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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Körpergeruch hatte sich von schlichtem Moschus in etwas Scharfes, Durchdringendes verwandelt.
    »Nur einen Moment«, sagte ich und gab vor, an meinem Fuß herumzupicken. »Hab’s fast.«
    »Aufhören. Ich trage Euch.«
    Tebbe atmete schwer und blickte pausenlos zwischen mir und dem Rand der Klamm, wo der Wildpfad im Dickicht verschwand, hin und her, als fürchtete er Hodgepiles erneutes Auftauchen.
    Doch es war nicht Hodgepile, der aus dem Gebüsch auftauchte. Es war Lionel Brown, einen entschlossenen Ausdruck im Gesicht, hinter ihm zwei junge Männer, die genau so zielstrebig dreinblickten.
    »Ich nehme sie«, sagte er ohne Umschweife und packte meinen Arm.
    »Nein!« Tebbe umklammerte reflexartig meinen anderen Arm und zog.
    Es folgte ein entwürdigendes Tauziehen, da Tebbe und Mr. Brown jeweils an einem meiner Arme zogen. Doch bevor es mich entzweiriss, wechselte Tebbe zum Glück die Taktik. Er ließ meinen Arm los, umfasste stattdessen meinen Körper und klammerte mich an sich, während er mit einem Fuß nach Mr. Brown trat.
    Das Ergebnis dieses Manövers war, dass Tebbe und ich rücklings hinfielen und in einem wirren Haufen aus Armen und Beinen landeten, während Brown ebenfalls das Gleichgewicht verlor, wenn ich das zunächst auch nicht merkte. Das Einzige, dessen ich mir bewusst war, waren ein lauter Schrei
und Stolpergeräusche, gefolgt von einem Aufprall und dem Poltern loser Steine, die einen steinigen Hang hinunterpurzelten.
    Ich löste mich von Tebbe und kroch vorwärts, bis ich sehen konnte, dass sich die übrigen Männer um einen ominös flach gedrückten Fleck im Gebüsch am Rand der Klamm gruppiert hatten. Ein paar holten hastig Seile herbei und brüllten widersprüchliche Befehle, aus denen ich schloss, dass Mr. Brown in der Tat in die Klamm gestürzt war, sein Tod aber noch nicht amtlich feststand.
    Ich änderte rapide die Richtung und hatte gerade vor, mich kopfüber in die Vegetation zu stürzen, als ich mich stattdessen einem Paar rissiger Schuhe gegenübersah, die Hodgepile gehörten. Er packte mich an den Haaren und riss daran, so dass ich automatisch aufschrie und nach ihm schlug. Ich erwischte ihn am Bauch. Er stieß ein Geräusch aus und schnappte nach Luft, löste jedoch seinen eisernen Griff in meinen Haaren nicht.
    Dann zog er wütende Grimassen, die mir galten, ließ los und schubste mich mit dem Knie auf die Kante der Klamm zu. Einer der jüngeren Männer klammerte sich an die Büsche und tastete den Hang unter sich vorsichtig nach Halt für seine Füße ab. Er hatte ein Seil um die Taille geschlungen und ein anderes in Schlaufen über die Schulter gelegt.
    »Verdammtes Miststück«, brüllte Hodgepile und bohrte seine Finger in meinen Arm, während er sich durch die beschädigten Büsche beugte. »Was habt Ihr Euch dabei gedacht, Hexe?«
    Er hüpfte auf der Kante herum wie Rumpelstilzchen, schüttelte die Faust und fluchte wahllos sowohl auf mich als auch auf seinen verletzten Geschäftspartner ein, während die Rettungsaktion ihren Lauf nahm. Tebbe hatte sich in sichere Entfernung zurückgezogen und stand nun mit beleidigter Miene da.
    Schließlich wurde Brown unter lautem Stöhnen heraufgehievt und ins Gras gelegt. Die Männer, die noch nicht im Fluss waren, sammelten sich verschwitzt und nervös rings um ihn.
    »Habt Ihr vor, ihn zu heilen, Zauberin?«, fragte Tebbe und sah mich skeptisch an. Ich wusste nicht, ob er an meinen Fähigkeiten zweifelte oder sich einfach fragte, ob es klug war, wenn ich Brown half, aber ich nickte ein wenig unsicher und trat vor.
    »Ich denke, schon.« Eid war Eid, obwohl ich mich durchaus fragte, ob Hippokrates je selbst in einer solchen Situation gesteckt hatte. Vermutlich schon; die alten Griechen waren schließlich ebenfalls ein brutaler Haufen.
    Die Männer ließen mich bereitwillig durch; jetzt, da sie Brown aus der Klamm befreit hatten, war es offensichtlich, dass sie keine Ahnung hatten, was sie mit ihm anfangen sollten.
    Ich machte eine hastige Bestandsaufnahme. Abgesehen von diversen Rissen und Prellungen unter einer dicken Staub- und Schlammschicht hatte sich Mr. Brown das linke Bein an mindestens zwei Stellen gebrochen, sich das
linke Handgelenk gebrochen und wahrscheinlich ein paar Rippen angeknackst. Nur einer der Brüche war offen, aber er war gemein, und das gezackte Ende des gebrochenen Oberschenkelknochens stach durch Haut und Hose, umrahmt von einem beständig wachsenden roten Fleck.
    Unglücklicherweise hatte er sich nicht die

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