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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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Soloalben gemacht haben, ohne Buffalo Springfield dafür aufzugeben. Vielleicht hätte es funktioniert. Aber man soll nicht zurückschauen.
    Elliot handelte für mich einen Deal als Solokünstler bei Reprise aus, und David buchte Zeit im Wally Heider Studio an der Selma Avenue in Hollywood. Dort waren schon eine Menge großartiger Platten aufgenommen worden. Ich empfand großen Respekt vorden Beach Boys, die dort schon einige Male gearbeitet hatten, und bei Wally Heider gab es einen Toningenieur namens Frank Dimidio, der ein unglaublich gut klingendes Aufnahmeequipment zusammengestellt hatte. Der Laden war auf dem neusten Stand der Technik, 8-Spur-Bandmaschinen und ein Mischpult, das als Dimidio-Board stadtbekannt war. Die Rhythmusgruppe bestand aus George Grantham und Jim Messina, und ich spielte die meisten anderen Instrumente per Overdub darüber. Briggs kam schnell darauf, dass ich zum Singen ein paar Bier brauchte. Damals sang ich nicht direkt bei der Aufnahme, sondern spielte die Gesangsspur erst später dazu. Ich war mir meines Gesangs sehr unsicher, besonders nach meinen Erfahrungen mit Greene und Stone bei den Sessions mit Buffalo Springfield.
    Dort hatten sie versucht, mich mit Amphetaminen so locker zu machen, dass ich »Burned« singen konnte, einen Song, den ich über einen epileptischen Anfall geschrieben hatte. Klingt doch nach einem echten Hit! Nach der Aufnahme sang ich noch vier Stunden weiter und konnte nicht aufhören. David Briggs schlug ein Oly vor – Olympus Bier mochte ich besonders. Dadurch wurde ich wirklich etwas lockerer und sang tatsächlich einen ganzen Song ohne Overdubs ein, das zehn Minuten lange »Last Trip to Tulsa«. Wenn ich erst mal locker und voll im Groove war, bekam ich das hin, obwohl es immer noch nach mir klang. Briggs hat mir immer gesagt, ich hätte eine gute Stimme. Sie war unverwechselbar, und genau das brauchten wir für den Erfolg.
    Wenn Briggs und ich zusammenarbeiteten, war der Groove immer gut. Bei einer anderen Aufnahmesession im Sunwest Recording Studio am Sunset Boulevard kam Jack Nitzsche dazu und nahm mit mir »The Old Laughing Lady« und »I’ve Loved Her So Long« auf. Später haben Briggs und ich hier noch mal mit Crazy Horse gearbeitet. Sunwest gehörte Pat Boone. Ich habe dem Studio ein paar Monitorboxen abgekauft, die noch heute in meinem Wohnzimmer stehen. Das sind inzwischen echte Antiquitäten.
    Hier ein paar Worte von Briggs, die ihr kennen müsst; sie sindaus einem Interview (das zu führen ich ihn gebeten hatte) mit Jimmy McDonough für sein Buch Shakey:
    Alles, was ich weiß, kann ich dir innerhalb einer Stunde beibringen. Alles. Genau so einfach ist es, Platten zu machen. Heutzutage haben die Techniker die Kontrolle übernommen. Sie stellen sich an, als wäre das schwarze Magie, oder wie ein Raumschiff zu fliegen. Ich kann jedermann auf diesem Planeten beibringen, wie man ein Raumschiff fliegt. Wenn du dir moderne Mischpulte anschaust, da gibt es 30 Drehknöpfe – hohe Frequenzen, niedrige Frequenzen, mittlere Frequenzen, alle unterteilt in kleine, kleine winzig kleine Stufen – und es ist alles Schwachsinn. Auf diesen Kram kommt es überhaupt nicht an, lass dir davon bloß keine Angst einjagen. Ignorier es einfach – einfach alles.
    Ich komme in Studios mit dem größten Mischpult, das die Menschheit je gesehen hat, frage nach dem Schaltplan und sage, »Könnt ihr das direkt hierüber patchen und das KOMPLETTE Pult umgehen?« Ich lege die Signale direkt auf die Bandmaschinen. Diese ganzen modernen Mischpulte sind alle von Klempnern gebaut, die taugen überhaupt nichts, sie klingen fürchterlich. Keins davon kommt an das alte Zeug ran – wie das grüne Mischpult bei Heider. Das hat zwei Klangregler – hohe Frequenzen, niedrige Frequenzen, und einen Panorama-Regler – und damit hat sich’s. Ich hatte ein unglaubliches Glück, dass ich so jung war, als ich mit dem Plattenmachen anfing. Ich war bei Heider, Gold Star, und deshalb waren Frank Dimidio, Dave Gold, Stan Ross und Dean Jensen meine Lehrer – diese Typen waren die Genies des Musikgeschäfts, und sind es immer noch.
    Sie haben mir eine Menge über Sound und wie man ihn bekommt beigebracht, die Arbeitsprinzipien, und nach wie vor ist nicht daran zu rütteln, was sie gesagt haben: Einen guten Sound bekommst du an der Quelle. Stell das richtigeMikro direkt vor die Quelle, sieh zu, dass du ihn auf dem kürzesten Weg aufs Band bekommst – so bekommst du einen großartigen Sound. So

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