Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
unglaublich dicht.
    ›Aber wir können ja nicht mal sicher über die Straße!‹, protestierte die andere. Das war mein Stichwort, verstehen Sie? ›Die Damen möchten über die Straße? Ich führe Sie!‹, sagte ich. Die eine kreischte leise auf, weil sie mich überhaupt nicht bemerkt hatte. Die andere, mit dem eigenartigen Akzent, sagte nur: ›Ja. Ja, Isabella! Der Junge bringt uns auf die andere Seite, und von dort aus finden wir alleine den Weg.‹ Also brachte ich die beiden Ladys über die Straße und fegte ihnen einen hübsch ordentlichen, sauberen Weg. Die erste Lady gab mir einen Sixpence. Ich rannte sogleich los und kaufte mir eine heiße Pastete von dem Geld.«
    »Und die andere der beiden Frauen? Die mit dem merkwürdigen Akzent?«
    Tubbs zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. Sie marschierte in den Nebel davon. Sie hatte es eilig, schätze ich.«
    »Wieso schätzt du das?«
    »Sie war ziemlich nervös. Die andere war besorgt und schreckhaft. Aber die mit dem Akzent, die hat sich benommen wie eine Katze auf einem heißen Blechdach. Aufgedreht.«
    Ich gab Tubbs einen Shilling, den er mit den Zähnen testete, um sicherzugehen, dass er echt war. Dann brachte ich ihn nach draußen zu Biddle, setzte ihn vor den Constable und bat ihn, seine Geschichte noch einmal zu erzählen, genau so, wie er sie mir erzählt hatte.
    »Der Constable wird alles aufschreiben und es dir vorlesen. Anschließend wirst du dein Zeichen daruntersetzen als Beweis, dass die Aussage echt ist. Verstehst du, was ich sage?«
    »Krieg ich noch einen Sixpence dafür?«, fragte Tubbs hoffnungsvoll.
    »Nein, kriegst du nicht. Aber wenn du ordentlich mitarbeitest, bekommst du vielleicht noch einen Becher Tee.«
    Biddle bedachte mich mit einem tadelnden Blick.
    »Es war eine Verabredung!«, berichtete ich Superintendent Dunn ein paar Minuten später. »Ich wette ein Pfund gegen einen Penny, dass es eine Verabredung war! Wohin auch immer die beiden Frauen wollten, es war nicht die Galerie. Sie wollten in den Park und zu dieser Eiche. Oder, wahrscheinlicher, Allegra Benedict wollte dorthin. Um sich mit jemandem zu treffen. Isabella Marchwood sollte in der Piccadilly warten, vielleicht am Eingang zum Park, oder vielleicht sollte sie auch in der Nähe des Tors auf und ab laufen, bis Allegra wieder zurück war. Das erklärt die Zeitspanne, über die Miss Marchwood sich so vage äußert. Sie hat auf die Rückkehr ihrer Herrin gewartet. Doch Allegra kam nicht zurück. Schließlich war so viel Zeit vergangen, dass ihr klar wurde, dass Allegra nicht zurückkehren würde und irgendetwas schiefgegangen war. Vielleicht hat sie sogar selbst im Park nach Allegra Benedict gesucht, doch wegen des Nebels war es aussichtslos. Daher war ihr aufgelöster Zustand – wie Angelis ihn beschrieben hat – verständlich, als sie schließlich in der Galerie auftauchte. Nicht nur, dass sie Mrs. Benedict verloren hatte, sondern sie musste auch irgendwie erklären, warum sie nicht ununterbrochen mit ihr zusammen gewesen war …
    »Das ist wohl der Grund, warum Charlie Tubbs die Frau mit dem ausländischen Akzent als aufgedreht beschrieben hat. ›Wie eine Katze auf einem heißen Blechdach.‹ Sie hat sich gesorgt, sie könnte zu spät kommen, weil irgendjemand auf sie wartet. Deswegen ist das, was Harry Barnes zu sagen hatte, wahrscheinlich ebenfalls von Bedeutung.«
    »Wer um alles in der Welt ist Harry Barnes? Bleiben Sie endlich mal stehen, Ross!«
    Inzwischen marschierte ich vor seinem Schreibtisch auf und ab und stieß mit dem Zeigefinger Löcher in die Luft. Nur verständlich, dass der Superintendent ungeduldig wurde. Ich blieb stehen und entschuldigte mich.
    »Bitte um Verzeihung, Sir. Harry Barnes ist ein Ordner, der für die Burlington Arcade arbeitet. Am letzten Samstagnachmittag hatte er Dienst am Ausgang zur Piccadilly. Isabella Marchwood sagt, sie und Mrs. Benedict hätten den Ordner gebeten, ihnen eine Droschke zu organisieren, doch er sei außerstande gewesen, die Bitte zu erfüllen. Als Morris und ich Barnes zu diesem Sachverhalt befragten, erwiderte dieser, er könne sich nicht an zwei Ladys erinnern, die ihn wegen einer Droschke angesprochen hätten. Im gleichen Atemzug jedoch machte er geltend, dass eine Menge Gäste ihn am fraglichen Nachmittag gebeten hätten, ihnen eine Transportgelegenheit zu organisieren. Wegen des Nebels habe er allerdings nicht eine einzige Droschke finden können. Es war eine konfuse Situation, und entsprechend konfus war

Weitere Kostenlose Bücher