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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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wollte nicht wissen, was sie in den Gesichtern der Polizisten lesen würde. „Ich bin also zur Gasse gegangen und hab Sabine gerufen. Überall in der Gasse waren Papierrosen verstreut. Die hat bestimmt der Mörder da verteilt.“ Toni schluchzte auf. „Ich bin weiter in die Gasse und hab noch gedacht, Sabine wäre schon nach Hause gelaufen.“
    „Wieso sollte sie das tun?“
    „Was? Oh, das hat sie Karneval auch gemacht. Sie hatte zu viel getrunken und ist dann einfach nach Hause gegangen. Sie hat mich wohl, äh,dann vergessen.“ Toni überkreuzte die Arme vor der Brust und rieb sich wärmend über die Oberarme. „Jedenfalls lag da plötzlich ihre Handtasche. Und dann hab ich sie gefunden.“ Toni zog undamenhaft die Nase hoch. „Ich hab den Krankenwagen gerufen und als ich dann in ihr Gesicht geleuchtet hab-.“
    „Hatten Sie eine Taschenlampe?“
    „Mit dem Licht vom Handydisplay. Das spendet ein bisschen Licht. Da hab ich dann die Papierrose auf ihrem Mund gesehen. Eine rote Rose. Wie bei der toten Ziege.“ Toni hob eine zitternde Hand an ihren Mund und sah schließlich doch zu Schmitz auf.
    „Später“, erwiderte dieser gerade auf den fragenden Blick seines Kollegen.
    „Als ich dann später vor der Gasse gewartet hab, da bekam ich die Nachricht. Von Sabine. Einen Smiley und eine rote Rose. Aber die muss vom Mörder stammen. Sabine war da ja schon gar nicht mehr dazu in der Lage…“ Toni verstummte.
    Im Esszimmer herrschte Stille. Toni sah von den beiden Polizisten zu ihren Eltern.
    „Das hört sich ja wirklich etwas beunruhigend an, finden Sie nicht?“, fragte ihre Mutter vorsichtig.
    „Erst einmal, Frau Hauser“, begann Schmitz schließlich, „möchte ich Ihnen versichern, dass wir unseren Beruf nicht erst seit gestern ausüben.“ Er seufzte. „Seit gestern Abend sind uns die tollsten Spekulationen zu Ohren gekommen. Von einer mörderischen Internetbekanntschaft bis zu verschmähten Liebhabern, von denen es wohl reichlich gab, bis hin zu Selbstmord war alles dabei. Die Polizei hat auch die Gasse untersucht, möchte ich Sie beruhigen. So wie es aussieht, ist Ihre Freundin gestürzt und mit dem Kopf seitlich auf einen herausragenden Stein geprallt. Es gibt weder Spuren eines Kampfes noch sonst ein Anzeichen von Fremdeinwirkung. Natürlich schließen wir das nicht aus und Ihre Freundin befindet sich zur weiteren Untersuchung in der Gerichtsmedizin. Wir haben auch diverse Personen befragt, die sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe aufgehalten haben, doch auch das hat nichts ergeben.“
    „Nun, mich haben Sie nicht gefragt.“
    „Sie waren ja auch gestern nicht mehr zugegen. Haben Sie denn eine verdächtige Person gesehen?“
    „Nein. Da war keiner. Und selbst wenn, im Dunkeln kann man keinen unterscheiden. Neunzig Prozent der Männer tragen eine Schützenuniform.“
    „Sie sagen es.“
    „Was ist mit den Rosen?“
    „Das ganze Dorf ist mit diesen Papierrosen geschmückt. Dass da Kinder welche abpflücken, ist wahrlich nichts Neues.“
    „Eine Rose lag auf Sabines Mund, wie bei-.“
    „Das Problem ist, Frau Hauser“, fiel ihr der Polizist ins Wort, „das s eine Menge Leute gestern mit dem Versuch beschäftigt waren, Ihrer Freundin das Leben zu retten. Der Notarzt und die Sanitäter hatten wahrscheinlich anderes zu tun, als auf irgendwelchen Müll zu achten, der in der Gasse verstreut war.“
    „Und was ist mit der Whatsapp -Nachricht, die ich bekommen habe? “
    Schmitz Kollege schüttelte den Kopf. „Das bedeutet gar nichts, Frau Hauser. Erst gestern hab ich abends eine Nachricht erhalten, die meine Frau mir Stunden vorher geschickt hatte. So was passiert ab und an.“
    „Die Nachricht war nicht von Sabine! Warum sollte sie mir einen Smiley schicken, während ihr übel ist? Und eine Rose? Wo ist überhaupt das Handy? Der Mörder muss es haben! Sie haben sicher ihr Handy nicht gefunden.“
    „Da haben Sie recht. Aber das ist nicht verwunderlich. Ich nehme an, Ihre Freundin hatte ein Smartphone?“
    Toni sah von einem Polizisten zum anderen. „Ja. Ein Samsung. Das kann ich genau beschreiben, wenn sie das für eine Suchmeldung brauchen.“ Toni war sich nicht sicher, aber sie meinte, den neuen Polizisten mit den Augen rollen zu sehen.
    „So ein Smartphone wie Sie es beschreiben, kostet locker ein paar hundert Euro. Als Ihre Freundin abtransportiert wurde, war an der Gasse mehr los als auf der Kirmes. Nicht zu vergessen, dass die Gasse zwei Ausgänge hatte. So traurig es auch

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