Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
wollte uns gerade besuchen … und Amy und ich sprachen laut miteinander … da hörte sie alles … «
    »Sie haben mir noch nicht gesagt, was Ihre Freundin g e rufen hat.«
    »Nur einen Satz: ›Sie war nicht dort!‹«
    Martha schwieg eine Weile.
    »Verstehen Sie, wir hatten drei Frauen noch nicht au s geschaltet: Mrs Swettenham, Mrs Easterbrook, Julia Simmons. Eine von den dreien war nicht dort. Sie war nicht im Wohnzimmer, weil sie sich durch die andere Tür in die Halle geschlichen hatte.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Miss Marple.
    »Eine von den dreien ist es, ich weiß nicht, welche, aber, bei Gott, ich werde es herausfinden!«

20
     
    A m Nachmittag, zehn Minuten vor fünf, hatte der Briefträger drei Briefe nach Little Paddocks g e bracht. Der eine, dessen Adresse eine Kinde r handschrift aufwies, war für Phillipa Haymes, die zwei anderen waren für Miss Blacklock.
    Beide Damen setzten sich an den Teetisch und öffneten die Briefe.
    Der erste Brief für Miss Blacklock enthielt eine Rec h nung für eine Boiler-Reparatur, der zweite lautete folge n dermaßen:
     
    Liebe Tante Letty!
    Ich hoffe, dass es dir recht ist, wenn ich Dienstag zu dir komme! Ich schrieb Patrick vor zwei Tagen, aber er hat mir nicht gean t wortet, daher nehme ich an, dass du mit meinem Besuch einve r standen bist. Mutter kommt nächsten Monat nach England und freut sich schon darauf, dich wiederzusehen.
    Mein Zug ist um 6 Uhr 15 in Chipping Cleghorn.
    He rzliche Grüße von deiner Nichte
    Julia Simmons
     
    Verblüfft las Miss Blacklock den Brief ein zweites Mal, und ihr Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. Sie sah zu Phillipa hinüber, die lächelnd in das Schreiben ihres Sohnes vertieft war.
    »Sind Julia und Patrick schon zurückgekommen?«, fra g te Miss Blacklock.
    Phillipa blickte auf.
    »Ja, sie kamen gleich nach mir. Sie ziehen sich um, weil sie klatschnass sind.«
    »Ruf sie doch bitte … einen Moment, lies das erst!«
    Sie gab Phillipa den Brief, den diese stirnrunzelnd las.
    »Ich verstehe nicht … «
    »Ich auch nicht … aber ich werde es wahrscheinlich schnell klären. Ruf bitte Patrick und Julia!«
    Phillipa ging in die Halle und rief:
    »Patrick! Julia! Tante Letty möchte euch sprechen.«
    Patrick kam die Treppe heruntergerannt und trat ins Zimmer.
    »Bleib hier, Phillipa!«, sagte Miss Blacklock.
    »Guten Abend, Tante Letty«, rief Patrick vergnügt. »Was ist?«
    »Würdest du mir das bitte erklären!«
    Sie reichte ihm den Brief, und Patricks Gesicht verzog sich zu einem kläglichen Grinsen, während er las.
    »Ich wollte ihr telegrafieren! Ich Idiot!«
    »Ich nehme an, dass der Brief von deiner Schwester J u lia ist?«
    »Ja … «
    Nun sagte Miss Blacklock grimmig:
    »Darf ich dich fragen, wer das Mädchen ist, das du als Julia Simmons, als deine Schwester und meine Nichte, ins Haus gebracht hast?«
    »Also … siehst du … Tante Letty … also es ist so: Ich kann dir alles erklären … ich weiß, es war nicht recht von mir … es schien so ein wunderbarer Spaß zu sein … also darf ich dir erklären … «
    »Ich warte darauf. Wer ist das Mädchen?«
    »Also kurz nach meiner Entlassung habe ich sie auf e i ner Party kennen gelernt. Während der Unterhaltung e r zählte ich ihr, dass ich zu dir ginge … ja, und dann fanden wir, dass das doch eigentlich ganz lustig wäre, wenn ich sie mitnähme … weißt du, Julia, die richtige Julia, wollte zur Bühne gehen, und Mutter hatte deswegen fast einen Tobsuchtsanfall bekommen … Julia hatte nun gerade eine Chance, sich einer Theatertruppe anzuschließen … und da täuschte sie Mama vor, sie sei mit mir zusammen hier und absolviere brav einen Laborantinnenkurs im Kranke n haus.«
    »Du hast mir noch immer nicht gesagt, wer dieses Mä d chen ist.«
    Zu Patricks sichtlicher Erleichterung trat gerade Julia, kühl und überlegen, ins Zimmer.
    »Der Bart ist ab!«, verkündete er.
    Julia hob die Brauen, trat zu einem Sessel und setzte sich.
    »So«, sagte sie. »So weit sind wir also. Ich nehme an, du bist sehr wütend … ich darf doch weiter du sagen?«
    Sie betrachtete forschend Miss Blacklocks Gesicht.
    »Ich wäre an deiner Stelle auch wütend.«
    »Wer bist du?«
    Julia stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich glaube, ich muss nun mit allem rausrücken. Also ich bin die eine Hälfte des Zwillingspaares Pip und Emma, genauer g e sagt, mein richtiger Name ist Emma Jocelyn Stamfordis – den Namen Stamfordis hat Vater allerdings bald abgelegt –, ich glaube,

Weitere Kostenlose Bücher