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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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erblicke Mr. Daniels, der direkt auf uns zusteuert. Er öffnet die Wagentür und hilft mir beim Aussteigen.
    „Miss Bergstroem, ich bin untröstlich, dass ich Sie nicht persönlich herbegleiten konnte, aber ...“
    „... aber die Geschäfte gehen vor. Das verstehe ich doch, Mr. Daniels“, ergänze ich seinen Satz.
    Vergnüglich lächle ich ihn an und lasse mich von ihm über den Parkplatz führen.
    Heute Abend denke ich an gar nichts und genieße einfach alles, was es zu genießen gibt.
    „Ich danke Ihnen für ihr offenkundiges Verständnis. Meine Arbeit nimmt mich wirklich voll in Beschlag. Mir bleibt leider viel zu wenig Zeit für Privates. Daher muss ich unser Wiedersehen nun mit meinen Geschäften verbinden. Ich hoffe, es macht Ihnen wirklich nichts aus.“
    „Aber nicht doch, Mr. Daniels. Ich freue mich direkt darauf. Wenn Sie mir garantieren, dass ich wirklich keinen Mucks von mir geben muss, kann mir doch praktisch nichts passieren.“
    Er lacht amüsiert und legt vermessen seinen Arm um meine Schulter.
    „Keine Angst. Ich bin ja bei Ihnen. So lange kann Ihnen wirklich gar nichts geschehen.“
    Unbeschwert lächle ich ihn an und überlege, welche Gründe es für meine Unbefangenheit in seiner Nähe geben könnte.
    „Dann bin ich ja beruhigt“, bemerke ich, bevor wir das Lokal betreten.
    Der Ober führt uns an unseren Tisch. Mr. Daniels’ Geschäftspartner sind noch nicht eingetroffen, sodass wir noch etwas Zeit für ein privates Gespräch haben. Also nutze ich die Gelegenheit, um Mr. Daniels eine Frage zu stellen.
    „Sagen Sie, Mr. Daniels, warum geht ein so angesehener Mann, wie Sie es sind, mit einer kleinen unbedeutenden Person wie mir essen? Ich meine, was steckt hinter Ihrem gestrigen Anruf?“
    Nachdenklich fährt er sich mit der Hand übers Kinn und sucht nach den richtigen Worten.
    „Wie meinen Sie das?“
    Na prima! Die Frage war eindeutig ein Fehlgriff in meine nicht vorhandene Trickkiste.
    „Es tut mir leid, Mr. Daniels. Ich wollte nicht indiskret sein. Selbstverständlich war meine Frage ziemlich unpassend. Normalerweise schweige ich einfach, dann kann ich auch nichts Falsches sagen.“
    Was muss er jetzt von mir denken? So eine unüberlegte Frage gleich zu Anfang zu stellen, ist wirklich laienhaft. Wobei wieder mal erkennbar wird, dass ich null Komma null Ahnung habe, wie man sich bei einem Date angemessen verhält. Ich bin wirklich ein Volltrottel!
    „Aber nicht doch“, bemerkt er nachsichtig, „Ihre Frage war überhaupt nicht unpassend. Vielleicht ein wenig direkt. Aber nicht unpassend. Absolut nicht.“
    Nicht? Es war gar nicht so falsch? Nicht so sehr, wie ich dachte? Puh! Erleichtert lasse ich mich in meinem Sitz zurückfallen.
    „Ich dachte, es sei offensichtlich, dass ich Sie sehr schätze, Miss Bergstroem. Als ich Ihnen im Haus meiner Eltern das erste Mal begegnet bin, war ich Ihrer Ausstrahlung sofort erlegen. Nur konnte ich mir dieses sonderbare Verhältnis zwischen Ihnen und Danny Greyeyes nicht erklären. Doch schon am nächsten Tag sollten sich meine Fragen klären. Denn ich erhielt unvermuteten Besuch von Danny, der mir einen Kontakt zu Ihnen untersagen wollte. Ich gebe zu, dass ich seinen Auftritt ausgesprochen sonderbar fand, aber ich respektierte seinen Wunsch. Es lag mir fern, Ihre Verbindung zu zerstören. Doch als ich Ihnen beiden auf dieser Galaveranstaltung wiederbegegnet bin, vermutete ich größere Differenzen zwischen Ihnen. Die letzten Schlagzeilen in den Medien bestätigten meine Vermutungen. Erlauben Sie mir die Bemerkung, dass ich Dannys neue Wahl nicht ganz nachvollziehen kann. Seine Entscheidung kommt mir allerdings nicht ungelegen. Ich hoffe, Sie missverstehen diese Bemerkung nicht. Für mich ist er, etwas lapidar ausgedrückt, ein Dummkopf.“
    Ja, so könnte man Danny tatsächlich charakterisieren. Meiner Meinung nach ist dies eine noch viel zu harmlose Bezeichnung. Aber treffend. Glaub ja nicht, dass ich mich vor Kummer in einem Iglu einmauere, Danny Greyeyes! Wie du bald sehen wirst, amüsiere ich mich auch ohne dich ausgesprochen gut.
    Mir ist nur nicht ganz klar, warum Danny an diesem Sonntagmorgen zu Richard Daniels gefahren ist. Weshalb verlangte er von Richard, seine Bemühungen um mich einzustellen, wenn er von Anfang an nur ein Liebesabenteuer mit mir suchte? Unter diesen Umständen hätte es ihm doch egal sein können, wenn sich ein weiterer Mann für mich interessiert. Oder übersehe ich da etwas?
    Mein Blick fällt zur Eingangstür, als

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