EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
nur meinen Mann und mich etwas an“, entgegnete Valerie frostig.
„Falsch“, erklärte Carrie, rutschte von der Motorhaube und trat auf Val zu. „Alles, was ihr Hudsons tut oder lasst, ist automatisch schlagzeilentauglich. Mensch, Valerie, Ihr Vater ist Verleger. Sie wissen doch, wie das Geschäft läuft.“
„Ja“, bestätigte Valerie, „aber in den Zeitungen meines Vaters steht nicht, dass Elvis Presley vergangene Woche in Begleitung eines Aliens in einem Waschsalon gesichtet wurde.“
„Das habe ich nicht geschrieben“, erwiderte Carrie grinsend, „aber es war eine gute Story, das muss ich zugeben. Also, wie sieht’s aus? Bekomme ich ein knackiges Statement von Ihnen, das ich morgen auf die Titelseite setzen kann?“
„Na gut. Sollen Sie haben.“
„Wunderbar.“ Carrie schaltete ihr Aufnahmegerät ein und hielt es Val vors Gesicht.
„Valerie Hudson gab keinen Kommentar ab, als sie von einer aufdringlichen Reporterin belästigt wurde.“
Verärgert schaltete Carrie das Gerät aus. „Sehr witzig, wirklich. Aber Ihnen ist schon klar, dass Sie mich nicht so einfach loswerden …?“
„Schlimmer als eine Klette“, murmelte Val und ließ sich auf den Fahrersitz gleiten. Als sie die Autotür schließen wollte, hielt Carrie sie fest.
„Jetzt kommen Sie schon, eine Antwort wenigstens. Sind Sie und Devlin nur wegen der Oscar-Verleihung wieder zusammengekommen? Wollen Sie beide für den großen Event auf Schönwetter machen?“
Val lief puterrot an. Genau das hatte Devlin beabsichtigt, als er sie aufgesucht hatte, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Aber das war doch nicht der einzige Grund für ihn gewesen, oder? Nein. Sie wusste ganz genau, dass er jetzt mehr für sie empfand als damals. So wie er auf sie reagierte – das konnte nicht gespielt sein. Die Leidenschaft, das Begehren …
„Oh“, triumphierte Carrie, „scheinbar habe ich da einen Nerv getroffen.“
„Sie würden nicht mal ein Scheunentor treffen“, giftete Val sie an. „Aber eines haben Sie geschafft – ich bin jetzt wirklich mit meiner Geduld am Ende. Verschwinden Sie, und belästigen Sie jemand anderen.“
Energisch rüttelte sie an der Fahrertür, sodass Carries Finger abrutschten. Dann schlug sie die Tür zu, ließ den Motor an und fuhr davon. Nicht ein einziges Mal blickte sie in den Rückspiegel. So entging ihr, dass Carrie Soker triumphierend lächelte.
8. KAPITEL
„Wenn du das nächste Mal mit dieser verdammten Klatschreporterin redest, erzählst du mir das gefälligst“, schimpfte Dev am nächsten Morgen. „Solche Überraschungen schätze ich nämlich überhaupt nicht.“
„Ich habe ihr nur gesagt, dass sie endlich verschwinden soll.“
„Jedes Wort ist schon ein Wort zu viel. Du hättest überhaupt nicht mit ihr sprechen dürfen.“ Wütend warf Devlin die Zeitung auf den Tisch.
„Vor der Frau gab es einfach kein Entkommen“, verteidigte Val sich. „Die hat wie eine Kühlerfigur auf meiner Motorhaube gethront.“
„Überfahr sie nächstes Mal einfach. Niemand wird sie vermissen.“ Voller Abscheu blickte Dev auf das Klatschblatt, das er zufällig entdeckt hatte, als er für Val und sich Brötchen holte.
„Wieder eine Hudson-Ehe in Gefahr?“, prangte dort in großen Lettern. Vor Wut schoss Devs Blutdruck in ungeahnte Höhen. Diese Schmierfinken hatten es sogar gewagt, eine Fotomontage abzudrucken, die Val und ihn zeigte, wie sie sich den Rücken zuwandten. Die Unterzeile lautete: „Sind Devlin und Valerie nur wegen der bevorstehenden Oscar-Verleihung wieder zusammen? Wahre Liebe scheint es bei den Hudsons nicht zu geben!“
„Sie hat sich das alles nur ausgedacht“, betonte Val zum fünften Mal.
„Natürlich, das weiß ich“, schimpfte Dev. „Darum geht es nicht. Aber indem du mit ihr geredet hast, hast du ihren Behauptungen den Anschein von Wahrheit gegeben.“
„Ach, jetzt ist das alles also meine Schuld?“ Val stand auf und nahm die Zeitung.
Obwohl er so wütend war, freute Dev sich insgeheim doch, dass Val sich so kämpferisch gab. Diese neue Valerie gefiel ihm viel besser als die alte.
„Was kann ich denn dafür?“, fuhr sie ihn an. „Diese Verrückte lauert mir auf, ich sage ihr, sie soll verschwinden – und trotzdem bin ich die Böse, weil sie sich für dieses Drecksblatt irgendwas aus den Fingern saugt?“
„Du hast recht, ich geb’s ja zu. Es ist nur … ich bin eben so wütend, und …“
„Schön. Dann sei wütend. Aber auf sie.“
Verärgert fuhr Devlin sich mit
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