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Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Titel: Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Nohl
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Stehen.
    „Aber du scheinst noch ganz fit zu sein“, scherzte er. Und
dann plauderten sie, ohne weitere schwierige Themen zu berühren, bis sie wieder
bei der Tiefburg ankamen.
    Emily hatte sich überlegt, dass sie ihn noch auf ein Bier
oder ein Glas Wein in einer der urigen Handschuhsheimer Gaststätten einladen
wollte, aber jetzt merkte sie, dass es ihr doch lieber wäre, alleine zu sein
nach dem ereignisreichen Tag. So bedankte sie sich überschwänglich für den schönen Nachmittag und drückte ihn noch e inmal.
    „Wie kann ich dich erreichen, wenn ich mich revanchieren
möchte?“, fragte sie.
    „Ich melde mich bei dir, wenn die Zeit gekommen ist“, sagte
er geheimnisvoll. „Keine Sorge, wir sehen uns wieder.“ Er winkte, schlug seine
Hacken zu einem letzten Gruß seitlich in der Luft zusammen und ging in Richtung
Burgstraße davon. Sie sah ihm lange nach.
     
     
     
     

Blind Date, der Weg ins Kloster und ein scheuer
Hirsch
     
    Zuhause angekommen, hielt Emily es nicht alleine
in der Wohnung aus. Immer wieder fiel ihr Blick auf die Postkarte mit dem
kleinen Pferd und dem Mädchen, das es fütterte. Wieso Josue gerade diese Karte
gewählt hatte, war ihr wirklich schleierhaft. Sie griff nach ihrem Handy und
wählte Claras Nummer.
    „Frohsinn“, meldet Clara sich und Emily dachte, wie schön es
war, so einen Namen zu haben.
    „Hallo, ich bin’s Emily. Ich weiß, es ist Samstagabend und
schon spät und du hast bestimmt was vor, aber ich wollte dich trotzdem fragen,
ob du dich kurz mit mir treffen könntest, ich muss dir unbedingt was erzählen“,
bat sie.
    „Warte kurz, Emily, ich klär das schnell mit Max ab.“ Sie
konnte nichts verstehen, Clara hatte vermutlich das Mikrofon abgedeckt, aber
wenige Sekunden später war sie wieder da. „Geht klar, kannst du jetzt gleich?
Wir treffen uns in deinem Lieblingscafé in der unteren Straße, in Ordnung?“
    „Clara, du bist ein Schatz.“
    „Ich weiß“, sagte sie und legte auf.
    Emily warf sich einen Pulli über, schnappte ihre Handtasche
und flitzte los, damit sie die Erste im Café war und sich kurz noch
zurechtlegen konnte, wie sie Clara davon erzählen wollte. Dort angekommen
bestellte sie trotz der abendlich warmen Temperatur von fünfundzwanzig Grad
eine heiße Schokolade. Sie bildete sich ja ein, dass warme Milch beruhigte.
Kaum stand das dampfende Getränk vor ihr, trat auch schon Clara ein. Wie immer
erfüllte sie den Raum mit ihrer Präsenz, so dass es schien, als würden die
Gespräche an den Nebentischen kurz stocken, während sie dort vorbeilief und
sich neben Emily auf die Holzbank fallen ließ. Sie umarmten sich und Emily
fühlte, wie alleine Claras körperliche Anwesenheit neben ihr sie schon stärker
und gewappneter machte für ihr Vorhaben morgen Abend.
    Clara bestellte ein Hefeweizen, schaute verächtlich auf die
heiße Schokolade und wandte ihre Aufmerksamkeit Emily zu.
    „Jetzt erzähl schon, was so wichtig war, mich aus den Armen
meines Liebsten zu reißen.“
    Emily wurde rot. „Entschuldige, ich wusste nicht ...“
    „Schon ok, wenn ich nicht hätte kommen wollen, wäre ich auch
nicht gekommen. Und mit Max habe ich Zeit, das ist das Schöne an dieser
Beziehung. Mit Ruben hatte ich immer das Gefühl, ich wäre gehetzt und müsste
etwas beweisen, und jetzt merke ich erst, wie toll es sich anfühlt, wenn es
anders ist.“
    Emily nickte. Ehrlich gesagt hatte sie bis dahin nicht genau
gewusst, ob das mit Max was Ernstes war oder nicht, Clara hielt sich da gerne
etwas bedeckt.
    „Nun, jetzt schieß schon los“, ermunterte Clara sie erneut.
    Emily räusperte sich. „Ich habe Post bekommen. Eine Karte
von Josue.“
    Clara schaute sie prüfend an. „Mensch, herzlichen
Glückwunsch! Das war’s doch, was du wolltest. Aber warum führst du hier nicht
deinen üblichen kleinen Indianerfreudentanz auf?“
    Emily schaute zur Seite. „Na ja, ich habe morgen Abend mit
ihm ein Date im Grünen Krokodil, du weißt schon in der Weststadt, aber die
Karte ist halt nicht so schön.“
    „Ach, Emily. Äußerlichkeiten sagen erst mal wenig. Viele
Männer sind diesbezüglich ästhetische Analphabeten. Hauptsache, er hat sich
aufgerappelt zu schreiben, da war ich mir gar nicht so sicher. Und was hättest
du dann gemacht?“
    „Da will ich jetzt gar nicht dran denken. Aber ich dachte,
du hättest vielleicht noch einen Tipp für mich, wie ich das richtig angehen
könnte, ich bin völlig außer Übung. Mein letztes Date dieser Art war mit Klaus
vor

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