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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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verabschieden«, erklärte er etwas müde, als hätte er dasselbe schon zu oft vor zu vielen Menschen aufgesagt, die offenbar nicht in der Lage waren, es zu begreifen.
    »Um zu verhindern, dass es an die Allgemeinheit verkauft wird?« Jetzt war Monk derjenige, der es nicht fassen konnte. Eine geringe Dosis Opium wie in einem penny twist war das Einzige, was gegen Schmerzen wirkte, wenn man sich nicht bis zur Bewusstlosigkeit betrinken wollte. »Warum, um Himmels willen?«, fragte er. »Niemand peitscht ein solches Gesetz durchs Parlament! Abgesehen davon wäre es unmöglich, es durchzusetzen. Dann hätte man ja zwei Drittel der Bevölkerung im Gefängnis.«
    Daventry blickte ihn mit einem Ausdruck letzter Verzweiflung an. »Nein, Sir, mit dem Gesetz soll der Verkauf lediglich reguliert werden, damit man genau weiß, wie viel Opium ein Medikament enthält. Nehmen wir zum Beispiel Battley’s Sedativum, das dem Laudanum ziemlich ähnlich ist, nur dass es mit Calciumhydrat und Sherry hergestellt wird und nicht mit destilliertem Wasser und reinem Alkohol – da wird man genau wissen, wie viel Opium darin enthalten ist. Und das wird pures Opium sein, keines, das mit irgendetwas anderem verschnitten ist.«
    »Weiß man denn nicht, wie viel darin ist?«, fragte Monk verwirrt.
    »Nein, Sir, das weiß man nicht. Ist Ihnen etwa bekannt, was in Dover’s Powder enthalten ist?«
    Monk hatte keinen Begriff davon. »Außer Opium? Nein, das weiß ich nicht«, gab er zu.
    »Salpeter, Tartar, Lakritze und Ipecacuanha«, klärte ihn Daventry auf. »Was wissen Sie über Chlorodin?«
    Diesmal gab sich Monk gar nicht erst die Mühe zu antworten. Er wartete ganz einfach.
    »Chloroform und Morphin«, sagte Daventry. »Aber in der Hauptsache geht es gar nicht so sehr um die genannten Präparate. Wenn Ihr Kind weint, weil es Zahn- oder Bauchschmerzen hat, was geben Sie ihm dann? Godfreys Magentropfen, das Beruhigungsmittel von Street für Kleinkinder, Winstons Beruhigungssirup oder Atkinsons Vorbeugungskur für Säuglinge? Wie viel Opium ist jeweils in den Ampullen enthalten, und was befindet sich sonst noch darin?« Er zuckte mit den Schultern. »Sie haben keine Ahnung, nicht wahr? Ebenso wenig weiß es die geplagte Durchschnittsmutter, die nur halb so viel Schlaf bekommt, wie sie bräuchte, und wahrscheinlich auch nur halb so viel Nahrung, und die vielleicht weder Buchstaben noch Zahlen lesen kann. Was würden Sie dazu sagen, wenn für diese Mittel einheitliche Richtwerte eingeführt würden, sodass unsere Mutter sich deswegen keine Sorgen mehr machen müsste?«
    »Ist es denn das, was Sie anregen wollen?« Jetzt war Monks Interesse aufrichtig.
    »Teilweise, ja.«
    »Und Lambourn versorgte die Regierung mit den Fakten?«
    »Ja.« Daventry, der erkannte, dass er bei Monk auf Verständnis stieß, erwärmte sich immer mehr für das Thema. »Übrigens auch zu anderen Mitteln. Aber das Opium war die Hauptsache.«
    »Aber wie könnte irgendjemand etwas dagegen haben?« Monk war verwirrt.
    »In dem Handel mit Opium steckt eine Menge Geld«, erwiderte Daventry. »Kaum fängt man an, den Leuten vorzuschreiben, was sie verkaufen können und was nicht, gehen sie auf die Barrikaden. Außerdem bedeutet das, dass die Regierung über alles Bescheid weiß. Und zwar über alles – oberhalb wie unterhalb des Ladentischs. Menschen, die Opium verkaufen – und Sie würden Augen machen, wenn Sie die Namen einiger Händler wüssten –, sind zwar überaus glücklich zu hören, wie vielen das Leben dadurch erleichtert wird, aber sie wollen nicht unbedingt wissen, wie viele Kinder an einer Überdosis sterben, oder wie viele Menschen abhängig werden und nicht mehr ohne die Substanz auskommen. Solche Maßnahmen sehen nach Schuldzuweisung und Kontrolle aus.«
    Er machte eine weit ausladende Handbewegung, wie um die Allgemeinheit mit einzubeziehen. »Niemand will sich an die Opiumkriege erinnern. Wissen Sie, wie viele Vermögen durch den Opiumhandel entstanden sind? Sie würden es nicht glauben. Keiner will das alles noch mal aufwärmen. Da schafft man sich nur eine Menge Feinde.«
    »Wissen Sie das aus eigenen Beobachtungen, oder hat Ihnen das Dr. Lambourn gesagt?«, fragte Monk in sanftem Ton.
    Daventrys junges Gesicht lief glühend rot an. »Das meiste hat mir Dr. Lambourn erklärt«, antwortete er so leise, dass Monk ihn kaum hören konnte. »Aber ich glaube es. Er hat nie gelogen.«
    »Soweit Sie das wissen können …«, sagte Monk und lächelte dabei, um den

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