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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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mit einigen Filialleitern leichtes Spiel hatten, gab es auch die scharfen Hunde. Die Mitarbeiter vermuteten, dass diese gut angezogene junge Frau mit dem hübschen Gesicht und dem blonden Pferdeschwanz irgendwas dazwischen war.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, in einem neuen Laden anzufangen. Man konnte noch so kompetent und selbstsicher sein, man fühlte sich trotzdem wie eine neue Schülerin an ihrem ersten Schultag, die herausfinden musste, wo die Toiletten waren.
    Zum Glück hatte Grainne ihr die Nummer ihrer Schwester Aoife gegeben. Aoife war in ihrem letzten Studienjahr am University College Galway und suchte gerade eine Mitbewohnerin. Zunächst einmal wohnte Anna in einem Bed & Breakfast, wo Lolta sie für drei Tage untergebracht hatte.
    Später wählte sie vom Foyer des Bed & Breakfast die Nummer von Aoife. Sie hatte jede Menge Zweifel, ob es gut war, mit einer Verwandten von Grainne zusammenzuziehen. Ob Aoife genauso verrückt war wie ihre Schwester?
    „Hallo“, kam die warme Stimme durch die Leitung.
    „Hallo ..., hier spricht Anna, ich bin ...“
    „Anna! Ich hab deinen Anruf erwartet. Also, wo bist du genau? Wenn du willst, hol ich dich ab.“
    „Ja, das ist sehr nett von dir.“ Meine Güte, wie enthusiastisch sie war. Vielleicht war sie total durchgeknallt. Und was, wenn ihre letzte Mitbewohnerin sich mitten in der Nacht in Luft aufgelöst hatte? „Ich bin im Seaside Inn .“  
    „Das ist doch in Salthill, oder? Das ist nicht weit weg. Die Wohnung ist in Rahoon. In etwa zehn Minuten?“
    „Klar. Vielen Dank.“
    Anna wartete auf den zugigen Stufen der Pension, die dem rauen Atlantik zugewandt waren. Sie war zutiefst verunsichert. Rahoon war doch ein ganzes Stück vom Zentrum entfernt. Wollte sie überhaupt so weit draußen wohnen? Wohlgemerkt, zu dicht an der Arbeit sollte die Wohnung auch nicht sein, denn dann hätte sie an ihren freien Tagen wahrscheinlich nicht wirklich das Gefühl, frei zu haben. Außerdem hatte sie auch keine Lust, sich über eine Zeitungsannonce eine Mitwohngelegenheit zu suchen. Man hörte doch eine Menge Horrorgeschichten. Lieber den Teufel, den man kannte.
    Ein ramponierter grüner Renault hielt mit quietschenden Bremsen vor dem B & B. Eine junge Frau mit frischem Teint und rotbraunen Haaren steckte den Kopf aus dem Seitenfenster.
    „Anna?“
    „Ja, das bin ich.“ Anna lächelte, zog mit aller Kraft die rostige Beifahrertür auf und stieg ein.
    Aoife schüttelte ihr energisch die Hand. „Willkommen in Galway“, sagte sie überschwänglich. Wie war dein erster Arbeitstag?“
    „Gut, gut.“ Hoffentlich war Aoife nicht so eine, die den ganzen lieben Tag lang über Arbeit redete. „Du siehst Grainne überhaupt nicht ähnlich“, sagte sie, um das Thema zu wechseln.
    „Das sagt jeder“, lachte Aoife. „Mum ist wohl etwas rumgekommen.“ Sie zwinkerte.
    Augenblicklich entspannte sich Anna. Aoifes lebenslustige Ausgelassenheit war ansteckend. Die Wohnung war in Ordnung. Standardausstattung. Und das Einkaufszentrum war nicht weit – äußerst wichtig für verkaterte Tage, an denen es ihr unmöglich war, ins Auto zu steigen.
    „Die Miete ist ganz akzeptabel“, erklärte Aoife. „Und es ist auch nicht wei t bis zur Promenade – toll zum T rainieren,“ fuhr sie hoffnungsvoll fort.
    Anna nahm ihre Umgebung in sich auf – saubere Holzböden,
    cremefarbene Wände, ein modern wirkender Kamin, der ihr nicht besonders gefiel – aber was soll’s, man konnte nicht alles haben!
    In ihrem Zimmer stand ein Doppelbett. „Natürlich kannst du Besucher empfangen“, sagte Aoife hastig.
    Gäste? Ha ha!
    „Prima“, sagte Anna unverbindlich.
    „Möchtest du erst mal darüber nachdenken?“, fragte Aoife. „Vielleicht willst du dir noch was anderes anschauen und ...“
    „Nein, ich nehme es“, antwortete Anna sofort. „Ich will so schnell wie möglich einziehen, verstehst du?“
    „Toll.“ Aoife klang ehrlich begeistert. „Grainne glaubt, dass wir beide uns gut verstehen. Übrigens meinte sie auch, dass irgendein Kerl vor Kurzem in der Wohnung aufgekreuzt ist und nach dir gefragt hat. Sagt dir der Name Mark etwas?“

K apitel 26
    Victoria Reddin saß oben in der Bar des Westbury Hotels und nuckelte an einer Marlboro Light. Wo zum Teufel blieb Olive Lexon? In so einer Bar wollte man doch nicht ganz allein gesehen werden. Die blöde Kuh ließ sie richtig hängen. Fünf Minuten noch, und dann war sie weg.
    Sie hatte gerade eine Menge um die Ohren. Diese Typen vom

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