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Ein Kelch voll Wind

Ein Kelch voll Wind

Titel: Ein Kelch voll Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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ich knapp. »W ofür? Na, einfach, weil du es kannst! Magie bindet dich an die Erde, an die Natur, und zwar kraftvoller als alles andere. Es ist unglaublich.«
    »U nd es ist sehr nützlich«, betonte Racey. »M agie kann uns dabei helfen, Entscheidungen zu treffen, uns über etwas klar zu werden. Oder zu heilen, Dinge oder Menschen wieder in Ordnung zu bringen.«
    »H mmm.« Nachdenklich schenkte sich Thais etwas Eistee ein.
    »K omm, ich zeig’s dir«, sagte ich und trug meinen Teller zum Ausguss.
    »I ch glaube, ich geh mal lieber die letzten Sachen für die Party besorgen«, sagte Racey und stand auf. »U nd ich schaue bei mir zu Hause vorbei und hole uns noch ein paar CD s.«
    »G ute Idee«, sagte ich.
    Thais wirkte zögerlich. Sie war letztes Mal ziemlich erschrocken gewesen, als ich die Salzkörner neu angeordnet hatte. Ich hatte es lustig gefunden. Aber Magie war wohl eins der Dinge, die man besser selbst erlebte, als nur davon zu hören.
    »N un komm schon«, sagte ich energisch und warf einen Blick auf die Uhr. »W ir haben noch ein bisschen Zeit, bevor wir uns für die Party fertig machen müssen.«
    Bis auf den hölzernen Altar und die Bücherregale war unser Arbeitszimmer so gut wie leer. Unter dem Fenster stand noch ein kleiner Schrank. Ich nahm ein Stück Kreide heraus und vier Zinnbecher, die wir für unsere Riten verwendeten. Einer von Nans Freunden hatte sie extra für sie angefertigt und an den Rändern mit Symbolen der Tierkreiszeichen versehen.
    Als Erstes zeichnete ich einen Kreis auf den Boden, den ich jedoch an einer Stelle offen ließ. Dann griff ich nach den Bechern. »S ie repräsentieren die vier Elemente«, erklärte ich.
    »V ier Becher«, sagte Thais und es klang, als habe sie eine Erleuchtung.
    »W as?«, fragte ich.
    »A xelle hat ebenfalls vier von den Dingern«, sagte sie kurz, und ich nickte.
    »S ie ist ja auch eine Hexe. Nun, dieser hier auf der nördlichen Position steht für das Wasser, für l’eau. In dem auf der südlichen steht eine Kerze…« Ich zündete sie an. »… die das Feuer symbolisiert, le feu. Dieses Räucherstäbchen, aus dem der Rauchfaden aufsteigt, ist die Luft, oder wie wir auf Französisch sagen, l’air.« Ich grinste und schaute zu Thais hinüber. Sie wirkte immer noch wachsam, als würde sie erwägen, schnell davonzurennen, bevor die ungehörige Magie sie in die Fänge bekam.
    Ich fuhr in aller Seelenruhe fort. Das hier war alles so vertraut und grundlegend. Das Abc der Bonne Magie. »U nd als Letztes haben wir noch diesen Becher, in dem tatsächlich Dreck drin ist, der la terre repräsentieren soll. Aber man könnte auch Sand nehmen oder Kieselsteine, irgend so was. Und jetzt tritt in den Kreis.«
    Thais tat einen Schritt hinein, und ich malte das fehlende Stück auf den Boden, sodass er sich schloss. Q-Tip kam ins Zimmer und setzte sich direkt vor den Kreis. Er übertrat die Linien nie.
    »O kay, nun ist er geschlossen und kann nicht durchbrochen werden, bevor wir ihn nicht wieder öffnen. Ich führe dich jetzt durch eine ganz einfache Visualisierungsübung«, erklärte ich. Nan hatte sie zum ersten Mal mit mir gemacht, als ich drei Jahre alt war. »K eine Sorge, du wirst nicht ausflippen und auch nicht auf irgendeinen Trip geschickt. Hier, setz dich mir gegenüber.«
    Ich stellte eine weiße Kerze zwischen uns und gab Thais eine Schachtel Streichhölzer. »B eschwöre das Feuer. Mach das Streichholz ganz normal an, aber sag dabei…« Ich zog es vor, die Worte zu übersetzen, statt Thais mal eben noch Altfranzösisch beizubringen. »… Feuer, Feuer, heiß und hell, hilf mir hellsehen, rasch und schnell.« Ich war sehr zufrieden, dass ich sogar einen Reim gefunden hatte.
    Thais sagte die Worte leise vor sich hin und entzündete das Streichholz so vorsichtig, als habe sie Angst, es würde explodieren. Das Feuer erlosch, bevor sie die Kerze anzünden konnte. Sie wiederholte den Vorgang, diesmal mit Erfolg, und ich nahm ihre Hände in meine.
    »J etzt schauen wir einfach beide auf die Kerze und lassen unseren Gedanken freien Lauf«, sagte ich. »D ie Magie wird uns zeigen, was wir sehen sollen.«
    »I st das so etwas wie Selbsthypnose?«, fragte Thais.
    »N a ja, mit Selbsthypnose versetzt du dich in eine Art magischen Zustand«, sagte ich. »D u hältst alle äußeren Einflüsse von dir fern und konzentrierst dich auf dein inneres Wissen, dein Unterbewusstsein. Und dein Unterbewusstes ist auf Magie ausgerichtet.«
    »O h.«
    »L ass es zu, dass deine

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