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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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stieß ihn von mir runter, schnappte mir meine Sachen und war auf der Straße, noch bevor ich Zeit hatte, mich anzuziehen.« Ihre Augen wurden schmal und hefteten sich auf einen Punkt in der Ferne. »Er lachte die ganze Zeit, und ich ließ nie wieder zu, dass ein Mann nah genug an mich herankam, um so etwas noch mal zu versuchen.« Sie presste die Augen fest zusammen; sich das alles vom Herzen zu nehmen, hatte der ganzen widerwärtigen Geschichte ein wenig von der Demütigung genommen. Sie schwieg einen langen Moment, bevor sie flüsterte: »Das war vor fünf Jahren.«
    In Dane tobte die Wut wie ein Hurrikan. »Diese verdammten Bastarde«, knurrte er, und Tess riss die Augen auf. »Dafür werde ich Genugtuung von ihnen verlangen.«
    Tess unterdrückte ein Lächeln. Dass sie sich über seine archaische Reaktion amüsierte, würde seinem Ego gerade in diesem Moment nicht gut tun. »Das kannst du nicht, Dane.« Sie rutschte von seinem Schoß und setzte sich neben ihn.
    Er warf ihr einen schrägen Blick zu. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. »Das werden wir ja sehen.«
    »Blackwell«, sagte sie geduldig. »Emile wird erst in hundertfünfundsiebzig Jahren zur Welt kommen.«
    »Tess«, sagte er warnend. Der überlegene Ausdruck in ihren Augen gefiel ihm gar nicht.
    Sie wollte nichts überstürzen. »Schon gut.« Sie schwenkte eine Hand. »Sagen wir einfach, er ist an einem Ort, wo du ihn nicht finden kannst.«
    »Ich finde ich. Und ich werde ihn …«
    »Was? Töten?« Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er genau das liebend gern täte. »Warum? Es ist vorbei. Es macht mir nichts aus, Dane. Jetzt nicht mehr.« Sie streckte eine Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. »Aber es ist wirklich lieb von dir, dass du meine Ehre verteidigen willst.«
    Sein Gesicht war immer noch in tiefe Falten gezogen. »Kannst du mir verzeihen, dass ich dich dieser Peinlichkeit ausgesetzt habe, Tess?«
    »Klar.« Sie zuckte die Achseln. Ihre Augen tanzten übermütig. »Aber wirst du jetzt Genugtuung von mir verlangen, weil ich dich verführt habe?«
    Dane blinzelte verdutzt, dann verzogen sich seine geschwungenen Lippen langsam zu einem breiten Grinsen. »Mein Gott, bist du unverfroren!«
    »Ja, und du liebst es«, scherzte sie, während sie sich bemühte, mit ihren schweren Röcken aufzustehen. Sofort riss er sie in seine Arme, zog sie auf seinen Schoß und küsste sie, langsam, genießerisch, eine Lektion in reiner Folter, mit der er ihre Sinne aufpeitschte.
    »Ja«, raunte er an ihre Lippen. »Ich gebe zu, dass ich deine kecke Art mag, du Hexe.«
    Sie presste ihren Mund auf seinen und ließ ihre Zunge träge um seine Lippen gleiten. Der tiefe Schauer, der ihn durchlief, umhüllte sie wie warmer Samt. Sie begegnete seinem blassgrünen Blick, und Dane war bis ins Innerste erschüttert über das, was er in ihren Augen las. »Die letzte Nacht, Dane–«, sie zog die Konturen seines Gesichts nach »–hat mir gezeigt, was ich fünf lange Jahre versäumt habe.«
    Ihre Finger vergruben sich in seinem Haar, und wieder eroberte sie seinen Mund, um ihm zu zeigen, wie es in ihr aussah. Gott, sie liebte es, ihn zu küssen. Er konnte es so verdammt gut. Dane Blackwell war ein Mann, dem sie nicht widerstehen konnte, den sie nie belügen oder schlecht behandeln würde. Auf einmal war Tess froh, dass sie in seiner Welt gelandet war. Ein kehliger Laut entrang sich ihm, als sich ihre Zunge zwischen seine Lippen stahl, und er presste sie enger an sich, während er mit einer Hand über die burgunderrote Seide auf ihren Hüften strich. Dann wand sie sich zu seiner Enttäuschung unvermittelt aus seiner Umarmung und stand auf.
    »Man wird uns vermissen, Kapitän«, sagte sie unsicher und zog ihn hoch, um ihn daran zu erinnern, dass sie nicht allein an Bord waren, so sehr er sich das auch wünschen mochte. Tess lächelte leise, als er einen unterdrückten Fluch ausstieß und sich den Nacken rieb. Er sah ein bisschen mitgenommen aus, und das gefiel ihr. Sie selbst war auch nicht gerade in Hochform.
    Sie wandte sich zum Gehen, bevor sie erneut in Versuchung kam, und war fast schon bei der Tür, als ihm plötzlich etwas einfiel. »Tess? Du warst auf einer Universität?«
    »Stimmt. Und ich habe meinen Abschluss mit Auszeichnung gemacht.« Sie öffnete die Tür.
    »Wie ist das möglich?«
    Sie verharrte und sah über die Schulter zurück. »Weißt du, Blackwell, für einen Mann, der seine eigene Vergangenheit bisher mit keinem Wort erwähnt

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