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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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behände sein konnte. »Hallo, Mr. McPete. Ich bin Tess.«
    Er warf einen Blick über die Schulter. »Ja, das sind Sie wohl, Mädchen.« Ein warmes, freundliches Lächeln lag auf seinen Lippen, als er den gläsernen Zylinder wieder auf die Lampe setzte. »Es würde einen alten Seebären wie mich freuen, wenn Sie mich Duncan nennen, Miss.«
    Ihr Blick wanderte über seine weiten braunen Kniehosen, das dunkle Hemd und die abgetragene Seidenweste. »Gern. Wenn Sie Tess zu mir sagen.«
    Er erstarrte. »O nein, Miss! Das geht nicht!« Duncans Gesicht zeigte deutlich, wie schockiert er war. »Es würde mich den Kopf kosten, wenn ich mir eine solche Freiheit herausnähme!«
    »Schon gut, Duncan, beruhigen Sie sich.« Meine Güte, was war bloß mit diesen Männern? »Nennen Sie mich, wie Sie wollen«, fügte sie hinzu. Sein kräftiger Körper entspannte sich vor Erleichterung.
    Auf krummen Beinen eilte der Mann geschäftig zum Bett, stellte das Tablett auf die Matratze und schlug ein Tuch zurück. »Haben Sie Appetit, Miss?«
    Tess lief bei dem appetitlichen Mahl das Wasser im Munde zusammen. »O ja, Duncan! Ich bin am Verhungern!«
    Sein zerfurchtes, wettergegerbtes Gesicht erhellte sich und sein Lächeln wurde so breit, dass der goldene Ring in seinem einen Ohr im Licht der Lampe aufblitzte. »Lassen Sie es sich schmecken.«
    Tess schlug unter der Decke die Beine übereinander und schob sich eine Beere in den Mund. »Es ist reichlich vorhanden. Wollen Sie mir nicht Gesellschaft leisten, Duncan?«
    »O nein, Miss! Das wäre ungehörig!«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Ungehörig? Meine Güte, es ist doch nur Abendessen.«
    Da er befürchtete, sie in irgendeiner Weise beleidigt zu haben, erklärte er: »Ich habe vor der nächsten Wache Pflichten zu erfüllen.«
    Seeleute hatten Dienst; die Marine hatte … »Wache?«, hörte Tess sich selbst sagen. Nein, das hier konnte nicht die U.S. Navy sein. So gut lebte man dort nicht. Und was war mit dem Akzent und der Kleidung? Eine britische Jacht vielleicht?
    »Aye, Miss, und die Crew hält abwechselnd Wache, um nach dem Feind Ausschau zu halten.«
    »Feind?« Sie schluckte das Bananenstück. Ihre Augen wurden schmal. »Sie machen Witze, stimmt’s?«
    »Das ist kein Scherz. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Miss. Sie sind jetzt in Sicherheit.«
    Tess kaute auf einem Stück Brotkruste herum und starrte den älteren Mann an, ohne ihn zu sehen. »Wo sind wir?«
    »In den atlantischen Gewässern, Miss. Südlich vom Wendekreis des Krebses.«
    Das war keine große Hilfe. »Ist das in der Nähe von Kuba?«
    »Nahezu dreihundert Meilen östlich von dort«, sagte er nachsichtig. »Bei den Westindischen Inseln.« Er hatte den Eindruck, dass sie drauf und dran war, die Flucht zu ergreifen.
    Andere Feinde als Castro gab es hier doch nicht, dafür sorgten schon die Briten und die Amerikaner, nach wem also hielten sie Ausschau? »Dieses Schiff, Duncan. Was für eine Art Schiff ist es? Genau.« Tess hatte Angst vor der Antwort.
    Die wasserblauen Augen des älteren Mannes musterten forschend ihr verwirrtes Gesicht, und einen Moment lang war er unschlüssig, ob er es dem armen Ding sagen sollte. »Die Sea Witch ist eine Fregatte mit vierundzwanzig Kanonen, Miss.«
    »Oh.« Ihre Stimme klang ausdruckslos, benommen. So viel zu ihrer Jacht-Theorie. Vierundzwanzig Kanonen? Waren Fregatten nicht aus Stahl mit gigantischen Haubitzen oder so? Das unterteilte Aussichtsfenster und die Antiquitäten im Raum widersprachen jedem Bild, das sie sich von dem Äußeren des Schiffs hätte machen können.
    Duncan empfand leichte Rührung, als sie den Kopf hängen ließ und die Hände rang. »Lassen Sie sich Ihr Abendessen schmecken, Kind. Essen Sie in aller Ruhe. Wenn Sie noch etwas brauchen, kümmere ich mich darum.«
    Sie nickte. »Danke, Duncan.«
    Er verließ rasch die Kajüte, ratlos, wie er ihre Ängste, welcher Art sie auch sein mochten, beschwichtigen sollte.
    Sowie sich die Tür schloss, rutschte Tess an die Bettkante. Der Appetit war ihr vergangen. Ihre Füße prickelten, als sie den rauen Teppich berührten, und sie musste sich am Bettpfosten festhalten, um auf die Beine zu kommen. Sie fand es schrecklich, so entkräftet zu sein, aber sie musste diesen Raum untersuchen. Indem sie sich mit einer Hand auf den Nachttisch stützte, schleppte sich Tess durch die Kajüte, bis sie beim Schreibtisch angelangt war. Alles drehte sich vor ihren Augen, und sie ließ sich in den Sessel fallen. Gott, ist es heiß hier

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