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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Schock, den er der Angeklagten nicht offenbarte, weil sie das zu sehr belastet hätte.«
    Winfarthing musterte ihn erstaunt. »Natürlich habe ich ihm welche gegeben!«, dröhnte er. »Ich habe ihm gesagt, dass das Opium, das man schluckt, und sogar das verdammte Zeug, das man raucht, noch nicht einmal das halbe Problem sind. Das Arzneimittelgesetz, wenn es denn je das Licht der Welt erblickt, wird eine zahnlose Hexe bei der Bewältigung des eigentlichen Problems sein, das sich jetzt langsam …«
    Pendock beugte sich weit vor, das scharf geschnittene Gesicht weiß wie die Wand. »Sir Oliver, wenn Sie Ihren Zeugen nicht bändigen können …«
    »Die Nadel!«, bellte Winfarthing mit vor Erbitterung klirrender Stimme. Die Augen direkt auf die Geschworenen gerichtet, hob er beide Hände. »Ein kleines Ding mit einer längs verlaufenden Aushöhlung in der Mitte und einer Spitze, die scharf genug sein muss, die Haut eines Menschen bis hinunter zu den Venen zu durchstechen. An ihrem anderen Ende wird eine Art Ampulle oder winzige Flasche, gefüllt mit einer Opiumlösung, befestigt. Diese muss völlig rein sein – kein Hustensaft oder Magenmittel. Man drückt den Kolben nach unten …« Er schloss die Hand mit einer dramatischen Geste, als liege tatsächlich etwas darin. »Und das Opium ist im Blut. In den Venen wird es durch den ganzen Körper transportiert, zum Herzen und zu den Lungen, ins Gehirn! Verstehen Sie? Ekstase – und dann Wahnsinn! Die Bestie beißt einen ein Mal – und langsam entstehen unvorstellbare Qualen, Schmerzen, Brechanfälle, kalter Schweiß, Gänsehaut, Zittern, Schüttelfrost und Alpträume, die kein gesunder Mensch aushalten muss. Das wollen Sie natürlich nicht hören.«
    Er beugte sich über die Brüstung und bohrte seinen Blick in ihre Gesichter.
    »Aber was erst recht keiner von Ihnen will, meine Freunde, ist, es selbst durchzumachen! Oder zu sehen, wie Ihre Kinder es durchmachen … Oder, wenn Sie den Anspruch haben, gottesfürchtige Menschen zu sein, irgendeinen Mitmenschen in diesem schönen Erdenkreis so zu erleben.«
    Er ignorierte Pendock, dessen Hand zum Hammer zuckte, und den bereits wieder stehenden Coniston, der schon die Lippen zum Protest spitzte.
    »Ich weiß, ich weiß!« Winfarthing war nicht aufzuhalten. »Ohne Relevanz für den Tod dieser bedauernswerten Frau in Limehouse – Gadney, oder wie immer sie hieß, armes Ding.« Er starrte Rathbone an. »Aber vielleicht war es das doch, verstehen Sie? Es ist unangenehm, darüber zu sprechen. Denn dann müssen wir uns ja der Tatsache stellen, dass wir verantwortlich sind. Mein Gott, wenn wir Manns genug sind, so etwas zuzulassen, dann sollten wir um der Liebe des Himmels willen auch Manns genug sein, es uns so anzuschauen, wie es ist!« Seine Stimme war angeschwollen, bis sie den ganzen Raum füllte und niemand sich seiner Empörung entziehen konnte.
    »Wir haben Opium in dieses Land gebracht. Bei seinem Verkauf stecken wir das Geld ein. Wenn wir verletzt sind, lindern wir damit unsere Schmerzen. Wir trinken es, um unsere Hustenanfälle, Magenschmerzen und unsere Schlaflosigkeit zu beenden. Es ist ein Segen Gottes – bei klugem Gebrauch.« Seine Stimme sank zu einem Knurren herab. »Aber das gibt uns nicht das Recht, uns von seinem Missbrauch abzuwenden, von dem grauenhaften Wissen darüber, wie es sich auf diejenigen auswirkt, deren Ahnungslosigkeit sie in den lebenden Tod der Sucht hat stolpern lassen. Sie ertrinken darin! Ein mächtiger Ozean aus endlosem, grauem Halb-Leben.
    Und diejenigen, die es an sie verkaufen, die ihnen diese magische Nadel in die Hand drücken, die Hölle gegen Profite verhökern, brechen kein einziges Gesetz! Ist es da nicht unsere Pflicht vor Gott und den Menschen, diese Gesetze zu ändern?«
    Niemand rührte sich. Die Geschworenen starrten ihn mit versteinertem Gesicht an.
    Coniston wirkte betreten. Er blickte zu Pendock hinüber, dann zu den Geschworenen und schließlich zu Rathbone, sagte aber nichts.
    Rathbone räusperte sich. »Haben Sie Dr. Lambourn das Elend bei der Sucht nach der Injektion von Opium durch eine Nadel geschildert, Dr. Winfarthing?«
    »Himmelherrgott, Mann!«, brüllte Winfarthing. »Wovon, zum Henker, glauben Sie, rede ich denn die ganze Zeit?«
    Mit einem Ruck erwachte Pendock jäh zum Leben und ließ den Hammer mit einem Knall niedersausen.
    Winfarthing wirbelte zu ihm herum. »Was jetzt?«, begehrte er auf. »Mylord«, fügte er mit einer guten Portion Sarkasmus

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