Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
Kurtisane? Sie schlug die Bettdecke zurück und stieg abermals aus dem Bett. „Konntet Ihr Euch nicht etwas weniger Demütigendes ausdenken?“
    Finn zuckte gleichmütig die Schultern. „Es war eine Erklärung, von der ich annahm, dass er sie mir ohne Weiteres glauben würde.“
    „Aber ausgerechnet eine Kurtisane? Das ist so beschä…“ Plötzlich erinnerte sie sich an seine Mutter und verstummte sofort. Finns Miene war unergründlich. „Nächstes Mal … falls es ein nächstes Mal geben sollte, werde ich sagen, Ihr seid die Tochter eines Hofbediensteten.“
    Er griff in seine Schultertasche. „Hier. Ein Geschenk für Euch, weil ich Ellie geküsst habe.“
    Sie fing das kleine Objekt auf, das er ihr zuwarf: ein Ring. „Woher habt Ihr den?“
    „Ich habe ihn nicht gestohlen, falls Ihr das meint“, erklärte er ungerührt und öffnete seinen Gürtel. „Wimarc überließ ihn mir, damit ich ihn Euch schenke und Ihr mich dann wieder in Eurem Bett willkommen heißt.“
    Sie steckte den Ring an den Finger ihrer rechten Hand. „Sagt ihm, ich bin angemessen dankbar.“
    „Und warum schlafe ich dann auf dem Fußboden?“
    Damit hatte er völlig recht. Und auch wenn noch kein Diener unangemeldet hereingeplatzt war, traute sie der neugierigen Ellie zu, dass sie so etwas machte.
    Sie legte Kissen und Decke zurück aufs Bett. „Das wäre nicht richtig. Legt Euch zu mir ins Bett, Mylord, dann schlafen wir so wie vergangene Nacht.“
    Als sie kein Auge zugetan hatte.

14. KAPITEL
    Während er versuchte, nicht hinzusehen, wie Lizette die Decke zurück aufs Bett warf und sich unter dem dünnen, fast durchscheinenden Stoff ihres Unterkleides ihr wohlgeformtes Gesäß abzeichnete, nahm er Schwert und Gürtel ab. Als Lizette sich dann hinlegte, zog sie zum Glück die Decke bis zum Kinn hoch, und er streifte das von Wimarc ausgeliehene wollene Wams ab. Nachdem er sich auch seiner Stiefel entledigt hatte, ließ er sich nur mit seiner Hose bekleidet neben Lizette aufs Bett sinken.
    Lange Zeit konnte er genauso wenig einschlafen wie in der Nacht zuvor, da ihm Lizettes Nähe allzu deutlich bewusst war. Also lag er da und starrte auf die geschlossenen Vorhänge des Betts. Die einzigen Geräusche waren die gemurmelten Parolen der Wachleute und Lizettes gleichmäßiges Atmen. Bei Gott, sie ließ sich wohl durch kaum etwas aus der Ruhe bringen – nur heute Abend im Saal schien sie ernsthaft um sein Leben gefürchtet zu haben. Vielleicht konnte sie ihn ja doch leiden, und das nicht nur, weil er für sie von Nutzen sein mochte.
    Und wenn sie um ihn besorgt war? Dann wahrscheinlich nur in der Art, wie sich manche Damen um ihre Hunde, Pferde oder die Vögel in deren Käfigen kümmerten.
    Es war nichts zu machen. Trotz seiner Erschöpfung konnte er einfach nicht einschlafen. Vielleicht sollte er doch auf dem Fußboden übernachten. Wenn sie von einem Diener überrascht wurden, konnten sie immer noch sagen, dass sie sich wegen Ellie erneut gestritten hatten.
    Er stand vorsichtig auf, nahm Decke und Kissen und baute sich auf dem Boden ein Nachtlager, das immer noch weitaus bequemer war als vieles, worin er in seinem Leben bereits genächtigt hatte. Um besser zur Ruhe zu kommen, beschloss er, noch ein wenig aus dem Fenster zu schauen. Der Mond stand hell am Himmel, was für eine Flucht hinderlich war, was ihm aber einen Überblick darüber verschaffte, wie viele Wachposten zu dieser Stunde unterwegs waren.
    Er lehnte sich über den Fenstersims und musterte zunächst den Gang entlang der Burgmauer, dann das Tor und schließlich den Innenhof. Wie zuvor wimmelte es von Wachen.
    Soeben wollte er sich zurückziehen, da bemerkte er eine verstohlene Bewegung. Er suchte mit den Augen das Gelände vor den Stallungen ab – und da war sie. Eine Frau. Zu beleibt, als dass es Ellie hätte sein können. Sie schlich im Schutz der Dunkelheit zur Seitenwand des Stalls, und dann beobachtete er mit wachsendem Interesse, wie sie durch eine schmale Tür verschwand.
    Wenn sie ein Ablenkungsmanöver brauchten, wäre kaum etwas geeigneter als ein Feuer und verängstigte Pferde.
    War diese Tür nachts immer unverschlossen? Besaß sie überhaupt ein Schloss?
    Am nächsten Morgen, als er neben seinem Gastgeber ritt, fühlte sich Finn nicht ganz so übermüdet wie am Tag zuvor. Seit er die Frau den Stall hatte betreten sehen, verspürte er eine Begeisterung, die ihn in der vergangenen Nacht zwar noch eine Zeit lang wachgehalten hatte, doch als er sich schließlich

Weitere Kostenlose Bücher