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Ein Lotterielos. Nr. 9672

Ein Lotterielos. Nr. 9672

Titel: Ein Lotterielos. Nr. 9672 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Rückkehr
    Oles in Dal zu bleiben, denn ich möchte ihn kennenlernen,
    den Verlobten meiner kleinen Hulda. Das muß ein wacke-
    rer junger Mann sein – so in der Art unseres Joel.«
    »Ja, ganz wie er!« bekräftigte Hulda.
    »Das konnte ich mir denken!« rief der Professor, des-
    sen gute Laune wenigstens dem Anschein nach wieder die
    Oberhand gewonnen hatte.
    »Ole gleicht nur Ole, Herr Sylvius«, sagte Joel, »und das
    genügt für den Beweis, daß er ein vortreffliches Herz be-
    sitzt.«
    »Ich glaube euch, lieber Joel; das erregt in mir aber nur
    noch mehr das Verlangen, ihn zu sehen. O, es kann ja nicht
    mehr lange dauern. Irgend etwas sagt mir, daß die ›Viken‹
    bald eintreffen müsse.«
    »Möge Gott Sie hören!«
    »Und warum sollte er mich nicht hören? Er hat ein gar
    feines Ohr. Ja, ich will der Hochzeit Huldas noch beiwoh-
    nen, da ich nämlich dazu eingeladen bin. Dem Storthing
    wird schon nichts übrigbleiben, als meinen Urlaub um ei-
    nige Wochen zu verlängern; es hätte ihn ja noch weit mehr
    verlängern müssen, wenn ihr mich in den Rjukanfos fallen
    ließet, wie ich’s eigentlich verdiente.«
    »Herr Sylvius«, fiel ihm Joel ins Wort, »wie können Sie
    wohl so reden, bei all dem Guten, das Sie uns erweisen!«
    — 135 —
    »Ich wünschte herzlich, euch besser dienen zu können,
    liebe Freunde, denn euch verdanke ich ja alles, und ich weiß
    nur nicht . . .«
    »Nein, bitte, erwähnen Sie jenes kleine Abenteuer nicht
    weiter!«
    »Im Gegenteil, ich werde immer darauf zurückkommen.
    Sagt doch, war ich es denn, der mich aus der Todesgefahr
    auf dem Maristien befreite? Hab’ ich das Leben daran ge-
    wagt, mich selbst zu retten? Hab’ ich mich vielleicht selbst
    nach dem Gasthaus in Dal geschafft? Hab’ ich selbst mich
    gepflegt und ohne Mithilfe der Fakultät geheilt? O, ich bin
    starrköpfig wie ein Schußkarrengaul, das werdet ihr noch
    kennenlernen. Nun hab’ ich mir einmal in den Kopf ge-
    setzt, der Hochzeit Huldas beizuwohnen, und, beim heili-
    gen Olaf ! ich werde bei ihr anwesend sein!«
    Das Vertrauen wirkt gewöhnlich ansteckend. Wie hätten
    sie dem, welches Sylvius Hog ihnen entgegenbrachte, wi-
    derstehen können?
    Er bemerkte es recht wohl, als ein schwaches Lächeln das
    Gesicht der armen Hulda verklärte. Sie wünschte ja nur, es
    glauben, freute sich nur, es hoffen zu können.
    Sylvius Hog fuhr in freundlichem Ton fort:
    »Ei, wir dürfen auch nicht vergessen, daß die Zeit sehr
    schnell verrinnt, also beginnen wir bald mit den Vorberei-
    tungen zur Hochzeit.«
    »Die sind schon begonnen, Herr Sylvius«, antwortete
    Hulda, »und zwar schon seit 3 Wochen.«
    »Schön! So hüten wir uns, sie zu unterbrechen.«
    — 136 —
    »Zu unterbrechen?« wiederholte Joel. »Es ist ja schon al-
    les fertig.«
    »Wie, der Rock der Ehefrauen, das Leibchen mit den Fi-
    ligranschnallen, der Gürtel mit feinem Gehänge?«
    »Ja, sogar dessen Gehänge.«
    »Die glänzende Brautkrone, die meiner kleinen Hulda
    wie einer Heiligen stehen wird?«
    »Ja, Herr Sylvius.«
    »Und die Einladungen sind auch schon besorgt?«
    »Alle«, versicherte Joel, »selbst die, die uns am meisten
    am Herzen liegt, die Ihrige.«
    »Und die Brautjungfer ist unter den besten Mädchen Te-
    lemarkens schon erwählt?«
    »Und unter den Schönsten, Herr Sylvius«, antwortete
    Joel, »denn das ist Fräulein Sigrid Helmboe aus Bamble.«
    »In welchem Ton er das sagt, der wackere Bursche!« be-
    merkte der Professor, »und wie er gar dabei errötet. Ei, ei,
    sollte es der Zufall etwa gar fügen, daß jenes Fräulein Sigrid
    Helmboe aus Bamble ausersehen ist, einst Frau Joel Hansen
    in Dal zu werden?
    »Ja, Herr Sylvius«, bestätigte Hulda, »Sigrid, die ich als
    meine beste Freundin betrachte.«
    »Schön, also noch eine Hochzeit!« rief Sylvius Hog.
    »Ich bin sicher, daß man mich auch dazu einladen wird,
    und werde schon nichts anderes tun können, als ihr eben-
    falls beizuwohnen. Da wird’s aber entschieden notwendig,
    als Abgeordneter des Storthing meine Amtsniederlegung
    zu melden, denn offenbar dürfte es mir an Zeit fehlen, bei
    — 137 —
    den Sitzungen ferner anwesend zu sein. Nun also, mein wa-
    ckerer Joel, ich bin Ihr Trauzeuge, nachdem ich erst, wenn
    Sie nichts dagegen haben, als solcher Ihrer Schwester ge-
    dient habe. Ich sehe schon, ihr macht mit mir, was ihr wollt,
    oder vielmehr, was ich selbst gern will. Umarmen Sie mich,
    kleine Hulda; geben Sie mir die Hand, mein Sohn, und nun
    wollen wir an

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