Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
Vom Netzwerk:
für seine Gereiztheit war. Oder doch? Sie würde ihm gleich
als erstes einen starken Kaffee kochen. Mehr konnte sie nicht für ihn tun!
    Sie hatten die ganze Fahrt über nicht mit einander
gesprochen. So etwas war eigentlich noch nie vorgekommen. Irgendein belangloses
Thema zum Unterhalten hatten sie bisher immer gefunden.
    „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, brüllte Stevens
plötzlich los, als sie sein Grundstück befuhren. Christina schaute sich suchend
um. Was hatte er denn? Es gab nichts Außergewöhnliches zu sehen.
    Stevens parkte rasant ein, stellte den Motor ab, sprang aus
dem Wagen, ließ die Türe unbeherrscht ins Schloss fallen und rannte ins Haus.
    Christina folgte ihm. Was war denn bloß passiert? Die
Haustür stand offen, und sie sah ihn in seiner Küche verschwinden. „Das gibt es
doch wohl nicht! Hier sieht es ja noch genauso aus wie vorhin!“ Die Küche war
ein einziges Schlachtfeld. Benutzte Töpfe standen auf dem Herd, und schmutziges
Geschirr war auf dem Tisch und der Arbeitsplatte verteilt. Stevens stürmte an
Christina vorbei in sein Wohnzimmer und schrie wutentbrannt: „Was habe ich dir
gesagt?!“
     
    Auf dem Sofa lag eine Blondine, welche Babsie Bachmaiers
kleine Schwester hätte sein können. Sie war lediglich mit einem dünnen und
reichlich offenstehenden Morgenmantel bekleidet. Im Fernsehen lief eine
Seifenoper, auf dem Tisch stand eine halbvolle Sektflasche, und die junge Frau
schlief tief und fest. Stevens versuchte sie wachzurütteln. „Steh auf, verdammt
noch mal!“, brüllte er sie dabei an. Die Kleine machte die Augen auf, und als
sie ihre Umwelt wahrnahm, rief sie: „Marc! Süßer! Da bist du ja endlich!“
    Christina beobachtet die Szene vom Eingang aus. Stevens nahm
die Frau unwirsch am Arm und versuchte sie vom Sofa zu ziehen. „Komm’!
Aufstehen! Geh’ nach Hause, Moni!“
    Das war also Spaghetti-Moni! Sie schien mächtig einen sitzen
zu haben. Entweder war sie immer noch oder schon wieder betrunken. Sie stand
jetzt auf ihren Füßen, fiel Stevens jedoch sofort wackelig um den Hals, da sie
sich offensichtlich kaum alleine auf den Beinen halten konnte. Er schaute sich
kurz um und verzog ärgerlich das Gesicht, als er Christina im Türrahmen stehen
sah. „Was machst du eigentlich noch hier? Ich hatte dir doch klipp und klar
angesagt, dass ich dich hier nicht mehr sehen will, wenn ich wieder zurück bin!
Stattdessen lässt du dich volllaufen!“ Moni grinste ihn an und probierte,
leider recht erfolglos, einen feurigen Verführerinnenblick. „Ach, mein Bärchen!
Ich dachte, wir könnten wenigsten heute früh noch ein bisschen Spaß miteinander
haben!“
    Du liebe Zeit! Wie konnte sie diesen Vollmann, diesen
Erfolgsmenschen nur derart betiteln? Stevens war ein ganzer Kerl! Er war doch
kein Pantoffelheld oder kuscheliger Teddybär!
    „Mein Bärchen“ schien das ganz genauso zu sehen. „Es reicht
jetzt, Mädchen!“, zischte er Moni ungeduldig an und schüttelte sie einmal
kräftig durch.
     
    Christina hatte Recht gehabt. Stevens war wahrscheinlich
vollkommen überarbeitet, hatte nichts gegessen (Das bezeugten die halbvollen
Töpfe in der Küche), keinen Sex gehabt (Moni war eindeutig nicht in den Genuss
gekommen), keinen Kaffee getrunken (Mia Meckenstock schien nicht da zu sein).
Sie war nun sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Stevens zerrte Moni unwirsch an ihr vorbei. Babsies kleine
Schwester schielte Christina fragend an. „Was will die denn von dir, mein Bärchen?“
Er gab keine Antwort und navigierte sie nach oben. Moni schien Christina
absolut nicht einordnen zu können, und man konnte die beiden aus der Ferne
hören: „Du willst mich nicht mehr, mein Bärchen! Aber ich war doch immer dein
braves Mädchen!“
    „Halt die Klappe!“
    „Wenn ich jetzt ganz doll lieb zu dir bin, mein Bärchen,
schickst du die fremde Frau wieder weg, ja?“
    „Lass das!“
    „Aber, mein Bärchen! Was hast du denn heute bloß? Das
gefällt dir doch sonst immer!“
    „Ich habe gesagt, du sollst deine Finger bei dir lassen!“
     
    Christina ging in die Küche. Stevens brauchte jetzt
unbedingt ein Frühstück. Er musste zur Ruhe kommen, sonst könnte er nachher
nichts Sinnvolles zustande bringen. Sie musste zuerst einmal Monis Chaos vom
Vorabend beseitigen. In dem Dreckstall hätte sie noch nicht einmal eine Tasse
Kaffee trinken können. Also warf sie sämtliche Essensreste in den Müll und
räumte so viel wie möglich in den Geschirrspüler.
    „Frau

Weitere Kostenlose Bücher