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Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
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Gedanken auf. Verwundert stand sie auf und ging zur Tür, anstatt einfach »Herein« zu rufen.
    »Ich kann später noch mal kommen, wenn Sie zu tun haben.« Christina betonte jedes Wort, um sicherzustellen, dass Lucy sie verstand.
    Lucy öffnete die Tür, winkte Christina herein und versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. Diese hatte einen Koffer dabei. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.« Wieder kamen die Worte einzeln. Christina senkte den Kopf. Das lange schwarze Haar fiel ihr übers Gesicht. Dann sah sie auf und Lucy direkt in die Augen. Schnell wandte sie den Blick ab. »Gibt … es …«
    Lucy legte Christina eine Hand auf den Arm. »Sie müssen nicht so überdeutlich sprechen. Sagen Sie einfach, was Sie zu sagen haben. Ich werde Sie schon verstehen.«
    Christina sah erleichtert, aber immer noch beschämt aus. »Ich bin vollkommen pleite«, stieß sie hervor. »Es ist mir furchtbar peinlich, aber könnte ich vielleicht einen winzigen Vorschuss auf mein Erbe bekommen?«
    Lucy hatte sich auf diesen Fall vorbereitet. Auf keinen Fall konnte sie eine solche Anfrage aus Jessies Vermögen bedienen. Es war wichtig, dass es keine Verwicklungen gab. »Wie viel würden Sie denn benötigen?«
    »Im Moment bekomme ich keinen Job als Bedienung, und die Drähte müssen noch zwei oder drei Wochen drinbleiben. Also brauche ich etwas, um nach L.A. zu kommen, dort die Miete und meinen Lebensunterhalt zu bezahlen, bis ich meinen ersten Lohn bekomme.«
    »Sie werden auch Geld für die Anreise zu den Treffen brauchen«, warf Lucy ein, während sie im Kopf die Kosten für Miete, Essen und andere Ausgaben zu L.A.-Preisen aufaddierte. »Haben Sie einen Wagen?«
    »Nicht mehr. Ich habe ihn verkauft, um Geld für die Reise hierher zu haben.«
    »Ohne Auto in L.A. – das geht doch gar nicht.«
    »Ich werde die Busse benutzen.«
    Das erstaunte Lucy. Christina suchte nicht nach einem einfachen Ausweg – sie war wirklich in einer verzweifelten Lage. »Warum gerade L.A.?«
    »Da gibt es Arbeit für mich.«
    »Wonach suchen Sie?«
    »Produktionsmitarbeiterin in einem Filmstudio. Da will ich arbeiten, und es wird Zeit, dass ich damit endlich anfange.«
    »Und wenn ich hier etwas für Sie finde?« Lucy hatte keine Ahnung, ob das überhaupt möglich war. Einer ihrer Freunde würde hoffentlich Beziehungen haben.
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Es gibt Videoproduktionsfirmen in der Stadt. Einige von ihnen sind sehr gut.«
    Blieb Christina in Sacramento, wäre sie eine Art Magnet für die anderen. Sie würden kommen, um sie zu treffen und nicht nur, weil sie die Kassetten ihres Vaters anhören müssten.
    »Wenn Sie bleiben, können Sie im Haus ihres Vaters wohnen und seinen Wagen benutzen.« Christina würde Leben ins Haus bringen und wäre da, um die anderen bei ihrer Ankunft zu begrüßen.
    »Ich bin sicher, Sie wissen, dass eine ganze Reihe unabhängiger Filmproduzenten in Sacramento angefangen haben? Das ist sicher der Entfernung nach L.A. geschuldet. Ich lese jedenfalls immer darüber in der Zeitung. Tatsächlich ist Dixie Reid, die Journalistin, die Features über die neuen Filme schreibt, zufällig auch eine Freundin von mir. Ich könnte sie um eine Empfehlung bitten.« Ohne Christina eine Gelegenheit zur Antwort zu geben, sprach Lucy weiter. »Was den Rest angeht, sorge ich dafür, dass Sie einen kleinen Kredit erhalten, der Sie bis zu Ihrer ersten Gehaltszahlung über Wasser hält. Ihr Erbe wird dafür als Sicherheit dienen.«
    »Dann denke ich, es wäre das Beste für mich, zu bleiben, bis ich den Umzug selbst finanzieren kann.«
    Eine Woge des Schuldgefühls schwappte über Lucy hinweg. Sie brachte Christina nicht nur dazu, in der Stadt zu bleiben, weil sie ihren Schwestern eine Art Zuhause bieten würde. Nein, auch für Lucy wäre es dann einfacher, die Treffen vorzubereiten. Sie dazu zu bringen, etwas für Jessie zu tun, war eine Sache. Einem Wunsch von ihr zuzustimmen, eine ganz andere.
    »Das war nur ein Vorschlag. Wenn Sie nicht bleiben wollen, sorge ich dafür, dass Sie genug Geld für Ihren Start in Los Angeles und die Fahrten zu den Treffen bekommen.«
    Christina antwortete nicht sofort. »Kann ich ein paar Tage in Jessies Haus bleiben und es mir überlegen?«, fragte sie schließlich.
    »Natürlich. Ich rufe Rhona an und sage ihr, dass Sie kommen.«
    »Ich glaube, dann brauche ich nur noch die Adresse und eine Wegbeschreibung.« Sie lächelte schüchtern. In ihrem Mund sah es aus

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