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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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nachdenklich zur Kenntnis.
    »Das würde Sinn ergeben«, bestätigte Runcorn. »Wenn er seinen Mörder persönlich kannte, wäre damit erklärt, warum er in der Nacht das Haus verließ, um sich allein mit ihm zu treffen. Vielleicht lief er sogar aus diesem Grund den One Tree Hill hinauf?«
    »Wenn er mit ihm allein dort hinaufstieg, mitten in der Nacht, und über ihn Bescheid wusste, dann war er dumm!«, ereiferte sich Monk. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Aber irgendein Teilchen fehlt hier. Es sieht in der Tat so aus, als hätte er sich mit jemandem, den er kannte, auf dem Hügel getroffen. Weder auf dem Fußweg noch im Gras waren die Abdrücke von Hufen oder Rädern festzustellen, und allein hätte ihn kein Mensch dort hinauftragen können. Selbst zweien wäre das schwergefallen. Das alles ergibt einfach keinen Sinn.«
    Rathbone nickte. »Bisher haben wir immer vermutet, er sei aus freiem Willen, aber allein hinaufgegangen.« Er wandte sich an Runcorn. »Gab es denn keine Fußabdrücke, die nicht von ihm stammten?«
    »Diejenigen des Mannes, der ihn entdeckt hat, und als ich dort eintraf, waren auch noch mehrere Polizisten und der Polizeiarzt dort gewesen«, antwortete Runcorn. »Alle möglichen anderen Leute hätten dazukommen können, und mir wäre nichts aufgefallen. Und, um ehrlich zu sein: Zu diesem Zeitpunkt nahm ich ebenfalls an, es wäre Selbstmord gewesen. Ich kam gar nicht auf die Idee, an Alternativen zu denken. Das hätte ich aber tun müssen.« Seine Miene verriet, dass er sich heftige Vorwürfe machte, eines unverantwortlichen Versäumnisses schuldig zu sein.
    Rathbone warf Monk einen Blick zu und bemerkte einen Ausdruck von Mitgefühl. So etwas wäre vor ein, zwei Jahren noch undenkbar gewesen; heute jedenfalls besaß Monk das Taktgefühl, keinen falschen Trost anzubieten.
    Es war Hester, die als Erste wieder Worte fand. »Wir wissen, dass weder Bawtry noch Herne das Verbrechen begangen haben können, denn es gibt genug Leute, die beschwören werden, dass sie woanders waren. Ganze Horden sogar. Wenn also einer von den beiden der Verkäufer des Opiums war, hatte er jemand anders an der Hand, der den Mord an Lambourn ausführte. Über die Zeit, in der Zenia Gadney umgebracht wurde, können sie allerdings keine Rechenschaft ablegen. Wozu auch? Niemand hätte damals einen Zusammenhang mit den beiden hergestellt.«
    »Sie bezahlten jemanden für den Mord an Lambourn?«, fragte Rathbone. »Etwa Zenia? Ist das möglich? Und dann brachten sie sie um, damit sie sie nicht verraten oder erpressen konnte?«
    »Wozu damit aber zwei Monate warten?«, wandte Monk ein.
    »Vielleicht versuchte sie erst dann, sie zu erpressen?«, spekulierte Rathbone.
    »Vielleicht waren es ja gar nicht Herne oder Bawtry?«, gab Runcorn zu bedenken. »Was machen wir, wenn es jemand ganz anderes war?«
    Monk seufzte. »Lassen Sie uns die Kriterien betrachten, die erfüllt sein müssen.« Er begann, die Punkte einen nach dem anderen an den Fingern abzuzählen. »Jemand, der Lambourn kannte, die Macht hatte, seine Studie abzulehnen und ihn wegen Unfähigkeit anzuschwärzen.« Er hob den nächsten Finger. »Jemand, der Zugang zu reinem Opium hat, das von solcher Qualität ist, dass es in den entsprechenden Kreisen verkauft werden kann.« Er hob den dritten Finger. »Jemand, der von Lambourns Beziehung mit Zenia Gadney wusste und es vermochte, ihren Tod so aussehen zu lassen, als hätte Dinah sie ermordet.«
    »Noch ein Punkt«, sagte Hester.
    »Welcher?«
    »Jemand, der eine Frau kannte, die sich in dem Laden in der Copenhagen Street als Dinah ausgeben konnte. Sie könnte eine Perücke getragen haben, die Dinahs Haaren ähnelte.«
    »Es sei denn, es war wirklich Dinah.« Monk blickte fragend von einem zum anderen.
    Plötzlich hatte Rathbone eine Idee. Er hob abrupt den Kopf. »Ich … glaube, ich habe die Lösung.« Er stockte. Die eigenen Worte kamen ihm selbst absurd und verzweifelt vor, aber dann gab er sich einen Ruck. »Ich möchte, dass Bawtry morgen unter den Zuschauern sitzt. Dazu Herne und seine Frau. Ich glaube, ich weiß eine List, mit der ich sie in den Zeugenstand lotsen kann.«
    »Sie glauben ?«, fragte Monk sanft.
    »Ja … ich glaube. Wissen Sie etwas Besseres?«
    Erneut raufte Monk sich die Haare. »Nein.« Er blickte zu Runcorn.
    »Wir werden alles tun, was Sie wollen«, versprach dieser. »Gott stehe uns bei.«
    »Danke«, flüsterte Rathbone, während er sich

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