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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Es war unglaublich. Versicherungen und fällige Rechnungen schien er grundsätzlich erst bei der zweiten bis dritten Mahnung zu bezahlen, ebenso die Bußgelder für zu schnelles Fahren.Außerdem fand sie diverse Schreiben vom Finanzamt. Mark schien anzunehmen, das einzige, was man machen musste, wenn man sich selbstständig machte, war, ein Gewerbe anzumelden. Alle anderen Dinge waren dann unwichtig. Kopfschüttelnd betrachtete sie die Schreiben von diversen Ämtern und Unternehmen. Mark hatte seine gesamten Papiere wahllos in den Karton geworfen. Wahrscheinlich hatte er sie bekommen, für unwichtig befunden, und dann erst mal zur Seite gelegt, um sich um ein weiteres neues Lämpchen für seine Harley zu kümmern. Manche Briefe waren nicht einmal geöffnet! Entschlossen riss sie einen gelben, verdächtig offiziell aussehenden Brief auf. Wenigstens bekam sie so den Abend um. Sie faltete das Dokument auseinander, doch ihre Gedanken schweiften ab. Heute hatte sie Mark den ganzen Tag nicht gesehen. Nachdem er gegen Mittag irgendwelche Reifen montiert hatte, war er davon gefahren und seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Der Ärmste. Nur wegen ihr. Noch entschlossener widmete sie sich den Papieren, ehe sie schließlich gegen Eins ins Bett ging. Wie immer sah sie, bevor sie sich hinlegte, aus ihrem Schlafzimmerfenster. Den Stalker hatte sie seit damals nicht mehr gesehen, aber das hieß ja nicht, dass er nicht trotzdem da war. Schließlich war er auch gestern Nacht hier gewesen. Toni trat im dunklen Schlafzimmer ans Fenster und sah hinaus in ihren Garten. Das Licht auf der Terrasse ließ sie seit Wochen die ganze Nacht brennen und seit gestern auch das Licht vorne in ihrer Einfahrt. Als sie nun hinaussah, brauchte sie einen Moment, ehe ihr Gehirn registrierte, was ihre Augen sahen. Toni blinzelte und trat noch näher ans Fenster. Dann schnappte sie nach Luft. Da hing etwas an ihrem Nussbaum. Toni schlug die Hand vor den Mund. Da baumelte ein Tier am Galgen. Eine Katze? Toni wimmerte. Das war Mieze. Die hatte sie schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Toni sah noch einen Moment auf den leblosen Körper, der sich in der dunklen Nacht leicht im Wind bewegte. Durch ihre Terrassenlampe wurde das tote Tier bei jeder Bewegung grotesk beleuchtet. Toni riss die Gardinen zu und setzte sich aufs Bett. Er war wieder draußen. Wie lange mochte die arme Katze schon da hängen? Toni hätte nicht gedacht, dass der Verrückte ihr noch unheimlicher werden könnte. Aber die Vorfälle in jüngster Zeit hatten gezeigt, dass ihr Verfolger immer wütender auf sie wurde. Die Ziege war damals gruselig gewesen. Aber wenn sie sich vorstellte, wie er wenige Meter von hier entfernt mit einem Messer auf Reifen einstach und nun ihre  Katze tötete. Auf was ging er als nächstes los? Was sollte sie nur machen? Toni griff nach ihrem Handy, welches sie neuerdings immer mit ans Bett nahm, für Notfälle, und wählte Marks Nummer. Er sollte aus seinem Fenster sehen, ob er was erkennen könnte. Oder besser, er sollte rüberkommen! Fahrig fuhren ihre Finger über das Display und atemlos wartete sie, dass er abhob. Als nach einer Ewigkeit seine Mailbox ansprang, warf sie entmutigt das Telefon zur Seite. Ob er noch gar nicht nach Hause gekommen war? Das Auto hatte sie jedenfalls nicht gehört. Oder ob er schon schlief? Toni blickte sich ratlos um. Was jetzt? Ihre Eltern anrufen? Aber sie mitten in der Nacht zu wecken, nur um ihnen die Katze zu zeigen? Aber dann glaubten sie ihr wenigstens. Es sei denn, sie dachten, sie hätte sie mit Absicht selbst dahingehängt. Schließlich dachten sie ja auch, sie stünde unter Drogen. Die Polizei? Die würde das aufnehmen und was dann? Selbst wenn sie ihr glaubten, konnten sie nichts unternehmen. Oder aber, was wahrscheinlicher wahr, sie würden denken, sie wolle Aufmerksamkeit. So etwas hatte der Polizist wohl ihren Eltern gegenüber angedeutet, wie ihre Mutter ihr damals mitgeteilt hatte. Toni legte sich ins Bett und starrte an die Decke. Sie müsste doch irgendeinen Verdacht haben, wer der verdammte Stalker war, verdammt. Sie ging noch einmal alles durch, was sie wusste.
    Er wusste, wo sie in Urlaub hingefahren war. Das konnte er nur von ihren Eltern wissen.
    Sie hatte ihn nur an den Wochenenden gesehen, also musste er die Woche über arbeiten.
    Alles hatte angefangen, als ihr Nachbar hierhergezogen war und als sie Jens den Anwalt auf den Hals gehetzt hatte. Und als Ralf  angefangen hatte, sie anzumachen.
    Er kam

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