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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Musterung hob Lady Elinore ihre Nase noch ein wenig höher.
    „Das tut mir leid. Essen Sie Brot, Lady Elinore?“, erkundigte er sich mit demütiger Stimme. „Ich kann Ihnen Brot bringen lassen.“
    „Ja“, gestand sie, widerwillig besänftigt.
    Giles sagte etwas zu dem Ober, der nickte und die belebte Straße zu Gunter’s überquerte.
    „Dann ist alles ja geklärt“, verkündete Giles und stieg in den Landauer. Er zwängte sich zwischen Dorie und Cassie, sodass er Lady Elinore gegenübersaß, die ihre Knie so weit wie nur möglich zurückzog, damit sie seine nicht berührten. Das Manöver entging ihm nicht, und er begann die Mädchen über ihren Ausflug zu befragen. Sebastian nahm erfreut zur Kenntnis, dass Giles auch Dorie Fragen stellte, sie aber extra so formulierte, dass sie mit Kopfschütteln oder Nicken antworten konnte. Giles war ein guter Kerl.
    „Mr. Bemerton, wussten Sie, dass Lady Elinore bewaffnet ist, genau wie ich?“, fragte Cassie.
    Giles blinzelte verwundert und schaute Lady Elinore an.
    Sie reckte ihre Nase noch höher und sagte nichts, aber leichte Röte stieg ihr in die Wangen.
    „Was du nicht sagst, Cassie. Wo versteckt sie ihre Waffe denn? An der gleichen Stelle?“ Er blickte provozierend auf Lady Elinores Beine.
    Sie zupfte ihren Rock zurecht. „Ganz bestimmt nicht! Cassandra, es ist unhöflich, solche Themen in Gesellschaft zu diskutieren.“
    „Eine große Hutnadel. In ihrem Oberteil“, flüsterte Cassie.
    Giles richtete seinen Blick auf das in Frage kommende Kleidungsteil. „Ich kann nichts erkennen“, flüsterte er zurück und zwinkerte Sebastian zu.
    Sebastian trat seinem Freund auf den Fuß und wechselte entschlossen das Thema. Sie sprachen über Pferde, bis der Kellner eintraf, sein Tablett beladen mit Glasschälchen, randvoll mit farbenfrohen Köstlichkeiten. Giles verteilte Servietten und dann das Eis: Dorie erhielt ein sahnig rosafarbenes, ein blassgrünes reichte er Cassie, einen der weißlich orangen Berge aus geschabtem Eis gab er Sebastian, den anderen behielt er selbst. Übrig blieb ein Eis in der Farbe gerösteter Kekse.
    Lady Elinore betrachtete es missbilligend. „Für wen ist das?“ Giles grinste. „Sie sagten, Sie äßen Brot. Das hier ist Broteiscreme.“ Er steckte den langstieligen Löffel in die sahnige Masse und hielt ihn ihr gefüllt vor den Mund. „Sieht es nicht köstlich aus?“
    Lady Elinore verzog prüde das Gesicht. „Nein! Ich habe zugestimmt, Brot zu essen, kein ... mpf.“
    Sebastian hätte seinem Freund böse sein sollen, aber der Ausdruck auf Lady Elinores Gesicht entlockte ihm ein verwundertes Lachen. Und die Mädchen kicherten.
    Um Würde bemüht, schluckte Lady Elinore die Eiscreme von dem Löffel, den Giles ihr ungefragt in den Mund gesteckt hatte, während sie sprach. Beim Schlucken ging ein seltsamer Ausdruck über ihre Züge.
    „Ich habe doch gesagt, dass Sie es mögen würden“, erklärte Giles selbstzufrieden.
    „Es ist keine rationale Speise“, wandte Lady Elinore ein, konnte ihre Augen aber nicht von dem Schälchen in Giles’ Hand losreißen. Sie leckte sich die Lippen.
    „Sie können es genauso gut auch aufessen“, bemerkte Giles vernünftig. „Sonst verkommt es. Es ist eine schlimme Sünde, gutes Essen verderben zu lassen.“ Er beugte sich vor und platzierte die Schale in Lady Elinores Händen. „Sie können ja nachher mit Ihrer Hutnadel auf mich einstechen, wenn Sie wollen.“ Damit drehte er sich zu den Mädchen um und fragte: „Nun, wie schmeckt euch euer erstes Eis?“
    Lady Elinore betrachtete die Eisschale gleichermaßen verlangend und argwöhnisch. Sie warf Giles einen Blick zu, um zu sehen, ob er sie beobachtete, aber da er vollends mit Sebastians Schwestern beschäftigt schien und noch nicht einmal in ihre Richtung schaute, nahm sie den langen Löffel und aß noch etwas. Ein Ausdruck seligen Entzückens erschien auf ihrem Gesicht, belebte es ungeahnt. Sie schaute wieder zu Giles, aber er beugte sich gerade zu Cassie, daher nahm sie noch einen Löffel, dann noch einen.
    Cassie probierte ihres und rief: „Oh! Ich dachte, es würde wie Schnee schmecken. Aber das hier ... mmh ... Das hier ist das Wunderbarste ... Köstlichste, das ich je ... mmh ... gegessen habe.“ Sie löffelte begeistert ihr Pistazieneis, als fürchtete sie, es könnte sich in Luft auflösen.
    Sebastian schaute Dorie zu. Sie steckte sich immer nur ein wenig von ihrem Erdbeereis in den Mund, ließ es langsam schmelzen und ihre Kehle

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