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Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    Friberg zog ein überdimensionales
Taschentuch heraus und wischte sich sachte die Stirn. »Sie erleichtern mich
ungeheuer, Rick. Wann wollen Sie mit Babs sprechen ?«
    »Am liebsten jetzt gleich .«
    »Großartig! Ich werde Sie zu Irvs Haus fahren .«
    »Dort wohnt sie ?«
    »Ja, nach dem Versuch mit den
vergifteten Pralinen hat Irving das Haus gemietet, zwei Leibwächter angestellt
und darauf bestanden, daß sie die ganze Zeit über dort bleibt. Sie hat sich gestern abend wohl ausgeruht, deshalb haben Sie sie nicht
getroffen .«
    »Vermutlich«, sagte ich. »Wo
finde ich Wells ?«
    »Für heute
vormittag um elf ist eine Probe angesetzt .« Er
warf einen Blick auf seine Uhr. »In fünfzig Minuten können Sie ihn im Theater
antreffen. Das ist wahrscheinlich einfacher, als ihn in seinem Hotel
aufzusuchen .«
    »Gut«, sagte ich. »Ist Babs
ebenfalls bei der Probe ?«
    »Sie wird etwas später kommen —
so gegen zwölf Uhr .«
    »Dann brauchen Sie sich nicht
die Mühe machen, mich zu Irv hinauszufahren«, sagte
ich leichthin. »Ich kann sie beide im Theater aufsuchen .«
    »Wie Sie wollen, Rick. Ich
nehme für Sie gern jede Mühe auf mich .«
    Ich sonnte mich in der Wärme seines Lächelns und stellte mir vor, was für einen Schock es
bei ihm auslösen würde, wenn er die Wahrheit über mein Zusammentreffen mit Hoyt am vorhergehenden Abend erfuhr.
    »Diese Anschläge auf Babs’
Leben«, sagte ich. »Lester Knight hat mir erzählt, was sich angeblich ereignet
hat, aber es ist mir alles noch ein bißchen unklar. Vielleicht könnten Sie mir
ein paar Einzelheiten erzählen, Joe ?«
    »Gern, obwohl ich eigentlich
nicht zuständig bin.« Er wischte sich erneut die Stirn. »Nun, beim erstenmal war Babs allein auf dem Heimweg zu ihrem Hotel,
und dieser Wagen versuchte, sie zusammenzufahren. Niemand hat die
Nummernschilder oder sonst etwas gesehen — alles geschah viel zu schnell
und...«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
außer Babs auch noch andere Leute diese Sache beobachtet haben ?« unterbrach ich ihn.
    »Sicher — drei andere
Mitglieder des Ensembles. Sie gingen ein ganzes Stück hinter ihr und
beobachteten das Ganze. Einer von ihnen glaubt, die Nummernschilder seien
entfernt gewesen; aber wie ich schon sagte, es ging alles so schnell, daß sie
nichts mit Sicherheit behaupten konnten .«
    »Vermutlich hat jedermann
diesen Scheinwerfer herunterfallen sehen — ich meine den, der genau da
aufprallte, wo sie kurz zuvor gestanden hatte ?«
    »Es war schon sehr spät, gegen
Mitternacht, als es passierte. Wir hatten Schwierigkeiten mit der letzten Szene
des ersten Akts, es klappte einfach nicht«, erklärte Joe. »Ich schickte also
alle anderen nach Hause. Es waren nur noch Babs und drei andere unten auf der
Bühne—«
    »Einschließlich Patrick Wells?«
    »Nein, Sir. Pat wurde in dieser
Szene nicht gebraucht und war mit den übrigen weggegangen. Es war auch kein
Elektriker auf der Beleuchterbrücke. Licht war die geringste unserer Sorgen,
bis dieser verdammte Scheinwerfer herunterknallte .«
    »Sind Sie sicher, daß es kein
Zufall gewesen sein kann ?«
    Er grinste verkrampft. »Da
müssen Sie den Hausmeister fragen, Rick. Fünf Minuten bevor der Scheinwerfer
herabfiel, hörte er jemanden an die Bühnentür klopfen und dachte, der
Betreffende hätte etwas vergessen, was nicht ungewöhnlich ist. Er öffnete sie
also, und im nächsten Augenblick stürzte der Himmel über ihm ein. Er war noch bewußtlos , als ich ihn etwa zehn Minuten später fand .«
    »Und er hat nicht gesehen, wer
ihn niedergeschlagen hat ?« sagte ich in verdrießlichem
Ton.
    »Er weiß nicht einmal, womit er niedergeschlagen worden
ist .«
    »Wie steht es mit der
vergifteten Praline, die Babs zugedacht war und die statt
dessen der Hund gefressen hat ?«
    »Darüber weiß ich nichts, Rick —
ich meine, ich war natürlich nicht dabei, als es passierte. Nach dieser Sache
mietete Irving Hoyt das Haus und bestand darauf, daß
sie dort wohnte, weil ihm das Hotel zu riskant erschien .«
    »Hat jemand versucht,
herauszufinden, wer die Pralinen geschickt hat? Oder wie sie in ihr Zimmer
geraten sind?«
    » Hoyt hat das ganze verdammte Hotel auf den Kopf gestellt, um das herauszufinden .« Friberg kicherte, aber es klang
nicht heiter. »Er hat sich wie ein Wilder aufgeführt. Aber niemand wußte das
allergeringste. Vom Empfang waren die Dinger nicht hinaufgeschickt worden, der
Angestellte schwor jeden Eid. Darauf schnappte Irv wirklich über. Er schloß

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