein Handy.«
»Ach so, ja, das ist einfacher.« Carly reichte April das Handy. »Mach den Lautsprecher an. So kann ich wenigstens seine Stimme hören.« Sie seufzte schmachtend und April grinste.
Ihr Grinsen wurde noch breiter, als Jonas sich mit »Sag jetzt nicht, du hättest es dir anders überlegt« meldete. Anscheinend begann er Gespräche gern so unvermittelt wie Carly.
»Das ist zwar Carlys Handy«, sagte April, »aber ich bin die andere aus dem Café. Carly sitzt neben mir. Sie hat mich gebeten, dich anzurufen.«
»Oh. Ihr ist doch nichts passiert?« Jonas klang ernsthaft besorgt. Carly fasste sich ans Herz.
Was für ein schöner Anblick, dachte April, und das, nachdem er sie bei der letzten Begegnung zweimal ins Gesicht geschlagen hat und sie anschließend bewusstlos ficken wollte. Sie muss den Verstand verloren haben. Dann wurde ihr klar, wie sie seit Jahren auf Carly wirken musste: Eine Frau, die sich von einem Mann malträtieren lässt, und den Kerl dafür auch noch heiß begehrt.
»Alles in Ordnung«, sagte sie ins Handy. »Carly braucht nur Steve Kendalls Telefonnummer, und da sie keinen Kontakt mit dir haben darf, wollte ich dich danach fragen.«
»Ach so. Okay. Ich darf Kendalls Nummer leider nicht weitergeben. Ich könnte ihn höchstens anrufen und ihm Carlys Nummer geben und ihn bitten, sie anzurufen. Ist es denn etwas Wichtiges, dass sich der Aufwand lohnt? Am Sonntag sehen wir uns sowieso wieder.« Nun hörte April auch ihn hörbar ausatmen. Womöglich fasste er sich gerade ebenfalls ans Herz, wenn er daran dachte, was er alles mit Carly machen würde. Oder fassten Männer sich in solchen Augenblicken eher in den Schritt?
»Ich gebe sie dir, dann kann sie es dir erklären.« Sie hielt Carly das Handy hin, die atemlos und noch konfuser als vorhin ihre Peitschen-Story zum Besten gab.
Jonas punktete bei April gewaltig, weil er nicht nur verstand, was Carly ihm eher unklar als klar zu machen versuchte, sondern weil er eine elegante Lösung parat hatte. »Ich komme kurz vorbei und hole die Peitsche ab«, sagte er. »Morgen Vormittag bin ich bei Kendall und kann sie ihm dann geben.«
April gab ihm ihre Adresse, er versprach, in einer Stunde da zu sein.
Carly starrte so verliebt aufs Display, als wäre Jonas irgendwo da drin. »Dann sollte ich wohl besser gehen, sobald ich aufgegessen habe.« Sie steckte das Handy weg und nahm ein weiteres Sandwich. »Ich darf auf keinen Fall da sein, wenn er kommt.« Plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck trotzig. »Ist das nicht komplett albern? Was sollen diese Regeln? Und wieso halten Jonas und ich uns überhaupt daran? Wir sind erwachsene Menschen, obwohl ich in den letzten Tagen daran zu zweifeln anfange.« Sie betrachtete sinnend das Sandwich. »Ich bin bereits fünfmal am Café vorbeigegangen, in der Hoffnung, Jonas könnte da sein. Ich wollte nur einen flüchtigen Blick auf ihn erhaschen. Ob das Steves Absicht ist?«
»Du meinst, er will, dass ihr Sehnsucht nach einander habt und dann am Sonntag so richtig ausgehungert seid.«
»Ja, was in meinem Fall bestens funktioniert.« Carly legte das Sandwich hin, schüttelte den Kopf. »Ich gehe jetzt.«
Sie wollte aufstehen, doch April drückte sie aufs Sofa zurück. »Du bleibst hier und isst in aller Ruhe auf. Wenn Jonas aufkreuzt, gehe ich an die Tür und gebe ihm die Peitsche.«
Carly sah sie mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck an. »Das glaubst du doch nicht wirklich? Stell dir vor, dein Ray käme vorbei, und du dürftest ihn nicht sehen, während er nur wenige Meter von dir entfernt ist. Würdest du nicht zur Tür stürmen und ihn mit heißen Küssen bedecken?«
»Das Problem lässt sich lösen. Ich fessle dich einfach. Magst du mit Lederriemen um die Handgelenke an einem Deckenbalken hängen, oder bevorzugst du die Fesselbank?«
»Klingt beides verlockend«, sagte Carly. »Aber ich greife lieber auf meine gute alte Selbstbeherrschung zurück.«
»Die dich am Sonntag komplett im Stich gelassen hat.«
»Ich war zu allem bereit.« Carly griff nach dem Rotweinglas und klammerte sich regelrecht daran fest. »Es war diese verdammte Peitsche. Auch jetzt muss ich sie nur ansehen und … spüre etwas. Lust, Angst, Sehnsucht, Begierde, noch mehr Angst. Sag mal, kann man ein Sub und ein Dom zugleich sein, dabei aber nur ein bisschen von beidem? Ich würde mich einem Mann niemals so ausliefern, wie du es bei Blain getan hast. Aber ein klein wenig – das fände ich reizvoll. Genauso geil ist die
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