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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Kenntnis und schaltete WDR 4 ein. Gerade verklangen die letzten Töne von I can see clearly now .
    »Hey, Johnny Nash. Habe ich schon ewig nicht mehr gehört.«
    Carsten Jakisch lehnte sich zurück. Er fühlte sich mit einem Mal erschöpft.
    Zu den Klängen von Boney M.s Hooray hooray, it’s a holi-holiday verließen die beiden Kriminalkommissare die Landeshauptstadt. Und bei Für Gabi tu ich alles rollten sie auf den Parkplatz des Präsidiums.
    Anelli war irgendwann gegangen.
    Er hatte sie sich genommen wie ein Stück Fleisch. In ihrem Hotelzimmer, ohne dass sie sich hatte wehren können. Sie hatte nur versucht, seine Attacken zu ertragen und zu überleben. Die Stunde war ein Albtraum gewesen.
    Als er endlich fort gewesen war, war sie einfach liegen geblieben. Sie war nicht fähig gewesen, sich aufzurichten, geschweige denn zu gehen. Sie hatte auf ihrem Laken gelegen, das nach seinem Schweiß roch, hatte sich schmutzig und kraftlos gefühlt. Sie hatte hilflos mitansehen müssen, wie er wortlos ihre Sachen durchwühlt hatte, auf der Suche nach was auch immer. Überall hatte er seine Spuren hinterlassen. Ihr gehörte nichts mehr. Bis auf die Dinge in der Grotte.
    Carina Bauer hatte in den vergangenen Tagen immer stärker das Gefühl gehabt, dass sie sich nicht mehr selbst gehörte. Anelli hatte ihr die Gewissheit gegeben.
    Sie wusste nicht, ob sie geschlafen oder geträumt hatte oder ob sie über Stunden nur geweint hatte. Durch ihre geschlossenen Lider hatte sie am Ende wahrgenommen, dass es in ihrem Zimmer immer dunkler geworden war. Schließlich hatte sie es nicht mehr ausgehalten und war aufgestanden. Mit trockenem Mund war sie ins Bad gewankt und hatte sich geduscht. Aber sosehr sie sich auch geschrubbt hatte, der Geruch von Anelli war an ihr haften geblieben.
    Seit nahezu einer Stunde saß sie nun schon im Frühstücksraum des Hotels und hatte doch nichts essen können. Nur einen Tee hatte sie sich bringen lassen, der aber längst kalt war.
    Während um sie herum die Urlaubsgäste entspannt den Tag begannen, lachend mit ihren Tischnachbarn plauderten, hatte Carina Bauer das Gefühl, eine Aussätzige zu sein.
    Ihr Mobiltelefon vibrierte. Im Display sah sie, dass es Leuchtenberg war. Sie drückte das Gespräch weg. Leuchtenberg war die Quelle ihres Unheils. Was war geschehen, dass aus ihm, der ihr einmal geholfen hatte, der Teufel geworden war? Sie hatte sich immer auf ihn verlassen, hatte seine Liebe zu ihr umgemünzt in eine lukrative Partnerschaft. Beide hatten dabei viel Geld gemacht. Dass er mehr wollte, hatte sie lächelnd von sich geschoben. Sie hatte ihn dabei nicht verletzt, so war es ihr erschienen. Stets hatte er ihre Einwände geachtet, hatte sich schließlich in seiner Rolle als väterlicher Freund zurechtgefunden. Sie hatte sie beide als Team gesehen, als unschlagbar im Umgang mit ihren Konkurrenten.
    Doch nun war aus dem Schutzengel der Diabolo geworden, wie Anelli ihn einmal genannt hatte. Anelli! Sie wollte nicht mehr daran denken. Sie musste dieses eine letzte Geschäft durchziehen, und dann würde sie weitersehen.
    Carina Bauer stand auf. Sie meinte keine Luft mehr zum Atmen zu haben. Sie musste hier raus! Sie musste in ihr Auto steigen. Dort war sie sicher, konnte jederzeit flüchten. Ihr Auto erschien ihr als Ort der Rettung.
    Als sie das Hotel verließ, blickte ihr die junge Frau an der Rezeption nachdenklich hinterher.
    Während sie den Wagen aufschloss, zeigte ihr Handy eine SMS an. Leuchtenberg! Sie zögerte erst, öffnete sie aber dann doch.
    Komm zur Wohnung. Ich kann die Polizei nicht mehr lange hinhalten. Ferdi.
    Wütend löschte sie den Text. Das würde sie sicher nicht tun. Leuchtenberg sollte keine Gelegenheit bekommen, seine fürsorgliche Tour durchzuziehen.
    Entschlossen setzte sie sich in ihr Auto und startete den Motor. Sie legte den Gang ein und wollte schon losfahren. Aber wohin? Sie sah zur Burgruine hinauf. Wohin sollte sie fliehen? Ihr kamen die Tränen, und sie legte ihren Kopf auf das Steuer. Sie konnte gar nicht weg. Sie hatte niemanden, der ihr helfen würde.
    Sie ließ den Kopf einen Augenblick ruhen und sah dann auf. Der Schleier vor ihren Augen ließ die Welt vor der Windschutzscheibe zu einem diffusen Graugrün verschwimmen. Sie wischte sich über die Augen und ließ den Motor aufheulen. Eine Carina Bauer hatte sich immer noch zu helfen gewusst. Und gerade in zunächst ausweglos erscheinenden Situationen hatte am Ende immer noch der Erfolg gestanden.
    Über den

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